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Bersaglieri

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Die Bersaglieri (von italienisch bersaglio, "Zielscheibe"; deutsch etwa "Schützen") sind eine Infanterietruppe des italienischen Heeres.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Jäger als Vorgänger

Die Vorgänger der Bersaglieri waren die 1786 im piemontesischen Heer aufgestellten Cacciatori (Jäger). Sie unterstützten die herkömmliche Linieninfanterie, insbesondere im Rahmen des sogenannten "zerstreuten Gefechts" und bei Aufklärungs- und Sonderaufgaben. Bis 1831 verfügte jedes Linieninfanterieregiment neben den normalen Infanteriekompanien über besondere Grenadier- und Jägerkompanien. Daneben stellte man nach der Restauration vier selbständige Jägerbataillone auf. Ein 1774 auf Sardinien entstandenes Regiment führte von 1816 bis 1852 den Ehrentitel "Gardejäger" (Cacciatori Guardie). Als sich das Haus Savoyen während der napoleonischen Herrschaft nach Sardinien zurückzog, übernahm dieses Regiment dort die Wachaufgaben. 1852 ging es in der Gardebrigade Granatieri di Sardegna auf. Aus einer anderen Jägertruppe, der 1774 für Grenzschutzaufgaben aufgestellten Legione Truppe Leggere, ging später die Guardia di Finanza hervor.

1831 kam es im Königreich Piemont-Sardinien unter Karl Albert zu einer umfassenden Heeresreform. Mit Ausnahme der auf Sardinien verbliebenen Gardejäger wurden alle Jägereinheiten aus Kostengründen aufgelöst. Der Verzicht auf eine eigenständige Leichte Infanterie erwies sich schon bald als Fehler.

[Bearbeiten] Gründung als leichte Infanterie

Der Begriff "Bersaglieri" fand wahrscheinlich 1805 in Brescia erstmals Verwendung. Im Piemont führten die Jägerkompanien in den Linieninfanterieregimentern seit 1814 die Bezeichnung "Bersaglieri-Kompanien". Als diese Kompanien 1831 aufgelöst und ihre Aufgaben von der Linieninfanterie übernommen wurden, richtete man besondere "Bersaglieri-Lehrgänge" ein, weil man weiterhin qualifiziertes Personal für infanteristische Sonderaufgaben benötigte. Dieser als kostengünstiger erachtete Ansatz stieß immer wieder auf Kritik.

Bereits 1831 hatte der damalige Grenadierhauptmann Alessandro La Marmora vorgeschlagen, eine moderne Jägertruppe nach dem Muster der französischen "Jäger zu Fuß" (chasseurs à pied) aufzustellen. Seine Denkschrift an den Kriegsminister Pes di Villamarina wurde zwar positiv aufgenommen, fand jedoch beim König zunächst kein Gehör. In dieser Denkschrift griff La Marmora wiederum auf den Begriff "Bersaglieri" zurück, während Pes di Villamarina auf die früheren französischen Voltigeure Bezug nahm.

Nachdem sich La Marmora 1835 direkt an den König gewandt hatte, stimmte dieser der Aufstellung der neuen Truppe schließlich zu. Durch einen Königlichen Erlass vom 18. Juni 1836 wurde die Bersaglieri-Truppe offiziell aufgestellt. Ihre Feuertaufe erhielt sie im April 1848 bei Goito. Im Gegensatz zur starr kämpfenden Linieninfanterie sollten die Bersaglieri als leichte Infanterie in kleineren, selbständiger operierenden Einheiten störende Überraschungsangriffe und handstreichartige Unternehmen durchführen oder als Scharfschützen auf ausgewählte gegnerische Ziele schießen, insbesondere auf Offiziere. Darüber hinaus sollten sie Aufklärungsaufgaben übernehmen, Flanken sichern und im entscheidenden Moment als Sturmtruppen in die Schlacht eingreifen. In diesen Bereichen ersetzten sie in gewissem Maß die weit teurere Kavallerie. Im piemontesischen Heer hatte jede der 10 Infanteriebrigaden bis 1860 je ein Bersaglieri-Bataillon. Bis zur Gründung der Alpini im Jahr 1872 waren die Bersaglieri auch für Einsätze im Gebirge vorgesehen.

Höhere physische und psychische Rekrutierungskriterien, sowie Schnelligkeit (typisch ist der Bersaglieri-Laufschritt) und bessere Treffgenauigkeit im Einsatz waren kennzeichnend für die Bersaglieri und haben einen Elitestatus gegenüber der Linieninfanterie gerechtfertigt.

[Bearbeiten] Schnelle und mechanisierte Infanterie

Ab 1871 hatte in der Regel jedes Armeekorps ein Bersaglieri-Regiment als Korpsverfügungstruppe. Die operativ selbständigen Bataillone wurden im Einsatz im Regelfall den Divisionen zugeteilt. Kurz vor dem ersten Weltkrieg wurden sie mit Fahrrädern ausgestattet, später motorisiert, um im Rahmen motorisierter Großverbände operieren zu können.

Während sich im weiteren Verlauf die nicht motorisierte Linieninfanterie mit ihrer geringeren Leistungsfähigkeit eher zu einer leichten Besatzungstruppe entwickelte, machten die Bersaglieri eine Transformation von einer Jägertruppe zu einer mechanisierten Panzergrenadiertruppe durch. Heute gibt es in der italienischen Armee zwischen der mechanisierten Infanterie und den Bersaglieri de facto kaum noch Unterschiede. Mechanisierte Infanterie überwiegt in mechanisierten Infanteriebrigaden (Ausnahme: Bersaglieri-Brigade "Garibaldi"), die Bersaglieri stellen die Infanterie in den Panzerbrigaden (Panzerbrigade "Ariete"). Das italienische Heer hat heute noch sechs Bersaglieri-Regimenter (Bataillonsstärke). Traditionell sind die Bersaglieri in Italien die beim Volk beliebteste Truppe.

[Bearbeiten] Uniform

Im Unterschied zur Linieninfanterie tragen die Bersaglieri einen breitkrempigen Hut mit Federbusch zum Dienstanzug, zum Kampfanzug entweder eine lange rote Mütze (Fes) (seit dem Krimkrieg) oder einen Stahlhelm mit Federbusch.

[Bearbeiten] Siehe auch

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