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Cholesteatom

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Als Cholesteatom (Synonym: Perlgeschwulst) bezeichnet man eine chronisch-eitrige Entzündung des Mittelohrs mit Knochendestruktion (schwere Knochenschäden), die in den meisten Fällen durch Einwachsen von Plattenepithel aus dem äußeren Gehörgang in das Mittelohr entsteht.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Pathogenese

Beim gesunden Ohr ist das Plattenepithel des äußeren Gehörgangs und das Schleimhautepithel des Mittelohrs durch das Trommelfell vollständig voneinander getrennt. Wird diese Barriere aufgehoben, können Plattenepithelzellen in die Paukenhöhle einwachsen. Dadurch kommt es zu einer Ausbreitung von verhornendem Plattenepithel in die Mittelohrräume. Durch den gestörten Sekretabfluss und eine bakterielle Superinfektion - häufig mit Pseudomonas aeruginosa - unterhält das eingewachsene Epithel einen chronischen Entzündungsprozess. Diese Entzündung kann auf die knöchernen Anteile von Mittelohr und Innenohr übergreifen, die dadurch sukzessive zerstört werden.

Das Cholesteatom besteht im Querschnitt aus zwiebelschalenartig übereinandergelagerten Epithelschichten. Außen befindet sich eine entzündliche Matrix die für ein destruierendes Größenwachstum sorgt.

[Bearbeiten] Einteilung

Im Hinblick auf die Pathogenese kann man 3 Formen des Cholesteatoms unterscheiden:

[Bearbeiten] Primäres Cholesteatom

  • Retraktionscholesteatom: Es entsteht auf der Basis einer chronischen Störung der Tubenventilation, die zur Entwicklung so genannter Retraktiontaschen, meist im hinteren oberen Trommelfellanteil oder epitympanal, führt. Dieses Cholesteatom entwickelt sich aus den Retraktionstaschen heraus.
  • Immigrationscholesteatom: Es entsteht durch aktives Einwachsen von Epithelzapfen in das Trommelfell. In dem Bindegewebe hinter dem oberen Anteil des Trommelfells kann sich dann ein Cholesteatom entwickeln.

[Bearbeiten] Sekundäres Cholesteatom

Das sekundäre Cholesteatom ist die häufigste Form des Cholesteatoms. Es entsteht durch einen randständigen Trommelfelldefekt im Rahmen einer chronischen Mittelohrentzündung, durch den das Plattenepithel in das Mittelohr einwächst.

[Bearbeiten] Kongenitales Cholesteatom

Das kongenitale Cholesteatom ist selten. Es entsteht aus Zellversprengungen während der Embryonalphase, genauer gesagt durch nicht vollständig zurückgebildetes mesenchymales Gewebe in der Submukosa des Mittelohres.

[Bearbeiten] Symptome

[Bearbeiten] Diagnose

Die Diagnose wird mit Hilfe der Ohrmikroskopie gestellt. Der typische Befund ist ein Defekt in der Pars tensa oder Pars flaccida des Trommelfells mit Nachweis weißlich-gelber Schuppen oder Zellmassen in der Läsion. Weiterehin werden Computertomographie-Aufnahmen (CT) angefertigt. Vor Einführung des CT wurden spezielle Röntgenaufnahmen nach Schüller und Stenvers zur Diagnose herangezogen. Die Röntgenaufnahme nach Schüller wird auch heute noch zur Op-Planung benötigt. Das Tonschwellenaudiogramm erbringt den Nachweis einer Schallleitungschwerhörigkeit.

[Bearbeiten] Komplikationen

[Bearbeiten] Therapie

Die Therapie der Wahl ist die mikrochirurgsche Sanierung des Mittelohrs mittels Tympanoplastik. Begleitend wird in der Regel eine systemische Antibiotika-Therapie durchgeführt, um den Entzündungsprozess zu reduzieren und bessere OP-Verhältnisse zu schaffen.

[Bearbeiten] Weblinks

Leitlinie Cholesteatom der Dt. Ges. f. Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie


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