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Frankfurter Allgemeine Zeitung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt eine in Frankfurt am Main erscheinende Tageszeitung. Für weitere Bedeutungen der Abkürzung FAZ siehe FAZ (Begriffsklärung).
Frankfurter Allgemeine Zeitung
FAZ-Logo
Beschreibung Abonnement-Tageszeitung
Verlag FAZIT-Stiftung
Erstausgabe 1. November 1949
Erscheinungsweise täglich
Verkaufte Auflage
(IVW Q2/2006)
363.465 Exemplare
Chefredakteur
Herausgeber Werner D'Inka, Berthold Kohler, Günther Nonnenmacher,
Frank Schirrmacher, Holger Steltzner
Weblink faz.net
Redaktionsgebäude, Hellerhofstr. 9, Frankfurt am Main
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Redaktionsgebäude, Hellerhofstr. 9, Frankfurt am Main

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ist eine liberalkonservative überregionale deutsche Abonnement-Tageszeitung. Die FAZ hat die Rechtsform einer GmbH. Sie gehört mehrheitlich der unabhängigen FAZIT-Stiftung, die Zeitung selbst ist ebenfalls von keiner Partei oder Organisation abhängig.

Die täglich verkaufte Auflage Montag-Samstag beträgt laut IVW 363.465 Exemplare (Stand 2. Quartal 2006). Die Zeitung hat die höchste Auslandsverbreitung aller deutschen Qualitäts-Zeitungen.

Die Linie der Zeitung wird nicht von einem Chefredakteur, sondern von den fünf Herausgebern kollegial bestimmt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Verlagsgebäude, Hellerhofstr. 2-4, Frankfurt am Main
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Verlagsgebäude, Hellerhofstr. 2-4, Frankfurt am Main

Die erste Ausgabe der FAZ erschien am 1. November 1949.

Gründungsherausgeber waren Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Einige Redakteure der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen Frankfurter Zeitung und bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz. Die Zeitung sieht sich als Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung, deren Namen sie seit dem 18. Dezember 1958 als Untertitel im Impressum führt.

Die FAZ entsteht heute elektronisch in eigens dafür angefertigter digitaler Frakturschrift. (Auch) die Leser diskutierten die Einführung farbiger Informationsgrafiken und Fotografien kontrovers. Titelbilder in der FAZ bleiben traditionell nur eine Ausnahme.

[Bearbeiten] Profil

Titelseite der FAZ (vor der Neugestaltung im November 2005)
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Titelseite der FAZ (vor der Neugestaltung im November 2005)

Nach eigener Zielsetzung soll die Zeitung zum Denken anregen. Die Wahrheit müsse ihr heilig sein, daher nimmt die FAZ die Trennung zwischen Nachrichten und Kommentar sehr ernst. Politisch ist sie liberal-konservativ orientiert, jedoch bietet sie auch anders gesinnten Kommentatoren ein Forum. Der ehemalige Leiter der Redaktion Innenpolitik Friedrich Karl Fromme nannte das Profil der FAZ "Schwarz-Rot-Gold": Schwarz für den konservativen Politikteil, rot für das linkstendierende Feuilleton und gold für den sehr liberalen Wirtschaftsteil.

Die FAZ hat ein sehr umfangreiches Netz eigener Korrespondenten im In- und Ausland (u.a. Brüssel, Rom, Washington, Wien, Zürich). In größeren Metropolen (London, Paris, New York) gibt es zum Teil sogar mehrere spezialisierte Auslandskorrespondenten für Politik, Wirtschaft und Feuilleton.

Besondere Beachtung finden regelmäßig die in der FAZ abgedruckten Leserbriefe. Die FAZ bringt tagesaktuell auch Beiträge zu juristischen Themen. Unter anderem für Juristen gilt die FAZ daher als inoffizielles Pflichtblatt.

Die FAZ verkaufte im Zuge der Konzentration auf die Kernkompetenz im September 2005 ihre Buchverlage Kösel-Verlag und Deutsche Verlags-Anstalt mit dem Manesse Verlag an Random House. 2006 stieß die FAZ Buch- und Zeitschriftenverlag den Kunstbuchverlag Prestel ab.

[Bearbeiten] Gesellschaftliche Wirkung

Die FAZ spielt in vielen gesellschaftspolitischen Diskussionen eine meinungsbildende Rolle und löste sie öfters grundlegend aus. So veröffentlichte sie etwa wesentliche Debattenbeiträge des Historikerstreits, u. a. von Ernst Nolte und Michael Stürmer zuerst. Sie stieß auch die Debatte über Martin Walsers Roman Tod eines Kritikers an, als sich Frank Schirrmacher weigerte, ihn abzudrucken - der Vorabdruck von Walsers Romanen hatte eine gewisse Tradition in der FAZ. Zuletzt sorgte ein Interview für Aufregung, das Günter Grass der FAZ bereitwillig gegeben und darin kurz vor Veröffentlichung seiner Memoiren seine SS-Mitgliedschaft zugestanden hatte.

In der Diskussion über die Rechtschreibreform von 1996 spielten Beiträge von FAZ-Redakteuren und Gastautoren eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt durch die Entscheidung, nach einer anfänglichen Umstellung auf die reformierte Rechtschreibung bereits nach einem Jahr wieder auf die bisherige Rechtschreibung zurückzustellen, hat die FAZ direkten Einfluss auf die Auseinandersetzung genommen. (Allerdings verwendet die FAZ seit November 2004 in ihren Überschriften, soweit sie in Fraktur geschrieben sind, nicht mehr das lange s, wohl ein Zugeständnis an den Zeitgeist.) Die FAZ hat am 01. Dezember 2006 angekündigt, ab dem 01. Januar 2007 auf eine Hausorthographie basierend auf der Reformschreibung in der Fassung von 2006 mit 11 Ausnahmen umstellen zu wollen [1]

In jüngerer Zeit klinkt sich einer der Herausgeber der Zeitung, Frank Schirrmacher, mit einer Reihe von Artikeln und Büchern („Das Methusalem-Komplott“) u.a. in die laufende Diskussion über die Überalterung der deutschen Gesellschaft und die einhergehenden sozialen, wirtschaftlichen, politischen und auch städtebaulichen Konsequenzen ein.

Eine Sonderstellung für die gesellschaftspolitische Bedeutung der FAZ nimmt die Leserbriefseite der Zeitung ein, auf der sich immer wieder prominente Diskussionsteilnehmer zu Wort melden.

[Bearbeiten] Herausgeber

[Bearbeiten] Bekannte Mitarbeiter

"Die Redaktion stellt sich vor" - früher "Sie schreiben und redigieren die FAZ" - für Abonnenten kostenlos, traditionell blau glänzend Din-A-4- (auch online verfügbar): knappe Werdegänge der aktuellen Besetzung mit Kürzeln der Redakteure (sie kennzeichnen Artikel zumindest, wie auch die von den Agenturen, beispielsweise "dpa").

[Bearbeiten] Ehemalige Herausgeber

[Bearbeiten] Preisträger der FAZ bei Journalistenpreisen

Theodor-Wolff-Preis

  • 2006 Karl Feldmeyer (für sein Lebenswerk)
  • 2000 Franziska Augstein
  • 1996 Friedrich Karl Fromme
  • 1995 Jürgen Dahlkamp
  • 1993 Klaus Broichhausen
  • 1990 Johannes Leithäuser
  • 1988 Uwe Wittstock
  • 1981 Helmut Herles
  • 1980 Brigitte Scherer
  • 1977 Karl Feldmeyer
  • 1976 Hermann Rudolph
  • 1974/75 Dietrich Ratzke
  • 1973/74 Walter Kannengießer
  • 1971/72 Hermann Pörzgen
  • 1969/70 Fritz-Ulrich Fack
  • 1968 Walter Henkels, Peter Gerisch
  • 1967 Andreas Graf Razumovsky
  • 1966 Joachim Nawrocki
  • 1965 Rolf Michaelis
  • 1963 Erich Helmensdorfer
  • 1962 Clara Menck
  • 1961 Günther Rühle

[Bearbeiten] Verwandte Publikationen

[Bearbeiten] FAZ.NET

Seit 2001 ist die F.A.Z. mit einem eigenständigen redaktionellen Nachrichten-Portal im Internet vertreten: http://www.faz.net. 2006 hat die man erstmals an der Erhebung der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (Agof) teilgenommen und verzeichnet die größte Reichweite deutscher Qualitätszeitungen bei Internetnutzern: 1,32 Millionen / Monat. 65% sind männlich, die Hälfte hat Abitur.

[Bearbeiten] Frankfurter Anthologie

Siehe speziellen Artikel Frankfurter Anthologie.

[Bearbeiten] Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS)

Die FAS ist die Wochenzeitung der FAZ. Ursprünglich nur als Regionalzeitung in der Region Rhein-Main vertrieben, ist sie seit dem 30. September 2001 bundesweit erhältlich. Trotz der gemeinsamen Nutzung u.a. redaktioneller Ressourcen (die FAS hat aber zusätzlich 50 eigene Redakteure) tritt die FAS eigenständig auf. Das Erscheinungsbild unterscheidet sich deutlich von der FAZ in der Satzgestaltung, der durchgängigen Vierfarbigkeit und einer eigenen Brotschrift, der Janson. Außerdem ist der Ton leichter, lockerer, launiger und unterhaltsamer als der der etwas steifen FAZ.

Die Reichweite (Anzahl der Leser) der FAS übertrifft mittlerweile die durchschnittliche Tagesreichweite des Mutterblattes. Gemäß AWA 2006 hat die FAS 1 209 000 Leser (3,8 Prozent mehr als 2005), d.h. eine Reichweite von 1,9 Prozent der Gesamtbevölkerung und erstmals mehr als die "Welt am Sonntag". Steigerung besonders bei unter 40-Jährigen. Verkaufte Auflage: 314 611 Exemplare (plus 1,3 Prozent).

[Bearbeiten] Hochschulanzeiger

Der Hochschulanzeiger ist eine Zeitschrift, die sechsmal jährlich im Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheint. Er wendet sich speziell an Studenten, Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger, die sich über Branchen und Unternehmen informieren wollen, ihren zukünftigen Arbeitgeber suchen oder Tipps für die Bewerbung wünschen. Er kann einzeln oder zusammen mit einem Studentenabonnement der FAZ abonniert werden. Außerdem ist er am Kiosk erhältlich. Zwei Wochen nach Erscheinungstermin wird er kostenlos an vielen Hochschulen in Deutschland und Österreich verteilt bzw. dort ausgelegt. Die verbreitete Auflage des Hochschulanzeigers beträgt 238.790 Exemplare, davon 114.840 verkauft (IVW II/2005).

[Bearbeiten] FAZ Weekly

Sie war die englischsprachige Wochenzeitung der FAZ, fasste hauptsächlich Leitartikel der Tageszeitung zusammen und lag jeweils freitags der International Herald Tribune bei. Die FAZ Weekly erschien ab Sommer 2002 bis Jahres-Mitte 2005. (Vom 3. April 2000 bis zum 29. Juni 2002 hatte es sogar eine tägliche erscheinende Beilage FAZ English Edition gegeben.)

[Bearbeiten] FAZ Podcast

In Verbindung mit FAZ Audio-Dossiers erscheinen seit Mai 2006 in regelmäßigen Abständen kostenlose Podcasts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

[Bearbeiten] FAZ Audio-Dossiers

FAZ Audio-Dossiers bündeln Berichte der FAZ oder der Sonntagszeitung zu einem Thema. Sie erscheinen monatlich und haben durch ihre thematische Dichte und die Qualität der Texte den Charakter von Hörbüchern. Die Laufzeit beträgt jeweils etwa zwei Stunden. Auszüge aus dem aktuellen Audio-Dossiers werden gleichzeitig als kostenlose Podcasts veröffentlicht.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Frankfurter Allgemeine. Zeitung für Deutschland. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt M 1.1949,1ff. ISSN 0174-4909
  • Die Frankfurter Allgemeine. Die Trutzburg der glücklichen Krieger wider den Zeitgeist. in: Spiegel Reporter. 12/1999.
  • Alles über die Zeitung. Frankfurter Allgemeine, Zeitung für Deutschland. Frankfurter Allg. Zeitung, Frankfurt 1998 (24. Aufl.).
  • Die Redaktion stellt sich vor. in: Frankfurter Allg. Zeitung. Frankfurt M 2004. ISSN 0174-4909
  • Friedemann Siering: Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der "Frankfurter Allgemeinen". in: Lutz Hachmeister, Friedemann Siering (Hrsg.): Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. München 2002.
  • Hermannus Pfeiffer (Hrsg.): Die FAZ - Nachforschungen über ein Zentralorgan. 1988.
  • Alfred Estermann (Hrsg.): Zeitungsstadt Frankfurt am Main. Zur Geschichte der Frankfurter Presse in fünf Jahrhunderten. Herausgegeben im Auftrag der Frankfurter Sparkasse. Frankfurt am Main 1994. ISBN 3-89282-028-7
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland (Hrsg.): Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main Oktober 2000.

ISSN: 0174-4909

[Bearbeiten] Quellen

  1. F.A.Z. paßt Rechtschreibung an. In: F.A.Z., 02.12.2006, Nr. 281 / Seite 2.

[Bearbeiten] Weblinks

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