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Darmstadt-Arheilgen

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Wappen Gerichtssiegel

Wappenbeschreibung

Bild:Gerichtssiegel_Arhelgen_1636.jpg
Gerichtssiegel
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Stadtteil von: Darmstadt
Koordinaten: Koordinaten: 49° 55' N, 8° 39' O 49° 55' N, 8° 39' O
Höhe: 144 m ü. NN
Fläche: 12 km²
Einwohner: 16.468 (31. Dezember 2005)
Vorwahl: 06151
Kfz-Kennzeichen: DA
Adresse der
Bezirksverwaltung:
Rathausstr. 1
64291 Darmstadt
Website: www.arheilgen.com

Arheilgen ist ein Stadtteil im Norden der Großstadt Darmstadt, der im Jahr 1937 eingemeindet wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographische Lage

Arheilgen grenzt im Norden und Osten an die Darmstädter Stadtteile Wixhausen und Kranichstein, im Süden an den Stadtkern Darmstadts und im Westen an die Gemarkung der Stadt Weiterstadt.

Eine genaue Darstellung der Lage findet sich unter Liste der Stadtteile von Darmstadt.

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Mittelalter

Die Frühgeschichte Arheilgens vor 1000 n.Chr. liegt weitgehend im Dunkeln. Die Besiedlung begann wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends, als eine ganze Reihe fränkischer Ansiedlungen im Rhein-Main-Neckar-Raum entstand. Der Ortsname in seiner alten Schreibweise „Araheiligon“ wird erstmals in einem nicht datierten Zinsregister der Abtei Seligenstadt erwähnt, das ein unbekannter Schreiber vermutlich um das Jahr 1000 einem aus dem 9. Jahrhundert stammenden Evangeliar des Klosters hinzufügte.

Im Zuge eines Tauschgeschäftes im Jahre 1013 zwischen König Heinrich II. (Kaiser ab 1014) und dem Bistum Würzburg kam Arheilgen mit dem Königshof Gerau, zu dem es wie viele andere Gemeinden im südhessischen Raum gehörte, in den Herrschaftsbereich des Würzburger Bischofs. Der wiederum belehnte später die Grafen von Katzenelnbogen mit diesem Besitz.

Anlässlich eines Streits zwischen den Mönchen des Klosters Eberbach vom Gehaborner Hof und den Dorfbewohnern von Arheilgen um den Wald Wintershagen in der Arheilger Gemarkung wurde die Ortschaft erneut schriftlich erwähnt. Am 21. November 1225 wurde in der Verhandlung dieses Falls vor einem Schiedsgericht eine Urkunde aufgesetzt, in der Vogt Werner von Grevenhusen als Schiedsrichter und der Schultheiß Godebold von Sneppenhusen als Zeuge fungierten.

Am 26. August 1318 wurde Arheilgen bei der Aufteilung der Besitztümer zwischen Graf Bertolf und Graf Eberhard von Katzenelnbogen ersterem mit all seinem Besitz zugesprochen und so ein weiteres Mal urkundlich festgehalten.[1] Mit dem Aussterben dieses Geschlechts fiel Arheilgen 1479 per Erbfolge an die Landgrafschaft Hessen und war seitdem durchgehend hessisch.

[Bearbeiten] Frühe Neuzeit

Um 1600 fanden in Hessen Hexenverfolgungen statt. Im Zuge dessen wurden auch in Arheilgen zwei Frauen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

In den folgenden Friedensjahren konnten die Arheilger Wohlstand entwickeln. Die Bevölkerung stieg auf 800 bis 900 an, zu dieser Zeit einer der bevölkerungsreichsten Orte der Umgebung. Doch der Dreißigjährige Krieg erschütterte Arheilgen schwer. Am Ende des Krieges 1648 waren nur noch ca. 12 Familien übriggeblieben, die sich an den Wiederaufbau der Gemeinde machten.

[Bearbeiten] Moderne

Während des Dritten Reichs wurde Arheilgen zum 1. April 1937 gemeinsam mit Eberstadt gegen den Willen der Bevölkerung nach Darmstadt zwangseingemeindet, das damit zur Großstadt wurde. Die Ablehnung dieses Schritts durch die Einwohner war bis weit in die Nachkriegszeit spürbar: Viele Alteingesessene sind nie wirkliche Darmstädter geworden.

[Bearbeiten] Siegel und Wappen

Aus dem Gerichtssiegel, dessen ältester erhaltener Abdruck aus dem Jahr 1636 datiert, hat sich das Ortswappen entwickelt. Die obere Hälfte zeigt die Halbfigur des Heiligen Kilian, Schutzpatron der Franken, dem die ursprüngliche Arheilger Kirche geweiht war. Darunter sind eine liegende Brille, eine Wolfsangel und zwei sechseckige Sterne abgebildet. Die Herkunft dieser Symbole ist bis heute ungeklärt und gibt Rätsel auf.

[Bearbeiten] Orts- und Herkunftsbezeichnung

Über die Herkunft des Ortsnamens lässt sich bis heute keine verlässliche Auskunft geben. Ein früherer Deutungsversuch, der den Namen (analog zu Darimund für Darmstadt) von einem fiktiven kaiserlichen Wildhübner Araheil herleiten wollte, wurde später durch etymologische Ansätze abgelöst. Der jüngste führt über die Herleitung der Silbe „Ar“ aus germ. âr=Bote zu der Bedeutung „zu den Botenheiligen”.[1]

Bei der heute noch häufig unzutreffend verwendeten Ortsbezeichnung „Arheiligen“ handelt es sich um eine nicht mehr gebräuchliche Abwandlung des ursprünglichen historischen Ortsnamens. Die heutigen Einwohner von Arheilgen werden als Arheilger bezeichnet. Auch der Familienname Arhelger geht auf den Ortsnamen zurück. Mundartlich nennen sich die Einwohner von Arheilgen „Oarhelljer“. Im Jahr 1850, als rund tausend Arheilger vor dem Darmstädter Schloss gegen die Absetzung ihres Vikars demonstrierten, entstand ihr Spitzname "Mucker", abgeleitet von dem Verb „Aufmucken“.

[Bearbeiten] Bildung

Grundschulen:

  • Stadtteilschule [2]
  • Astrid-Lindgren-Schule [3]
  • Wilhelm-Busch-Schule [4]

Gesamtschule: Stadtteilschule Arheilgen (Schulformbezogene Gesamtschule; Neuaufnahmen) im Gebäude Thomas-Mann-Schule

[Bearbeiten] Wirtschaft

Am Südrand Arheilgens befindet sich das Areal des ältesten pharmazeutisch-chemischen Unternehmens der Welt, die Merck KGaA. Die Firma ist der grösste Arbeitgeber in der Region und fördert dort sowohl Schulen, als auch Vereine.

[Bearbeiten] Verkehr

Arheilgen verfügt über eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und besitzt einen kleinen Bahnhof an der S-Bahn-Strecke S3 von Darmstadt über Frankfurt (Main) nach Bad Soden (Taunus). Darüber hinaus gibt es verschiedene Bus- und Straßenbahnverbindungen im Darmstädter Nahverkehrsnetz.

Das größte Verkehrsprojekt in Arheilgen seit Kriegsende stellt die Weiterführung der Staßenbahntrasse bis zum nördlichen Ortsende dar.[1] Über die Vor- und Nachteile wurde und wird lange diskutiert (siehe auch Interessengemeinschaft Arheilger Bürger).

[Bearbeiten] Vereine

In Arheilgen gibt es eine Vielzahl von Vereinen. Diese haben sich in der Interessengemeinschaft der Arheilger Vereine IGAV e.V. zusammengeschlossen. In Darmstadt-Arheilgen befindet sich der größte Tischtennis Verein Südhessens: Die Sportgemeinschaft Arheilgen(SGA). Der Verein 1.FCA Darmstadt verfügt über eine Mannschaft der hessischen Landesliga.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

siehe auch Darmstädter Persönlichkeiten.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Heinrich Tischner, Sprach- und Namensforscher, private Homepage: Teilung Katzenelnbogen, Herleitung Ortsname
  2. Homepage der Stadtteilschule Arheilgen
  3. Homepage der Astrid-Lindgren-Schule
  4. Homepage der Wilhelm-Busch-Schule


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