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Ernst Rietschel

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Ernst Rietschel, gestochen von Julius Thaeter
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Ernst Rietschel, gestochen von Julius Thaeter

Ernst Friedrich August Rietschel (* 15. Dezember 1804 in Pulsnitz; † 21. Januar 1861 in Dresden) ist einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer des Spätklassizismus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bedeutung

Denkmal von Goethe und Schiller in Weimar
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Denkmal von Goethe und Schiller in Weimar

Die von ihm geschaffenen Skulpturen, wie das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar oder das Lessing-Denkmal in Braunschweig haben das Bild Deutschlands als Land der Dichter und Denker entscheidend mitgeprägt. Er gilt als der bedeutendste deutsche Denkmal-Künstler seiner Zeit.

Ein Großteil des umfangreichen Nachlasses Rietschels ist seit 1889 im Besitz der Dresdner Skulpturensammlung Albertinum an der Brühlschen Terrasse und dort zum Teil auch ausgestellt.

[Bearbeiten] Biographie

Lessing-Denkmal in Braunschweig, ausgeführt von Georg Ferdinand Howaldt.
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Lessing-Denkmal in Braunschweig, ausgeführt von Georg Ferdinand Howaldt.
  • Ernst Rietschel wurde am 15.Dezember 1804 als drittes Kind des Beutlers Friedrich Ehregott Rietschel und dessen Frau Caroline in Pulsnitz (Sachsen) geboren. Nach erstem Zeichenunterricht und abgebrochener Kaufmannslehre in seiner Heimatstadt begann er 1820 ein Studium an der Königlichen Sächsischen Kunstakademie zu Dresden. In den darauf folgenden Jahren hatte er erste kleinere Erfolge und Auszeichnungen mit Zeichnungen; man wurde auf den jungen Künstler aufmerksam.
  • 1826 übersiedelte er nach Berlin und wurde Schüler von Christian Daniel Rauch. 1828 nahm er als Vertreter seiner Werkstatt an der Grundsteinlegung des Dürer-Standbildes in Nürnberg teil. Auf seiner Rückreise besuchte er den alternden Goethe in Weimar. Ein zweiter Besuch gemeinsam mit Rauch folgte 1829.
  • 1832 heiratete er Albertine Trautscholdt, mit der er seit einem Jahr verlobt war.
  • Im gleichen Jahr - noch nicht einmal 28-jährig - erhielt er die Professur für Bildhauerei an der Dresdner Kunstakademie. 1833 wurde seine erste Tochter Adelheid (1833) geboren. Nur Wochen nach der Geburt seiner zweiten Tochter Johanna (1835) starb seine Frau Albertine; Johanna wurde nur 4 Monate alt. Dennoch blieb sein schöpferisches Schaffen ungebremst.
  • In Zusammenarbeit mit vielen bedeutenden Architekten, unter anderen Gottfried Semper, war er für den bauplastischen Schmuck vieler Gebäude verantwortlich, vor allem in Dresden. Anfang 1836 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt, nur Wochen später zum Ehrenmitglied der Kunstakademie in Wien.
  • In den folgenden Jahren erhielt er viele bedeutende Aufträge, an denen er zum Teil jahrelang arbeitete.
    Durch die Gestaltung von Werken wie dem Lessing-Denkmal in Braunschweig (1854) (und vielen weiteren) wurde Rietschel, über die Grenzen des deutschen Bundes hinaus, als bedeutendster Denkmal-Künstler seiner Zeit bekannt.
  • Im November 1836 heiratete er seine zweite Frau Charlotte Carus, die am 28. August 1837 seinen Sohn Wolfgang gebar. Bereits im Mai 1838 musste er einen weiteren Schicksalsschlag hinnehmen: Auch seine zweite Frau starb. Wie auch nach dem Tod seiner ersten Frau modellierte er ihre Bildnisbüste.
  • Am 2. Mai 1841 heiratete er Marie Hand. Am 10. Mai des darauf folgenden Jahres wurde sein zweiter Sohn Christian Georg geboren, dem 1845 die Tochter Margarethe Charlotte folgte. Margarethe sollte kein Jahr alt werden. 1847 wurde der Sohn Hermann Immanuel geboren. In den Wintermonaten 1851-1852 reiste Rietschel nach Italien und Sizilien, um sein Lungenleiden zu kurieren. 1853 gebar seine Frau noch einmal eine Tochter, die Gertrud Charlotte Marie genannt wurde.
  • 1855 beteiligte er sich an der Pariser Kunstausstellung mit einer Lessing-Statue. Im selben Jahr wurde er mit der Großen Ehrenmedaille ausgezeichnet und zum Ritter der Französischen Ehrenlegion ernannt. 1856 ernannte ihn die Stockholmer Akademie zum Ehrenmitglied.
  • 1857 besuchte er noch einmal seinen Meister Christian Daniel Rauch in Berlin. Im gleichen Jahr, am 4. September, wurde sein Goethe- und Schiller-Denkmal in Weimar enthüllt.
  • 1858/1859 erhielt Rietschel den Auftrag für das Reformations-Denkmal in Worms. Er wurde Ehrenmitglied in weiteren Akademien und Instituten (Paris, Brüssel, Kopenhagen, Rom, Antwerpen).
  • Seit Jahren an einem Lungenleiden erkrankt, erlag Rietschel diesem am 21. Februar 1861. Drei Tage später wurde er auf dem Trinitatis-Friedhof (an der Westmauer) in Dresden beigesetzt.

[Bearbeiten] Bedeutende Werke (Auswahl):

Friedrich-August-Denkmal im Dresdner Zwinger (vor 1918)
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Friedrich-August-Denkmal im Dresdner Zwinger (vor 1918)

[Bearbeiten] Denkmäler

Denkmal zu Ehren von Ernst Rietschel auf der Brühlschen Terrasse in Dresden
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Denkmal zu Ehren von Ernst Rietschel auf der Brühlschen Terrasse in Dresden


[Bearbeiten] Literatur

  • Bartonietz, Gertraud: Ernst Rietschel. - Pulsnitz : Stadt d. Stadt Pulsnitz, 1987
  • Johannes, Martin O.: Ernst Rietschel, der Bildhauer. - Dresden : Heimatwerk Sachsen, 1938
  • Schulte-Arndt, Monika: Ernst Rietschel als Zeichner. - München : von Zabern, 1995

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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