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Der Schwarze Falke

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Filmdaten
Deutscher Titel: Der Schwarze Falke
Originaltitel: The Searchers
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1956
Länge (PAL-DVD): 114 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: John Ford
Drehbuch: Frank S. Nugent
Produktion: C.V. Whitney
Musik: Max Steiner
Kamera: Winton C. Hoch
Schnitt: Jack Murray
Besetzung
  • John Wayne: Ethan Edwards
  • Jeffrey Hunter: Martin Pawley
  • Vera Miles: Laurie Jorgensen
  • Ward Bond: Samuel Johnston Clayton
  • Natalie Wood: Debbie Edwards
  • Henry Brandon: Chief Scar (the great Cicatrice - Der Schwarze Falke)
  • Ken Curtis: Charlie McCorry
  • Hank Worden: Mose Harper
  • Harry Carey jr.: Brad Jorgensen

Der Schwarze Falke ist ein US-amerikanischer Western von 1956. Die Hauptrollen in John Fords Epos spielten John Wayne und Jeffrey Hunter, wichtige Nebenrollen übernahmen Vera Miles und Natalie Wood sowie Ward Bond und Hank Worden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Der Cowboy Ethan kehrt nach langer Zeit auf die Ranch des Bruders in Texas zurück. Drei Jahre sind seit Ende des Bürgerkrieges vergangen, einige Steckbriefe könnten auf Ethan passen. Ethan erkennt die Kinder nicht wieder, die lange Zeit der Trennung - aber wohl auch ihre unterschiedliche Lebensweise - hat die Brüder einander entfremdet. Bald darauf wird die Ranch in Ethans Abwesenheit von Comanchen unter Führung von Chief Scar (Häuptling Schwarzer Falke in der deutschen Synchronfassung) überfallen, die beiden Eltern und der Sohn getötet, die Töchter Lucy und die kleine Debbie entführt.

Ethan beginnt daraufhin mit Martin Pawley, dem Ziehsohn seines Bruders, und Brad, dem Verlobten von Lucy, die Suche nach den beiden Mädchen. Ethan findet Lucy’s Leiche, ihr Verlobter läuft Amok und wird erschossen. Nachdem die Suchenden wiederholt die Spur der Gesuchten verloren, wurden sie jeweils durch das Faktotum Mose Harper, den viele für verrückt halten, wieder auf die Spur gewiesen. Nach fünf Jahren gelang es ihnen schließlich, die mittlerweile bei den Indianern herangewachsene Debbie zu finden...

[Bearbeiten] Charaktere

John Wayne spielte mit Ethan den vielleicht komplexesten Charakter seiner Karriere. Der Cowboy, der zu Beginn als selbstgerecht, einsam, spröde auftritt, offenbart im Laufe der Zeit, dass sein Verhalten das eines Mannes ist, der sich lange nur auf sich selbst verlassen konnte und der sich jegliche Gefühle nicht eingestehen kann, die seine Autonomie in Frage stellen. Er war heimlich in seine Schwägerin verliebt, viele seiner Erfahrungen im Krieg und danach sind für seine Verwandten und Freunde nicht nachvollziehbar.

Die Suche nach Debbie symbolisiert sein Streben nach der Familie, nach Menschen, die ihm Nähe und Geborgenheit, vielleicht Liebe geben können. Er ist innerlich zerrissen und bereit zu bedingungslosen Hass auf die Indianer. Ihnen gegenüber tritt er gewalttätig und unnachgiebig auf. Er schießt ihren Leichen in die Augen, damit sie ihrem Glauben nach für immer zwischen den Welten gefangen sind. Als die beiden schließlich Debbie finden, die sich aber längst an das Leben der Indianer gewöhnt hat, ist Ethan darüber so entsetzt, dass er sie töten will.

Auch fällt es ihm schwer, sich die Freundschaft mit dem Halbblut Martin einzugestehen. Erst am Ende ihrer Reise ist er bereit anzuerkennen, dass sein junger Begleiter erwachsen wurde und sich vom Anhängsel zum Freund entwickelte. Für Martin ist die Suche nicht mit dieser elementaren Furcht und Verzweiflung verbunden. Er hat in Laurie eine Frau, die er liebte und die ihm eine Zukunft bietet. Martin ist sich seiner Gefühle sicher, aber aus Ungeschicklichkeit nicht in der Lage diese auszudrücken, sodass er Laurie beinahe verliert.

Auch wenn Ethan sich am Ende endlich das anbietet, was er suchte, ein Freund und eine Familie, die ihm die Liebe und Geborgenheit bietet, nach der er sich solange sehnte, macht er sich dennoch wieder auf die Suche.

[Bearbeiten] Beschreibung

Das Epos, das als eines der bedeutendsten Werke des Western-Genres gilt, wartet mit großartigen Farbbildern auf, die die Gefühle der Hauptpersonen in der kargen, von Bergen durchzogenen Landschaft spiegeln. John Wayne trägt seine Gefühle in sich verschlossen mit sich herum und schafft es dennoch, den wenigen Gefühlsausbrüchen Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Die Comanchen erscheinen über weite Strecken des Filmes als die gesichtslosen Bösewichter, was aber daran liegt, dass sie aus der Sicht des Indianerhassers Ethan geschildert werden. Am Ende stellt sich heraus, dass der Schwarze Falke (im Original: Chief Scar) lediglich auf Provokationen der Weißen reagiert. Als er und Ethan aufeinander treffen, wird deutlich, wie ähnlich sich die Beiden sind.

Martin dagegen ist bereit, seine Schwester bei den Indianern zu lassen, wenn es ihr eigener Wunsch ist. Er verzichtet auch auf seine Rache an dem Schwarzen Falken für die Ermordung seiner Mutter. Für ihn zählt die Möglichkeit, unter den gegebenen Umständen das Leben weiterzuführen, ohne ständig den gleichen Kreislauf der Gewalt zu durchlaufen. Ihm und Laurie, die lesen kann und sich für den Mann entscheidet, den sie liebt, gehört die Zukunft des Landes, Ethan, der nicht zur Ruhe kommen kann, ist ein Relikt der überholten Zeit.

[Bearbeiten] Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997: "Epischer Western um einen spröden, einsamen Westerner (...) Die fünfjährige Suche entwickelt sich zu einer Reise in die Seelenlandschaft einer der vielschichtigsten Figuren der Western-Geschichte. Hinter der Oberfläche des starrköpfigen Einzelgängers werden Sensibilität und Verzweiflung sichtbar. (...) Ein Meisterwerk des Genres, bis ins Detail stimmig und vorzüglich komponiert."
  • Filmstarts.de: "Summa a summarum ist „Der Schwarze Falke“ nicht nur ein qualitativ hochwertiger, ausgezeichnet gespielter, erzählter und inszenierter Western, sondern eben auch ein kritischer, einer der nachdenklich stimmen kann und über den bloßen romantisierten Unterhaltungswert hinaus den Betrachter lange nach Genuss noch nicht loslässt. Wahrlich ein Meisterwerk."
  • Prisma Online: "Ein Western-Klassiker von Meisterregisseur John Ford. Die Suche des Ethan Edwards ist nicht durch die Beschreibung einer endlosen Odyssee, sondern gleichzeitig eine differenzierte Reise in die Seelenwelt des einsamen Helden. Spannendes und von Oscar-Preisträger Winton C. Hoch absolut brillant fotografiertes Meisterwerk."

[Bearbeiten] Medien

[Bearbeiten] DVD-Veröffentlichung

  • Der Schwarze Falke. Special Edition. Warner Home Video 2006 (2-DVD-Edition)

[Bearbeiten] Soundtrack

  • Max Steiner: The Searchers. Original Motion Picture Soundtrack. Brigham Young University/Film Music Archives/Screen Archives Entertainment 1996. Tonträger-Nr. FMA/MS101 – Originalaufnahme der Filmmusik, eingespielt unter der Leitung des Komponisten
  • ders.: The Searchers. Suite, auf: True Grit. Music From the Classic Films of John Wayne. Silva Screen Records, London 1994, Tonträger-Nr. FILM CD 153 – digitale Neueinspielung der The City of Prague Philharmonic unter der Leitung von Paul Bateman

[Bearbeiten] Literatur

  • Alan Le May: Der schwarze Falke (OT: The Searchers). Heyne, München 1988, ISBN 3-453-00676-3
  • Janey A. Place: Die Western von John Ford (OT: The Western Films of John Ford). Goldmann, München 1984, ISBN 3-442-10221-9
  • Mark Ricci, Joe Hembus (Hrsg.): John Wayne und seine Filme (OT: The Films of John Wayne). Citadel-Filmbücher. Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10202-2

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Der Schwarze Falke – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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