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Greßthal

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Wappen fehlt
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Deutschlandkarte, Position von Greßthal hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Schweinfurt
Geografische Lage: Koordinaten: 50° 4' 36" N, 10° 2' 19" O 50° 4' 36" N, 10° 2' 19" O
Einwohner: 591 (Stand: 1988)
Postleitzahlen: 97535
Vorwahl: 09726
Kfz-Kennzeichen: SW

Greßthal ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wasserlosen im Landkreis Schweinfurt im Bezirk Unterfranken (Bayern).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Greßthal liegt in Franken.

[Bearbeiten] Nachbarortschaften

Im Südosten liegt Rütschenhausen. Im Südwesten liegt Schwemmelsbach. Im Osten liegt Obbach. Im Norden liegt Wasserlosen.

[Bearbeiten] Geschichte

Greßthal wurde das erste mal am 4. Juli 804 urkundlich erwähnt. Bis zur Säkularisierung wurde das Dorf von einem Oberpfarrer regiert.

[Bearbeiten] Bürgermeister

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Pfarrkirche St. Bartholomäus

Blick zur Pfarrkirche
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Blick zur Pfarrkirche

Durch die Franken begann in Greßthal um das Jahr 600 die Christianisierung. Die Missionare errichten hier am einstigen heidnischen Kultplatz ein erstes Kreuz. 680 wurde die erste Kirche erbaut. Ein fränkischer Wanderbischof weihte sie dem Heiligen Matthias. Die Schweinfurter Grafen gründeten im 8. Jahrhundert eine Pfarrei. Diese wurde mit einem großen Pfarrgut ausgestattet. Im Durchschnitt lag der Grundbesitz einer Pfarrei damals bei etwa 90 Morgen, die Greßthaler Pfarrei zählte zu Anfangszeiten etwa 160 Morgen Feld. Des weiteren übertrugen ihr Adlige Zehntrechte. Im 12. Jahrhundert bezog die Pfarrei 90 % der Zehntabgaben im Reichtal.

Im 12. Jahrhundert bauten die Fuldaer Äbte die Pfarrkirche zu einer Kirchenburg aus. Immer wieder versuchten nun die Würzburger Bischöfe die Pfarrei im ihren Besitz zu bekommen. Die Befestigungsanlagen wurden 1601 bzw. 1749 abgetragen. Seit dem Jahre 804 war Greßthal dem Kloster Fulda zugeordnet. Nach zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen dem Abt von Fulda und dem Bischof von Würzburg wechselte Greßthal 1376 in den Besitz des Hochstifts Würzburg. Aber in Würzburg herrschte damals Priestermangel, so das Bischof Gerhard von Schwarzburg die Pfarrei nicht besetzen konnte. Deshalb mussten nun die Greßthal nach Altbessingen, dem nächst gelegenen Pfarrort, zum Gottesdienst.

Zum Allerheiligenfest 1443 erhob Bischof Gottfried IV. Schenk von Limpurg Greßthal zu bischöflichen Oberpfarrei. Nun regierte ein Domherr, der vom Bischof ernannt wurde, in Greßthal und den Filialen als Oberpfarrer. Die gesamte Oberpfarrei war auf Lebzeiten sein Eigentum.

Der erste Oberpfarrer von Greßthal, Eberhard von Grumbach, renovierte bis 1450 alle Bauwerke die im Besitz der Oberpfarrei waren. Die Pfarrkirche richtete er im Inneren neu ein. Als Pfarrpatron setzte er nun den Heiligen Bartholomäus ein. Zunächst entstand nördlich des Turmes eine Sakristei. In ihr wurde nach Vollendung 1601 der neue spätgötische Taufstein aufgestellt. In der Wand wurde die ebenfalls spätgotische Sakramentsnische eingemauert. Die Kirche erhielt große Spitzbogenfenster. Die trotzigen Wehranlagen um die Pfarrkirche entfernte man weitgehend bei dieser Renovierungsphase. Ein Maler aus Gerolzhofen malte von 1610 bis 1612 den Innenraum mit Ornamenten aus. An der flachen Holzdecke im Langhaus entstanden Bildszenen aus dem Leben Christi. Es war der selbe Maler, der zuvor in der Marienkapelle zu Rütschenhausen die dortigen Altäre neu fasste. Der Chorraum im Untergeschoß des Turmes blieb baulich weitgehend unverändert. Nur der Chorbogen wurde erhöht und an die Ostseite kam ein neues Fenster. Nach Abschluß der Innenrenovierung wurde von 1612 bis 1614 noch der Turm erhöht und mit der wuchtigen, typischen Echterspitze versehen. Am Martinitag 1614 fand die Weihe statt.

Die Barockisierung der Pfarrkirche begann 1749 unter Pfarrvikar Johann Sigismund Kilian. Der steile Abhang hinter der Pfarrkirche wurde abgetragen. Nach dem Abbruch des Westgiebels erfuhr das Kirchenschiff eine Erweiterung. Dabei wurde der Oberpfarrer Philipp Karl Freiherr von Fechenbach übergangen und keine Genehmigung seitens des Domkapitels eingeholt. Schließlich führte der Pfarrvikar den Bau auf eigene Kosten zu Ende.

Im Inneren wurde die Pfarrkirche mit schlichten, aber elegant wirkenden Stuck versehen. Die barocken Altäre kamen 1761 hinzu. Gefertigt wurden diese, ebenso wie die Kanzel, von den Haßfurtern Künstlern Johann Diemer und Matthäus Mayer. Nach dem Abschluss der Barockisierung würdigte Fürstbischof Karl Philipp von Greiffenclau-Vollraths mit der Stiftung von einem weißen Ornat die Leistung von Pfarrvikar Johann Sigismund Kilian.

Unter Pfarrer Karl Josef Pabst erfolgt im Innenraum der Pfarrkirche 1868 eine Neugestaltung. Die barocken Altäre wurden durch neuromanische ersetzt. Auch der Raum wurde in diesem Stil renoviert und reich ausgemalt.

Nach langer Vorplanung wurde am 16. Mai 1933 der Grundstein für den notwendigen Umbau der Pfarrkirche gelegt. Am 9. Oktober 1933 konnte Bischof Matthias Ehrenfried den Kirchenraum mit seinen neuen Altäre konsekrieren. Die Fresken stammen vom Aschaffenburger Kunstmaler Alois Bergmann - Franken. Aus seiner Werkstatt kam 1956 auch der Kreuzweg. Sein Schaffen wird hier durch ein Frühwerk und ein Spätwerk vertreten. Am Hochaltar ist die Kreuzigung und am Marienaltar die Gottesmutter zu sehen. Die Altäre stammen vom Goldschmied Josef Amberg. Rechts und links vom Tabernakel sind Heilige dargestellt in der Anbetung des Christi. Die Kanzel ist das Meisterstück von Josef Wiesner. Der Schreinermeister fertigte 1933 zusammen mit dem Zimmermann Alfons Gößmann die gesamte Holzausstattung.

1987 kam Volksaltar und Ambo hinzu. Auf dem Ambo symbolisieren Feuerzungen das Pfingstereignis. Am Volksaltar erinnern Reben und Getreideähren an Wein und Brot das bei der Eucharistiefeier zu Blut und Leib Christ gewandelt wird. An der rechten Langhauswand fand 1987 eine ehemalige Prozessionsmadonna aus der Zeit um 1860 einen neuen Platz.

Blick in den Innenraum der Pfarrkirche
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Blick in den Innenraum der Pfarrkirche
Geschichtstafel an der Pfarrkirche
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Geschichtstafel an der Pfarrkirche

[Bearbeiten] Pfarrhof

Der ehemalige Pfarrhof wurde von Oberpfarrer Erhard von Lichtenstein 1596 als privater Landsitz errichtet. Neben dem Wohn- und Amtshaus gehört zu dem Ensemble die Hofhaltung mit ihren Bauten aus dem 18. Jahrhundert. Pfarrvikar Johann Sigismund Kilian ließ die wirtschaftsgebäute 1743 völlig neu aufführen. Der romantische Hof dient der Pfarrei bei verschiedenen Anlässen als Ort der Begegnung.

Brunnen am Pfarrhof
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Brunnen am Pfarrhof
Gedenktafel am Pfarrhof
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Gedenktafel am Pfarrhof

[Bearbeiten] Bürgerhäuser

Bürgerhaus am Geißberg
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Bürgerhaus am Geißberg

Der alte Ortskern von Greßthal wird durch eine Vielzahl von Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts geprägt. Diese Bauwerke geben auf ihre Weise Zeugnis vom beginnenden Wohlstand des Bürgertums. Das Handwerk wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts neu Entdeckt. Nachdem der Ort mit der Säkularisierung an Bedeutung verloren hat, erfuhr er nun durch Handwerk und Handel wieder eine neue Blüte.

Die Bauten entstanden zum einen in klassischer Fachwerkbauweise aber auch mit wuchtigen Sandsteingiebeln. Ein schönes Beispiel für die Fachwerkbauweise ist das Gasthaus Schwarzer Adler am Pfarrberg.

Ein anderer Gasthof, der Goldene Stern, zeigt weniger Fachwerk. Dafür aber einen klassischen Sandsteingiebel mit stark profilierten Gesimsen und Lisenen. Im Hinblick auf das Ortsjubiläum 2004 wurden viele dieser einzigartigen Häuser liebevoll renoviert.

[Bearbeiten] Marienkapelle

Madonna in der Kapelle
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Madonna in der Kapelle

Alois Weisner erbaute 1956 die Marienkapelle am oberen Pfarrberg. Im Inneren birgt sie eine geschnitzte die zum stillen Verweilen einlädt. Die Kapelle ist in privater Trägerschaft. Um 2000 wurde sie von Leonhard Hofmann aufwendig renoviert.

Kapelle von außen
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Kapelle von außen

[Bearbeiten] Gedenktafel

Eine mahnende Erinnerung an den Zweiten. Weltkrieg ist diese Gedenktafel in der Ortsmitte. Am 7. April stand Greßthal unter starken Beschuss der Amerikaner. Die Steintafel am Rathausplatz erinnert an Alfred Kubanek der hier gefallen ist.

Gedenktafel
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Gedenktafel


[Bearbeiten] Museen und Kultur

[Bearbeiten] Pfarreimuseum Greßthal

Blick in das Pfarreimuseum
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Blick in das Pfarreimuseum

Das heutige Pfarreimuseum diente einst den Greßthaler Pfarrvikaren als Wohn- und Amtshaus. Errichtet wurde das Bauwerk 1596 durch Oberpfarrer Erhard von Lichtenstein. Dieser nutzte das Anwesen als privaten Landsitz. Nach seinem Tod vermachte er den Bau der Oberpfarrei und verfügte, dass hier künftig die Pfarrvikare wohnen. Bis 1983 lebten hier die Priester die im Dienst der Pfarrei standen. Nach einer umfangreichen Restaurierung des Anwesens in den Jahren 2002 bis 2004 dient nun dieses altehrwürdige Haus der Pfarrei als Museumsgebäude. Der Empfangssaal, die Bibliothek und die Hauskapelle im Obergeschoss sind im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme wieder nach Befunden und Traditionen eingerichtet worden. Im Erdgeschoss gibt die archäologische Sammlung einen Einblick in den Alltag der ersten Greßthaler Bauern vor rund 7000 Jahren. Im Obergeschoss sind Kunstwerke aus rund 550 Jahren Pfarreigeschichte zu sehen.


Ehemaliges Pfarrherrenhaus - jetzt Museum der Pfarrei
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Ehemaliges Pfarrherrenhaus - jetzt Museum der Pfarrei
Scherbenstück aus der Zeit der Linienbandkeramiker
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Scherbenstück aus der Zeit der Linienbandkeramiker


[Bearbeiten] Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Musikverein
  • DJK

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

In Greßthal gibt es die Gastwirtschaft u. Metzgerei Sell, den Gasthof Goldener Stern, das Schotterwerk Schmitt und das Autohaus Krapf mit Tankstelle.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Staatsstraße St2293 und die Bedarfsumleitungen U57 und U60 gehen durch Greßthal.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Das Rathaus, der Verwaltungssitz der Großgemeinde Wasserlosen, befindet sich in Greßthal. Zusammen mit dem Pfarrheim bildet es einen harmonischen Dorfplatz. Seit der Gebietsreform 1978 war die Verwaltung in einem ehem. Schulhaus am Platz untergebracht. Ende der 80er Jahre war ein Neubau unumgänglich. 1991 konnte das neue Rathaus bezogen werden.
  • Die Bücherei der Pfarrei Gressthal ist im 1. Stock des Pfarrheims untergebracht. In Zusammenarbeit mit der VHS Schweinfurt finden in der Bücherei auch Themenabende statt.

[Bearbeiten] Bildung

In Greßthal gibt es einen Kindergarten. Die Kinder von Greßthal besuchen die Grundschule in Wasserlosen, die Hauptschule in Poppenhausen und div. Realschulen/Gymnasien in Schweinfurt.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Category:Gressthal, Germany – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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