Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Friedrich Freudenthal - Wikipedia

Friedrich Freudenthal

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Friedrich Freudenthal (* 9. Mai 1849 in Fallingbostel im Böhmetal in der Lüneburger Heide, † 9. März 1929) war einer der wichtigsten 'Heimatschriftsteller' Niederdeutschlands.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Älterer der beiden Freudenthal-Brüder (Bruder: August Freudenthal) , wuchs er bei den Großeltern Brockmann, einer Küster- und Lehrerfamilie, in Fintel auf.

Von Pfingsten 1864 bis 1866 verbrachte er eine Art „Lehre“ als Schreiber bei einem alten 'Gerichtsvogt' in Larmstedt bei Bremervörde.

Im Alter von kaum 17 Jahren wurde er Rekrut in Lüneburg und nahm – zunächst als freiwilliger Infanterist – im Krieg gegen Preußen auf Seiten eines Hannoverschen Infanterie-Regimentes an der Schlacht bei Langensalza am 27. Juni 1866 und später als Obergefreiter auch am deutsch-französischen Krieg von 1870/1871 teil.

Bereits mit 24 Jahren veröffentlichte er 1873 ein erstes plattdeutsches Gedicht (Übertragung eines Liebesliedes des schottischen Nationalbarden Robert Burns).

1875 machte Freudenthal für kurze Zeit eine Reise nach Amerika (New York), wo er als Handlungsgehilfe tätig war.

Nach diesem bewegten Leben publizierte Friedrich 1879 mit 30 Jahren sein erstes Buch Bi'n Füür (Am Feuer) und zehn Jahre später ein zweites In de Fierabendstied (Am Feierabend).

Von 1881 bis 1884 leitete er die Postagentur seines Heimatortes, im Anschluss daran war er bis 1887 Bürgermeister in Soltau, danach Redakteur bei Zeitungen in Lüneburg sowie im Raum Hamburg.

1891 ließ er – zeitlebens wohl eher Vertreter der 'kurzen Form' – sich als freier Schriftsteller in seinem Heimatdorf Fintel nieder, um dort in einfachen Verhältnissen zu leben. (Nebenher betrieb er die väterliche Landwirtschaft.)

In seinen späteren Veröffentlichungen Von Lüneburg bis Langensalza (1893 aus Vorsicht gegenüber den preußischen Siegern zunächst anonym erschienen) sowie Von Stade bis Gravelotte, nach dessen Veröffentlichung 1898 man ihn wohl zunächst unter preußische Polizeiaufsicht stellte, verweigert er sich einer glorifizierenden Darstellung des Krieges und enttarnt den Krieg im Hinblick auf Verursacher und Leidtragende.

1895 startete er zusammen mit seinem Bruder August die Herausgabe der damals einflussreichen, überregionalen Halbmonatsschrift Niedersachsen mit Beiträgen aus Geschichte, Landes- & Volkskunde sowie Literatur, deren niederdeutschen Teil er über fast 30 Jahre leitete.

Friedrich Freudenthal gehört zusammen mit seinem Bruder August sicherlich zu den Vorreitern einer niedersächsischen Regional-Literatur und 'Entdeckern' der Besonderheiten der Lüneburger Heide zwischen Hamburg und Bremen – und sie sind in gewissem Sinne wohl auch Vordenker eines Naturschutzes.

[Bearbeiten] Werke

Bi'n Füür Geschichten ut de Lünebörger Heide (En plattdütsch Geschichtenbook) Dresden 1880 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen 1883, Bremen 1898, Rotenburg/W. 1977, 1985

In de Fierabendstied En plattdütsch Geschichtenbook Oldenburg 1890 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen 1901, Rotenburg/W. 1971, 1984

Sonderlinge und Vagabunden Bilder und Erzählungen aus der nordhannoverschen Heide Oldenburg 1891 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen 1901, Rotenburg/W. 1980; vergriffen (Neuauflage geplant)

Von Lüneburg bis Langensalza Erinnerungen eines hannoverschen Infantristen Bremen 1893 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen 1895, Fallingbostel 1955, Bremen 1999

Ünnern Strohdack En plattdütsch Geschichtenbook Bremen 1897 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen 1909, Fallingbostel 1956, Rotenburg/W. 1968, Soltau 1991

In Lust und Leed En plattdütsch Geschichtenbook (De Invalid von Waterloo) Bremen 1897 erstmals erschienen, sowie in Band 2 der 'Soltauer Schriften

Von Stade bis Gravelotte Erinnerungen eines Artilleristen 1870/71 Bremen 1898 erstmals erschienen, sowie Neuauflage 1994

Im Hause des Gerichtsvogtes Jugend - Erinnerungen Bremen 1898 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen 1905, Rotenburg/W. 1974; vergriffen

Heidekraut und Ginster Gedichte Bremen 1901

Wied un sied En plattdüütsch Geschichtenbook Bremen 1901 erstmals erschienen, sowie Neuauflagen Rotenburg/W. 1962 (Teil 1) und 1964 (Teil 2)

Der Cambridge-Dragoner und andere Heidegeschichten Bremen 1902

Lienhop un annere Geschichten En plattdütsch Geschichtenbook Bremen 1904 erstmals erschienen, sowie Folgeauflagen Rotenburg/W. 1966 (Auswahl) und Soltau 1992

Eggert Rolfs und andere Heidegeschichten Bremen 1908

Beke vom Höltingshof und andere Heidegeschichten Bremen 1908

De Freewarwer En Burnstck in enen Uptogg Bremen 1909 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage 1932

Hannoversche Soldatengeschichten Bearbeitungen Bremen 1912 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage 1921

Dat Kumma En Burnstück in enen Uptogg Bremen 1912 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage Verden/Aller 1939

Zwei gute Kameraden und andere Heidegeschichten Bremen1913 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage 1934

Wittboldshöfen und andere Heidegeschichten Bremen 1920 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage Hermannsburg 1990

De Inbräker En Burnstück in enen Uptogg Bremen 1920 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage Verden/Aller 1938

De eeken Lad En Burnstück in dree Uptöög Bremen 1920 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage Verden/Aller 1922

Meine Kindheit Fallingbostel 1953 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage Hermannsburg 1981 und Bremen 2000

Tönjesvadder En plattdütsch Geschichtenbok Fallingbostel 1957; Neuauflage

Ole Geschichten En plattdütsch Geschichtenbook Rotenburg/W.1960 erstmals erschienen, sowie Folgeauflage 1995

Adjüs, Amerika ! Hochdeutsche und plattdeutsche Erzählungen Hermannsburg 1988

[Bearbeiten] Literatur

Jörg Schilling: "Heimatkunstbewegung in Niedersachsen" - Eine Untersuchung zu Leben und Werk Friedrich Freudenthals, Verlag C. Bösendahl Rinteln 1986, ISBN 3-87085-112-0 sowie ISSN 0179-8561

Der Pflege und Verbreitung der niederdeutschen Sprache sowie des Werkes der Freudenthal-Brüder widmet sich als deutschsprachige literarische Gesellschaft die Freudenthal-Gesellschaft in Soltau.


[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Orginaltexte


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