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Berthold von Henneberg

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Berthold von Henneberg (* 1441/42; † 21. Dezember 1504) war Erzbischof von Kurmainz, damit Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches und Reichsreformer.

[Bearbeiten] Leben

Er wurde als 12. Kind des Grafen Georg von Henneberg-Römhild aus dem fränkisch-thüringischem Adelsgeschlecht derer von Henneberg geboren. Bereits mit jungen Jahren absolvierte von Henneberg Dompfründe in Straßburg, Köln und Bamberg. Ab 1464 erhält er eine Sacerdotalpfründe in Mainz, zunächst als Domizellar, dann ab 1472 im Mainzer Domkapitel, ab 1475 als Nachfolger von Richard von Stein war von Henneberg Domdekan. Danach belegte er Studien in Erfurt und Padua, zeitweise war er Schüler von Nikolaus von Kues. Ab 1467 war er am Hof des damaligen Kaisers Friedrich III. tätig.

Am 20. Mai 1484 wird von Henneberg einstimmig zum Erzbischof von Mainz gewählt; die Konfirmation erhält er am 20. September 1484 durch Papst Innozenz VIII., die Weihe durch den Wormser Bischof Johann von Dalberg am 13. März 1485 in Mainz. Er bemühte sich um die Wahrung der Grenzen des Mainzer Kurstaates und forderte bereits damals nötige Reformen und Landfriede zwischen den Herrschern im Reich.

1486 wollte er eine Bücherzensur zur Reinhaltung von christlicher Lehre und Glauben einführen . Auch war von Henneberg ein Förderer der Universität, die als erste im Reich dem Einfluss des Humanismus offen stand.

1487 hielt Berthold von Henneberg die erste von insgesamt zwei Provinzalsynoden ab (die zweite 1499).

1494 übernahm er persönlich die Führung der Reichskanzlei am Königshof.

Als Mainzer Erzbischof war er Mitglied des Reichstages zu Worms ein Jahr später, wo ihn die Fürsten zum Wortführer der Reichsstände wählten. In dieser Funktion rang er dem späteren Kaiser Maximilian I. die Zustimmung zu einem Reichsregiment ab. Der Ewige Landfriede war ebenso seinem langwierigem Einsatz zu verdanken, wie die Einsetzung des Reichskammergerichts und die "Handhabung Friedens und Rechts" als Vertrag zwischen König und Ständen.

Das Reichsregiment tratt erstmals 1500 zusammen. Als Erzkanzler steht von Henneberg diesem vor, ohne es zu dominieren. Es war als ständische Regierungsform des Reiches erdacht, allerdings sah Maximilan I. darin eine Beschneidung seiner Macht, weshalb er das Reichsregiment zu sabotieren versuchte wo es ging. Es bestand aus 21 Mitgliedern :dem Kaiser, dem Erzkanzler und die Kurfürsten als ständige Mitglieder und 19 weiteren Fürsten aus sechs dafür geschaffenen Reichskreisen: Franken, Schwaben, Bayern, Oberrhein, Westfalen und Niedersachsen, in die auch freie Reichsstädte hinein fielen. Es verabschiedete Beschlüsse im Namen des Kaisers (inklusive seines Siegels), wobei dieser kein Einspruchrecht hatte.

1502 löst sich das Reichsregiment wegen anhaltender Probleme auf.

Im Jahre 1504 stirbt Berthold von Henneberg am 21. Dezember nach einer langwierigen Krankheit ein Jahr vor dem Reichstag zu Köln, in dem das Scheitern des Reichsregimentes beschlossen wird. So war man nach sieben Jahren "Reform" wieder am Ausgangspunkt angelangt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Karl Siegfried Bader: "Kaiserliche und ständische Reformgedanken in der Reichsreform des endenden 15. Jahrhunderts, in: Historisches Jahrbuch Jg. 73, 1953, S. 74-94.
  • Hartung, Fritz: Berthold von Henneberg, Kurfürst von Mainz, in: HZ 103, 1909, S. 527-551.
  • Hühns, Erik: Theorie und Praxis in der Reichsreformbewegung des 15. Jahrhunderts, Nikolaus von Cues, die Reformatio Sigismundi und Berthold von Henneberg, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität Berlin, gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe Heft 1, 1951/52, S. 17-34.
  • Friedhelm Jürgensmeier: "Das Bistum Mainz: von der Römerzeit bis zum II. Vatikanischen Konzil", Frankfurt a. M., 1988.
  • Friedhelm Jürgensmeier (Hrsg.): "Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Band 6, Neuzeit und Moderne Teil 1." Würzburg, 2002.
  • Eduard Ziehen: Mittelrhein und Reich im Zeitalter der Reichsreform 1356 -1504, 2 Bd., Frankfurt a.M., 1937.


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