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Bolesławiec

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Bolesławiec / Bunzlau
Wappen von Bolesławiec Bolesławiec in Polen
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Bolesławiec
Fläche: 22,81 km²
Geographische Lage: Koordinaten: 51° 16' N, 15° 34' O 51° 16' N, 15° 34' O
Höhe: 190 m
Einwohner: 41.245 (31. Dez. 2005 [1])
Postleitzahl: 59-700
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DBL
Wirtschaft & Verkehr
Zweige: Keramikindustrie, Sandsteingewinnung
Straße: BerlinBreslau
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau
Verwaltung (Stand: 2006)
Stadtpräsident: Piotr Roman
Adresse: Rynek 41
59-700 Bolesławiec
Webpräsenz: www.um.boleslawiec.pl

Bolesławiec [bɔlɛˈswavʲɛʦ] (deutsch: Bunzlau) ist eine Stadt im Westen Polens in der Woiwodschaft Niederschlesien. Sie liegt rund 75 km südlich von Grünberg und 130 km östlich von Dresden am Bober. Außerdem ist die rund 40.000 Einwohner zählende Stadt Sitz des gleichnamigen Landkreises gehört der Euroregion Neiße an und bildet außerhalb der Stadt eine gleichnamige Landgemeinde.

Bolesławiec ist vor allem für die Bunzlauer Keramik und den deutschen Barockdichter Martin Opitz bekannt.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Plan der Stadt Bunzlau im Jahre 1882
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Plan der Stadt Bunzlau im Jahre 1882

Bunzlau wurde erstmals im Jahre 1201 als Bolezlauez (lat: Boleslavia) erwähnt. Nach der Invasion der Mongolen 1241, gegen die auch Bunzlauer zu Felde gezogen sein sollen, wurden dem Ort Stadtrechte verliehen und wahrscheinlich kam es zu dieser Zeit auch zu einer Neuanlage der Stadt. Die Darstellung einer Stadtmauer, die auf dem heutigen Wappen zu finden ist, wird erstmals 1316 in einem Siegel verwendet. Im Jahre 1346 kommt die Stadt unter die Herrschaft der böhmischen Krone.

In den Hussitenkriegen erleidet die Stadt 1429 schwere Zerstörungen. Nachdem sich die Stadt von den Schäden des Kriegs erholt hatte, wurde 1479 mit dem Bau einer modernen doppelten Stadtmauer begonnen, die die Stadt vor einer weiteren Einnahme schützen sollte. Im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt wurde anschließend auch ab 1482 die Marienkirche in ihrer heutigen gotischen Form neu errichtet.

Die Töpferei erlangte in der Stadt schon früh an Bedeutung, da bereits 1511 die städtische Töpferzunft erstmals erwähnt wurde. Nach 1522 wurde ein Großteil der Bevölkerung der Stadt protestantisch und somit wurde Bunzlau zu einem wichtigen Zentrum der Reformation. Das Wahrzeichen der Stadt, das Rathaus, wurde 1525 vom berühmten Wendel Roskopf umgebaut. Im selben Jahr wurde in Bunzlau mit dem Bau einer Kanalisation begonnen, die 1565 fertig gestellt wurde. Dies war eine ungewohnte sowie aufwändige Bauleistung, aber Bunzlau besaß somit die erste deutsche Kanalisation. Bereits 1558 entstand die erste Apotheke in der Stadt. Am Ende dieses für Bunzlau sehr bedeutenden Jahrhunderts, wurde 1597 der berühmte deutsche Dichter des Barock und Begründer der Schlesischen Dichterschule Martin Opitz in Bunzlau geboren. Er schuf in der deutschen Dichtung eine neue Art der Poetik und wurde auch als Vater und Wiederhersteller der Dichtkunst bezeichnet.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs wird Bunzlau von schwedischen Truppen unter General Torstenson verwüstet. Von 1752-56 errichtet die protestantische Gemeinde auf dem Gelände der, von den Schweden zerstörten, ehemaligen Burg eine steinerne Kirche, die von 1834 bis 1835 mit dem heutigen Turm ausgestattet wird. 1753 wird der „Große Topf“ vom Töpfermeister Joppe geschaffen.

Im Jahr seiner Niederlage bei der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 hielt sich Napoléon Bonaparte in Bunzlau auf. Von 1844 bis 1846 wurde das bekannte 450 m lange Eisenbahnviadukt über den Bober gebaut und ermöglichte die Eisenbahnverbindung nach Breslau. 1897 wurde die Keramikschule eröffnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erlitt Bunzlau durch die Rote Armee, die die Stadt am 11. Februar 1945 eroberte, schwere Zerstörungen, so dass 60 % der Bebauung in Trümmern lagen. Nach dem Krieg wurde Bunzlau als Bolesławiec Teil Polens und vor allem in den 50er Jahren wurde mit dem Wiederaufbau der Stadt begonnen. Die ehemalige enge Altstadtbebauung konnte freilich nicht wiedererlangt werden und der Status der besterhaltensten schlesischen Altstadt fiel nun auch nicht mehr Bolesławiec zu. Aber trotzdem bildet die wiederaufgebaute Altstadt heute ein sehenswertes Ganzes. Nach der Kreisreform von 1975 verlor die Stadt ihre Funktion als Kreisstadt, aber 1999 wurde der Kreis wiederhergestellt.

Sehenswürdigkeiten

Ring

Die Stadt besitzt einen über 9000 m² großen, quadratischen Ring, der im Großteil nach dem Dreißigjährigen Krieg erneut bebaut wurde. Aus dieser Zeit stammen die barocken Bürgerhäuser. Es finden sich außerdem noch Häuser aus der Renaissance und ein Gebäude aus der Spätgotik. Nach den Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ring wieder aufgebaut und bildet heute wieder ein geschlossenes Ensemble mit dem Rathaus in der Mitte.

Rathaus

Das Bunzlauer Rathaus stammt aus der Zeit der Stadterhebung und dem planmäßigen Wiederaufbau. Die ältesten Elemente bilden gotische Portale aus dem 15. Jahrhundert. Nach der Zerstörung durch die Hussiten 1429 wurde der Görlitzer Stadtbaumeister Wendel Roskopf mit dem Wiederaufbau beauftragt, der 1535 im Stil der Spätgotik bzw. Renaissance vollendet wurde. Aus dieser Zeit blieb der Rathausturm, sowie das spätgotische Rathausgewölbe mit zwei Renaissanceportalen erhalten. Es folgten weitere Umbauten und 1776 erhielt der Rathausbau seine heutige Gestalt.

Stadtpfarrkirche St. Maria

Erwähnt wurde die Bunzlauer katholische Pfarrkirche bereits im 13. Jahrhundert. In den Hussitenkriegen wurde sie 1429 zerstört und in der Folge von 1482 bis 1493 wiedererrichtet. Es entstand ein dreischiffiger gotischer Bau der sich über vier Joche erstreckte. Zwei Jahre später wurde sie evangelisch und blieb dies bis 1629 und dann wieder von 1632 bis 1637. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt sie 1642 wie die ganze Stadt Zerstörungen, als sie von den Schweden in Brand gesteckt wurde. Der erneute Wiederaufbau erfolgte 1692, wobei die spätgotische Gestalt aber erhalten blieb. 1928 wurde die Kirche mit ihrem charakteristisch neugotischen Turmhelm versehen. Sehenswert ist das gotische Hauptportal und die Eingangstreppe, an deren Brüstung sich vier barocke Heiligenfiguren von Josef Leonhard Weber befinden, die früher an der Niedertorbrücke aufgestellt waren.

Sonstiges

Im Jahre 1753 fertigte der Bunzlauer Töpfer Joppe den "Großen Topf" an. Er war mit 2,15 m Höhe das größte Beispiel der Bunzlauer Keramik und wurde leider 1945 mit der Eroberung der Stadt zerstört.

Partnerstädte

Es existiert eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Siegburg. Dort ist auch der Sitz der Bundesheimatgruppe Bunzlau, welche unter anderem ein Museum "Bunzlauer Heimatstube" unterhält. Eine weitere Partnerstadt ist seit 1980 die sächsische Stadt Pirna.

Söhne und Töchter der Stadt

Bürgermeister

1891 - 1894 Friedrich Schirmer

Fußnoten

  1. http://www.um.boleslawiec.pl/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=43&Itemid=18

Weblinks

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