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Ganzkörperrasur

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Dieser Ausschnitt aus Die Geburt der Venus, Gemälde von William Adolphe Bouguereau, zeigt das Schönheitsideal einer Frau, die (von ihrem langen Kopfhaar abgesehen) frei von Körperhaaren ist.
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Dieser Ausschnitt aus Die Geburt der Venus, Gemälde von William Adolphe Bouguereau, zeigt das Schönheitsideal einer Frau, die (von ihrem langen Kopfhaar abgesehen) frei von Körperhaaren ist.

Die Ganzkörperrasur ist die vollständige Entfernung der Körperhaare abwärts des Halses. Die Enthaarung kann sowohl als Depilation mittels eines Nassrasierers, als auch durch Epilation, zum Beispiel mit Wachs oder einem Epiliergerät, erfolgen. Eine andere Methode ist die Verwendung einer Enthaarungscreme.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verbreitung

In einigen Kulturen gilt die Ganzkörperrasur, vor allem bei Frauen, als selbstverständlich. Dazu zählen Teile Indiens, Afrikas, Brasiliens und viele islamisch geprägte Länder. Im Amazonasgebiet gibt es einige Indianerstämme, bei denen sich Frauen die gesamte Körperbehaarung auszupfen, etwa die Huaorani. In den meisten Regionen wird die Ganzkörperrasur jedoch nur von einer Minderheit der Bevölkerung praktiziert, darunter auch Europa, wo jedoch der Trend seit einigen Jahrzehnten ansteigend ist.

Die Armrasur, die ein essentieller Teil der Ganzkörperrasur ist, ist im Vergleich zur Achselhöhlenrasur, der Beinrasur und der Intimrasur in der westlichen Welt noch am wenigsten verbreitet. Die Achselhöhlen-, Bein- und Intimrasur gilt dagegen bei den heute 16- bis 30-Jährigen oft als normal, vor allem bei Frauen.

In den USA ist die Ganzkörperrasur heute sowohl bei Frauen als auch bei Männern weiter verbreitet als in Europa.

[Bearbeiten] Historisches

Im alten Ägypten entfernten sich die Frauen aus ästhetischen Gründen die Schamhaare und auf Grabmalereien sind Sklavinnen zu sehen, die nur mit einem Perlengürtel bekleidet tanzen. Haare auf dem Venushügel hatten sie nicht, da dies damals einen stark erotischen Reiz auf die Männer ausübte.

Auf griechischen Vasenmalereien wurden Menschen meist nackt, und bis auf das Haupthaar, unbehaart dargestellt. Körperbehaarung, Schamhaar, ja selbst Bärte, galten bei den alten Griechen, zumindest in bestimmten Epochen, als barbarisch.

Auch Asiaten und Indianer, von der Natur sowieso nur mit einer geringen Genitalbehaarung bedacht, entfernten noch die letzten spärlichen Reste, weil das ihrem Schönheitsempfinden entsprach.

Mit der Ausbreitung des Islam im Mittelalter wurde die Intimrasur in weiten Teilen Nordafrikas, des Mittleren Ostens und sogar Südeuropa eingeführt. In den Serails moslemischer Herrscher gab es extra ausgebildete Eunuchen, die den Konkubinen täglich den Körper, und vor allem den Schambereich rasierten.

Die Hauptgründe für die Entfernung der Körperhaare waren damals vor allen Dingen hygienischer und ästhetischer Natur, während heutzutage die Ganzkörperrasur, besonders bei der Minderheit von Männern, die sie praktiziert, eher einen sexuellen Reiz ausübt.

[Bearbeiten] Motive

Im Unterschied zu anderen Primaten kommt beim Homo Sapiens der Körperbehaarung, mit Ausnahme des Kopfes und des Friktionsschutzes in Hautfalten keine essentielle Funktion mehr zu.

In den vielen Kulturen, in denen die Ganzkörperrasur praktiziert wird, spielen religiöse Motive eine wichtige Rolle. Dies gilt zum Beispiel für die meisten islamisch geprägten Länder, in denen die Rasur als Hygienemaßnahme eine Reinheitsvorschrift erfüllt.

In der westlichen Welt spielen religiöse Motive kaum eine Rolle; hier erfolgt die Ganzkörperrasur meist aus ästhetischen Gründen. Für manche Menschen besitzt das Entfernen der Körperhaare durch die Rasur auch einen sexuellen Reiz und wird gelegentlich als Teil der Sexualität begriffen und ausgelebt.

Auch lässt sich durch das Entfernen der Achselhaare der zumeist als unangenehm empfundene Geruch des Schweißes an dieser Stelle deutlich reduzieren. Bei einigen Frauen gilt die Ganzkörperrasur als Ausdruck expliziter Weiblichkeit und ist mit dem Aspekt des Wohlfühlens verbunden.

Bei Profi-Schwimmern gilt die Ganzkörperrasur als normal, da hierdurch der Widerstand der Haut im Wasser (wenn auch nur minimal) verringert wird. Dies soll gerade bei Schwimmzeiten, in denen es auf hundertstel Sekunden ankommt, eine wichtige und oft entscheidende Rolle spielen. Eine neuere wissenschaftliche Studie, die sich diesem Thema gewidmet hat, kommt zu dem Ergebnis, dass ganzkörperrasierte Schwimmer und Schwimmerinnen in der Tat schneller sind, diese Tatsache allerdings vielmehr dem mit der Körperrasur verbundenen psychologischen Effekt geschuldet sei.

Im Radsport rasieren sich die Fahrer die Beine, damit

  • die Verletzungen, die ein Sturz während eines Straßenrennens verursacht, besser behandelt werden können: Die Wunde verklebt nicht mit Haaren und Straßenschmutz, und kann leichter und schneller gereinigt und versorgt werden. So wird auch eventuellen Folgeschäden durch die verschmutzte Wunde vorgebeugt.
  • Die Beine lassen sich unbehaart etwas besser massieren.
  • Wie bei Profi-Schwimmern wird der Widerstand der Haut in der Luft verringert. Die Vorteile sind jedoch gering; sie liegen bei einem durchschnittlichen Fahrer in flacher Rennhaltung bei ca. 2 Watt / rasiertem Bein respektive ca. 1 Watt / rasiertem Arm ggü. einem Fahrer ohne rasierten Körper in gleicher Haltung auf dem Velo. Die genannten Werte beziehen sich auf ein rennübliches Tempo von etwa 40 km/h.
  • Die Optik rasierter Beine harmoniert besser mit der glatten, enganliegenden Oberfläche der üblichen Radsportbekleidung als unrasierte Beine es täten.

[Bearbeiten] Clubs

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es in den Niederlanden den "Nederlandse Smoothy Club", einen FKK-Klub, dessen Mitglieder sich dem Ideal des unbehaarten Körpers verschrieben haben. Diese Art der Nacktheit (sozusagen ohne jegliche 'Hüllen') wird von ihren Mitgliedern als besonders angenehm und befreiend empfunden. Der Smoothy-Club, inzwischen eine Untergruppe des internationalen Vereins "World of the Nudest Nudist" (WNN), veranstaltet jedes Jahr zu Pfingsten die so genannten "Smoothy days". Das sind Großereignisse, zu denen sich ganzkörperrasierte FKK-Anhänger aus allen Ländern in den Niederlanden treffen.

[Bearbeiten] Kritik

  • Vollständige Enthaarung in der Leistengegend und zwischen den Po-Backen kann zu Hautreizungen führen, da der ursprüngliche Friktionsschutz der Körperbehaarung in Hautfalten nicht mehr gegeben ist. Insbesondere Soldaten auf langen Märschen und Läufer können hiervon betroffen sein.
  • Einige Menschen lassen ihre Schambehaarung bewusst aus erotischen Gründen wachsen. Sie gehen teilweise davon aus, dass so über den Schamschweiß abgegebene Pheromone ihre Wirkung besser entfalten können.

[Bearbeiten] Siehe auch

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