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Fernando Pessoa

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Zeichnung von Fernando Pessoa (Zeichner: João L. Roth)
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Zeichnung von Fernando Pessoa (Zeichner: João L. Roth)

Fernando Pessoa [fɨɾˈnɐ̃du pɨˈsoɐ] (* 13. Juni 1888 in Lissabon; † 30. November 1935 ebenda), eigentlich Fernando António Nogueira Pessoa, war ein portugiesischer Dichter und Schriftsteller. Er veröffentlichte seine Werke hauptsächlich unter den vier Heteronymen Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos und Bernardo Soares.

Pessoa gilt nach Luís de Camões als bedeutendster Lyriker Portugals; er ist einer der wichtigsten Dichter der portugiesischen Sprache und gehört zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Fernando Pessoas Unterschrift
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Fernando Pessoas Unterschrift

Erst fünf Jahre ist er alt, als sein Vater stirbt; die Mutter heiratet erneut, weshalb Pessoa einen Großteil seiner Jugend in Durban/Südafrika verbringt, wo sein Stiefvater portugiesischer Konsul war. Dort kommt er mit der englischen Kultur in Kontakt. 1905 kehrt er in seine Heimatstadt zurück und arbeitet dort bis zu seinem Tode unscheinbar als Handelskorrespondent.

Zunächst schreibt er Gedichte in englischer Sprache und übersetzt englische Gedichte ins Portugiesische. Es folgen Gedichte in portugiesischer Sprache in mehreren Zeitschriften. Schließlich gründet Pessoa (mit Mário de Sá-Carneiro) selbst die Zeitschrift Orpheu.

Das Livro do desassossego (dt. Buch der Unruhe) gilt als sein wichtigstes Werk. Es ist in der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts mit seiner collagenartigen, Assoziationsketten folgenden Stilistik einzigartig. Überdies ist es in seinem implizit nihilistisch/existentiellen Ton nur noch den Werken eines anderen Verfassers großartiger philosophischer Literatur vergleichbar: denjenigen des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche. Pessoa war zu Lebzeiten nur von wenigen Freunden als Dichter geschätzt bzw. anerkannt. Seine Manuskripte landeten hauptsächlich (und unveröffentlicht) in einer Truhe. Bei seinem Tode umfasst diese über 24000 Fragmente. Neben Prosa und Dichtungen gehören dramatische Skizzen, politische und soziologische Schriften zu einem epochalen und großartigen Nachlass, der immer noch nicht vollständig redigiert und veröffentlicht ist.

Der einsame, in sich selbst gefangene Pessoa, für den seine von ihm geschaffenen Heteronyme stellvertretend für nicht vorhandene Kontakte im wirklichen Leben stehen, hat bereits frühzeitig schwere psychische Probleme und verfällt zunehmend häufiger selbstzerstörerischem Alkoholismus. Er stirbt am 30. November 1935 in Lissabon an den Folgen einer Leberzirrhose. Seit 1985 befinden sich seine Gebeine im portugiesischen Nationalheiligtum, dem Hieronymus-Kloster in Belém.

Pessoa ist heutzutage für viele portugiesische Literaten zur Vaterfigur geworden. Der Nobelpreisträger José Saramago widmet sich dem Autor in seinem Roman O Ano da Morte de Ricardo Reis (dt. Das Todesjahr des Ricardo Reis). In deutscher Sprache haben der schweizerische Ammann Verlag und der Fischer Taschenbuch Verlag Bücher von Pessoa herausgebracht. 1996 erschien als erste deutschsprachige Pessoa-Biografie eine Übersetzung von Ángel Crespos La vida plural de Fernando Pessoa.

Pessoa-Skulptur  vor dem Café "A Brasileira"  im Stadtteil Chiado in Lissabon
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Pessoa-Skulptur
vor dem Café "A Brasileira"
im Stadtteil Chiado in Lissabon

[Bearbeiten] Werke

  • Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares. Ammann, Zürich 2003, ISBN 3250104507
  • Alberto Caeiro. Poesias – Poesie. Ammann, Zürich 2004, ISBN 3250104515
  • Ricardo Reis. Oden
  • Álvaro de Campos. Dichtungen
  • Ein anarchistischer Bankier. Fischer, Frankfurt 2003, ISBN 3803111056
  • Mein Lissabon, Was der Reisende sehen sollte. Ammann, Zürich 2001, ISBN 3250300071
  • Lissabon. Was der Tourist sehen sollte. TFM – Verlag Teo Ferrer de Mesquita, Frankfurt 1995 ISBN 3925203427
  • Faust. Eine subjektive Tragödie; Fragmente und Entwürfe. Ammann, Zürich 1990, ISBN 3-250-10136-2
  • Mensagem – Botschaft, 1935
  • António Mora – Rückkehr der Götter. Ammann, Zürich 2005, ISBN 3250104523

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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