Geomantie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Geomantie beziehungsweise Geomantik bedeutet Weissagung aus der Erde (altgriechisch gaia = Erde, manteia = Weissagung, vermutlich wörtliche Übersetzung von ilm al-raml aus dem Arabischen). Die Geomantie im traditionellen Sinn ist eine seit alter Zeit in vielen Kulturen und Religionen verbreitetete Divinationsmethode. Der Urspung der Methode ist nicht genau geklärt, aber man nimmt das arabische Nordafrika als Urspungsort an. Im zwölften Jahrhundert gelangte sie durch lateinische Übersetzungen arabischer Werke nach Europa und wurde in der Zeit der Renaissance zu einer der beliebtesten Divinationsmethoden. Heute ist die Geomantie größtenteils verschwunden und der Begriff Geomantie wird für völlig andere Gebiete verwendet, wie zum Beispiel in Zusammenhang mit den Ley Linien (siehe weiter unten)

Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Methode 2 Moderne Verwendung des Begriffes Geomantie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks

[Bearbeiten] Aufbau und Methode

Das geomantische System besteht aus 16 Figuren mit je vier Linien, die jeweils einen oder zwei Punkte haben können. Die Figuren haben alle eine Bezeichnung aus der sich ein Orakelspruch ableiten lässt

Um auf das Orakel zu schlagen wird, ursprünglich auf der Erde, aber auch auf einem Blatt Papier ein Raster gezeichnet, bei dem die verschiedenen Rechtecke jeweils einer Linie der Figuren entspricht. Ohne hinzuschauen zeichnet man nun mit einem Stock auf die Erde oder mit einem Schreibstift auf das Papier eine zufällige Anzahl von Punkten. Danach zählt man die Punkte in den jeweilgen Rechtecken, wobei eine ungerade Zahl einem Punkt bei der Figur entspricht, eine gerade zwei Punkte. Für Jedes Orakel braucht man vier Figuren, aus denen man eine Weissagung herausliest

[Bearbeiten] Moderne Verwendung des Begriffes Geomantie

Nach Ansicht der Geomantie ist die ganze Erde mit einem globalen Gitternetzwerk überzogen. Genannt wird dieses Gitternetz nach Dr. Hartmann, das "Curry-Gitternetzwerk" und die "Ley-Lines". Diesem Gitter- und Liniensystem werden "energetische" Eigenschaften und damit biologische Wirkungen zugesprochen.

Die Vorstellungen der Geomantie zu den von ihr postulierten Energien sind wissenschaftlich nicht haltbar. Die doppelblind durchgeführten, gut kontrollierten Versuche zur Radiästhesie, die die verschiedensten Behauptungen prüften, sind alle negativ ausgegangen. Gitter- und Liniensysteme und deren "Energieströme" wurden noch nie mit physikalischen Messinstrumenten nachgewiesen.

[Bearbeiten] Siehe auch

Feng Shui, Radiästhesie, Divination

[Bearbeiten] Literatur

• Ilse Rendtorff, Mit Wünschelruten Kraftorte und Naturwesen entdecken, Neue Erde GmbH 2002, ISBN 389060045X
• Gerhard Merz, Das große Buch der Orakel. Der Blick in die Zukunft. Von I Ging und Geomantie über Kaffeesatz bis Baumorakel, Ludwig Verlag 1996, ISBN 3778735462

[Bearbeiten] Weblinks

• www.astro.ruhr-uni-bochum.de die ersten Astronomen; Megalithkulturen
• www.shikanda.net "The origin of Islamic geomancy in Graeco-Roman astrology" (Vermutungen zu den Wurzeln der traditionellen Geomantie), von Prof. Dr. Wim van Binsbergen, Erasmus Universität Rotterdam
• www.geophys.uni-stuttgart.de "Bericht über Versuche mit der Wünschelrute" von Fritz Gassmann, Zürich.
• www.gwup.org Bamberger Skeptiker » Projekte » Geokomiker