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Bauopfer

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Ein Bauopfer ist ursprünglich, ein vor Errichtung bestimmter Bauwerke dargebrachtes Opfer, das den vormals profanen Ort heiligt. Am Ende soll es den Bestand eines nunmehr auch profanen Bauwerkes sichern bzw. den mit dem Bau verfolgten Zweck befördern.

Theodor Storm beschreibt in seiner Novelle Der Schimmelreiter die alte Vorstellung, dass etwas Lebendes in den Deich müsse, damit dieser bei einer Sturmflut nicht breche.

Tiere wurden noch bis ins späte Mittelalter als Bauopfer dargebracht. Oft waren es Hunde, auf den Britischen Inseln sind auch Schweineunterkiefer unter den Schwellen der Häuser deponiert worden. Zunächst waren jedoch Menschen oder Teile von Menschen, besonders die Schädel ein Merkmal der Bauopfer.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Das Bauopfer kommt mit dem artifiziellen Kultbau also bereits im Neolithikum auf und findet sich auch unter den Terazzoböden der ältesten neolithischen Steinbauten in der Levante und in Lepenski Vir. Die Sitte breitet sich im Zusammenhang mit der Bevölkerungsexplosion und dem gestiegenen Bedarf einer sesshaften Bevölkerung an lokal verfügbaren Kultplätzen aus. Lediglich bei der natürlichen oder der artifiziellen Höhle, dem aus dem anstehenden Fels geschnittenen Kultbau, wird auf ein Bauopfer verzichtet. Das bedeutet wohl, dass diese Lokalität „von Natur aus“ den Sakralcharakter besitzt, der den Naturhöhlen innewohnte, die die ältesten Kultplätze der Menschheit darstellen.

Bei den präbandkeramischen danubischen Kulturen sind Bauopfer sehr zahlreich. Im Frühneolithikum Südosteuropas, gab es offenbar keine Alleinzuständigkeit eines "Klerus" für die Ausübung der Kultpraxis. Da der Hausherr diese Rolle wahrnahm, findet man die Bauopfer unter den Wohnbauten, zumeist unter dem Herdbereich. Die Herdstellen werden in der Regel als Kochplätze begriffen, sie sind aber oft genug auch Feueraltäre. Der Kopf der spätbronzezeitlichen Frau, die am Fundort Domat/Ems im Graubündner Rheintal (Schweiz) in einer Grube lag, wurde nicht zufällig genau unter dem Herd platziert. Jenen Kulturen die viele Bauopfer kennen fehlt die zentrale Kultanlage. Die Ausgräber sprachen davon, dass dort Bestattungen in temporär ungenutzten Wohnplatzbereichen stattfanden. Dies ändert sich im Areal der Bandkeramik nachhaltig und ist neben anderem Beleg für einen grundlegenden Wandel. Die Forschung spricht von nachlassender intramuraler Bestattung in Mitteleuropa.

Außer der Beigabenarmut finden sich einige Differenzen zu dem Zustand der auf Grabfeldern anzutreffen ist. Bei Bauopfern ist ein weitgehendes Fehlen von intakter oder zerscherbter Keramik zu beobachten. Unter den Tempeldielen der Megalithanlagen von Hagestad fand M. Strömberg eine Grube und bizarre Rinnen, die in Carlshögen ein Y bildeten. Neben anderen Einbringseln waren hier die fragmentarischen Reste von fünf Menschen deponiert. Die Funde in der Y-Grube waren aber nicht mit Rötel in Kontakt gekommen. Die Gebeine auf der zeitgleichen unteren primären Diele waren hingegen mit Rötel übersät, nicht dagegen diejenigen auf der 800 Jahre jüngeren sekundären Diele dieser Anlage. Die TBK-Häuser von Flögeln, Krs. Cuxhaven, veranschaulichen, dass Bauopfer nun nicht mehr mit beliebigen Gebäuden erscheinen. Sie fanden sich hier nur unter einem der Häuser. Dort war offenbar der Ort, wo jemand für die Gemeinde die Kontakte zur Gottheit herstellte. D. H. Trump findet ein Bauopfer nur unter einem der Skorba-Häuser. Bauopfer fanden sich aber auch unter den Achsen der maltesischen Tempel.

[Bearbeiten] Relikt in modernen Sitten

Relikt des Bauopferbrauches in unserer Zeit sind Urkunden und spezielle Einbringsel. Sie werden anlässlich der Grundsteinlegung öffentlicher oder kirchlicher Gebäude im Rahmen eines immer noch heidnisch inspirierten Zeremoniells, von „drei Thorhammer-Schlägen“ begleiteten, ins Fundament eingelassen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. Band 36 in Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3

[Bearbeiten] Weblinks

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