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Bandschnalle

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Bandschnallen von General Douglas MacArthur (USA)
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Bandschnallen von General Douglas MacArthur (USA)
Bandschnallenabzeichen des Europäischen Polizei-Leistungsabzeichens in Bronze
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Bandschnallenabzeichen des Europäischen Polizei-Leistungsabzeichens in Bronze

Eine Bandschnalle, veraltet auch Bandspange, Interimsspange oder Feldschnalle, ist ein an einer Uniform getragene und nach Wertigkeit geordnete Zusammenfassung der von einem Hoheitsträger verliehenen oder genehmigten Auszeichnungen des Trägers. Sie besteht aus einen oder mehreren Bändern in den Farben des Ordensbandes der einzelnen Auszeichnungen, in der Regel verbunden mit einer Miniatur der Auszeichnung als Auflage.

Trotz verschiedener Gemeinsamkeiten in der Praxis weichen die Tragebestimmungen für die Bandschnalle national und international im Detail ab. Es gelten daher jeweils die Bestimmungen der Organisation, deren Uniform der Geehrte trägt. Dies kann für den Träger je nach getragener Uniform zu unterschiedlichen Kombinationen führen.

Das Tragen einer Bandschnalle an Zivilkleidung ist in den meisten Staaten unüblich.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung

Offizier in Paradeuniform mit großer Ordensschnalle.
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Offizier in Paradeuniform mit großer Ordensschnalle.

Die Einführung der Bandschnalle hängt mit der Entwicklung der Uniform im 19. Jahrhundert zusammen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Soldaten regelmäßig nur mit einer einzigen Uniform ausgestattet, die in identischer Form sowohl in der Garnison, bei Paraden und im Einsatz getragen wurde. An dieser wurden alle dem Träger verliehenen Orden und Einsatzauszeichnungen in Originalform angelegt.

Beeinflusst von den Erfahrungen der napoleonischen Kriege, des Krimkrieges sowie der immer häufigeren Kolonialkriege, entwickelten Reformer in den Folgejahren neue Uniformen, die sich an praktischen Erwägungen ausrichteten. Anstelle der bisherigen Einheitsuniform entstanden fünf Grundformen: die Paradeuniform, die Gesellschaftsuniform für Offiziere, die Arbeitsuniform für Mannschaften und Unteroffiziere, die Tagesdienstuniform und die Felduniform. Diese Einteilung besteht in Grundzügen bis heute.

Britische Bandschnalle gegen 1900
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Britische Bandschnalle gegen 1900

Im Dienstalltag erwies es sich nunmehr als zunehmend unpraktisch, zu jeder Uniform alle Orden in Großform zu tragen. Die Auszeichnungen behinderten den korrekten Sitz der immer zahlreicher werdenden persönlichen Ausrüstung und liefen zudem Gefahr unbemerkt verloren zu gehen. Ein Horrorszenario für den Ausgezeichneten, da die Verleihung selten aktenkundig gemacht wurde und verlorene Auszeichnungen in der Regel nicht ersetzt wurden.

Nachdem es sich nach Einführung des Gesellschaftsanzuges - ursprünglich eine weniger förmliche Abwandlung der unbequemen Paradeuniform - einbürgerte, die Orden an einer kleinen Ordensschnalle in halber Größe zu tragen, lag eine weitere Vereinfachung für den Einsatz im Feld auf der Hand. Nach Einführung der Khakiuniform wurden die ersten Bandschnallen dann im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts von britischen Offizieren angelegt. Die Trageweise war dabei noch nicht umfassend geregelt; es bürgerte sich ein, oberhalb der rechten Brusttasche sämtliche Auszeichnungen als schmale Bänder in der Farbe des Ordensbandes zu tragen.

Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges hat sich die Bandschnalle international fast vollständig durchgesetzt. Orden in Originalgröße, d.h. als Halsorden, Steckorden oder an der großen Ordensschnalle, werden dagegen nur noch selten angelegt. Übliche Anlässe sind Hochzeiten, Familienfeiern oder Staatsempfänge. Daneben werden Auszeichnungen ebenfalls nur noch selten in verkleinerter Form als kleine Ordensschnalle (z. B. am Gesellschaftsanzug der Bundeswehr) oder in Miniaturform an einer Frackkette getragen.

[Bearbeiten] Bandschnallen in deutschen Streitkräften zwischen 1871 und 1945

In Deutschland kam die Bandschnalle erst relativ spät auf. Sie wurde ab etwa 1900 am Interimsrock sowie seit seiner Einführung 1907 auch am feldgrauen Feldanzug getragen. Anders als in anderen Staaten, ersetzte die Bandschnalle nicht zwingend sämtliche Auszeichnungen: Halsorden, z.B. der Pour le Merite und das Ritterkreuz zum eisernen Kreuz wurden grundsätzlich in Originalgröße getragen. Kriegsauszeichnungen wie das eiserne Kreuz, das deutsche Kreuz in Gold und das Kriegsverdienstkreuz wurden entweder in großer Ausführung am Feldanzug oder an der Bandschnalle getragen.

Zahlreiche weitere Auszeichnungen wie das Infanteriesturmabzeichen, das Verwundetenabzeichen aber auch das deutsche Sportabzeichen wurden ausschließlich in Großform an der Uniform getragen.

Die bis 1945 übliche Bandschnalle war nach dem Vorbild der preußischen Ordensschnalle gestaltet und deshalb einreihig.

[Bearbeiten] Bandschnallen in bewaffneten Organen der DDR

Während ihres vierzigjährigen Bestehens stiftete die DDR eine Vielzahl von Orden, Ehrenzeichen und Medaillen. Nahezu jeder Volksarmist oder Angehörige der Grenztruppen der DDR wurde deshalb während seiner Dienstzeit in der einen oder anderen Form geehrt.

Hinzu kamen Auszeichnungen die von anderen Mitgliedsstaaten des Warschauer Vertrages an hochrangige Mitglieder befreundeter Streitkräfte verliehen wurden. Auszeichnungen ehemaliger deutschen Staaten durften dagegen nicht an der Uniform getragen werden.

Die in der DDR übliche Bandschnalle war mehrreihig und nach sowjetischem Vorbild gestaltet. Die großzügige sozialistische Verleihungspraxis führte dazu, dass die Bandschnalle länger dienender Militärs oftmals erstaunliche Ausmaße annahm.

Staatliche Auszeichnungen der DDR dürfen seit der Wiedervereinigung 1990 nicht mehr getragen werden. Das gilt auch für Auszeichnungen die Bundeswehrangehörige vor der Wiedervereinigung erhalten haben.

[Bearbeiten] Die Bandschnalle in der Bundesrepublik Deutschland

[Bearbeiten] Rechtliche Grundlage

Bandschnallen u.a. mit Großem Bundesverdienstkreuz (oben) und Ehrenkreuz der Bundeswehr (erste Schnalle der zweiten Reihe)
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Bandschnallen u.a. mit Großem Bundesverdienstkreuz (oben) und Ehrenkreuz der Bundeswehr (erste Schnalle der zweiten Reihe)

Die gesetzliche Grundlage für das Tragen einer Bandschnalle ist durch das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26.07.1957 geregelt.

In der Praxis dürfen nicht alle von einer staatlichen oder halbstaatlichen Organisation verliehenen Auszeichnungen auch von jedem Uniformträger getragen werden. Die genauen Bestimmungen finden sich in den jeweiligen Dienstvorschriften.

In der Bundeswehr werden Bandschnallen ausschließlich zum großen und kleinen Dienstanzug und zur Ausgehuniform getragen. Die Details sind in der ZDV 37/10 geregelt. Anders als in verschiedenen ausländischen Streitkräften besteht keine Pflicht, erhaltene Auszeichnungen zu tragen.

In Hilfsorganisationen, und uniformierten Behörden bestehen ähnliche Regelungen. Für das Technisches Hilfswerk sind diese in der Bekleidungsrichtlinie (BeklRiLi) getroffen.


[Bearbeiten] Derzeit in Deutschland verliehene staatliche und halbstaatliche Auszeichnungen

Großes Verdienstkreuz in besonderer Ausführung (links), Sonderstufe des Großkreuzes (Mitte und rechts)
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Großes Verdienstkreuz in besonderer Ausführung (links), Sonderstufe des Großkreuzes (Mitte und rechts)

[Bearbeiten] Technische Aspekte der deutschen Bandschnalle

Deutsches Sportabzeichen in Bronze als Bandschnalle
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Deutsches Sportabzeichen in Bronze als Bandschnalle

In Deutschland besteht eine Bandschnalle aus einer oder mehreren Metallschienen (Bandschnallenunterteil) auf der die auf 40 mm oder 32 mm Breite (Halsorden) bzw. 25 mm Breite verkleinerten Ordensbänder als Bandschnallenoberteil aufgeschoben werden. Bei Orden und Medaillen, die in mehreren Stufen bzw. mit Agraffe verliehen werden, wird zusätzlich eine Ordensminiatur bzw. die verkleinerte Agraffe als Schriftzug als "Auflage" auf dem Bandschnallenoberteil angebracht. Diese von der US-Bandschnalle beeinflusste Konstruktion erlaubt es, Bandschnallenoberteile bei weiteren Verleihungen wieder zu verwenden.

Üblicherweise wird bei der Verleihung neben der Auszeichnung in Originalgröße sowie einer Urkunde ein erstes Bandschnallenoberteil mit überreicht. Weitere Exemplare sowie Bandschnallenunterteile sind durch den Geehrten selbst zu beschaffen.

[Bearbeiten] Reihenfolge

Die Reihenfolge der Orden und Ehrenzeichen an der Bandschnalle ergibt sich aus der Wertigkeit der Auszeichnung, dem Verleihungsdatum und dem Grundsatz, dass zunächst deutsche und anschließend ausländische Orden und Ehrenzeichen anzulegen sind (wobei die Annahme ausländischer Orden und Ehrenzeichen vom Bundespräsidenten genehmigt werden muss):

  • Orden und Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland und seiner Organe
  • Zwischen 1871 und 1945 verliehene deutsche Orden und Ehrenzeichen, soweit durch das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26.07.1957 aufgeführt
  • Auszeichnungen von nationalen Hilfsorganisationen soweit durch das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26.07.1957 aufgeführt
  • Auszeichnungen der Bundesländer
  • Auszeichnungen internationaler Organisationen soweit vom Bundespräsidenten genehmigt
  • Auszeichnungen ausländischer Staaten soweit vom Bundespräsidenten genehmigt

Innerhalb der einzelnen Gruppen sind die Auszeichnungen nach Grad und Verleihungsdatum geordnet.

Das Tragen sämtlicher Auszeichnungen der NSDAP, verschiedener Auszeichnungen des deutschen Reiches von 1933-1945 sowie sämtlicher staatlichen und halbstaatlichen Auszeichnungen der DDR ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten.

[Bearbeiten] Bandschnallen in der Bundeswehr

[Bearbeiten] Historische Entwicklung

Bei Gründung der Bundeswehr wurde 1955 auf Führungspersonal zurückgegriffen, das zuvor in der Wehrmacht, der Waffen-SS, der Reichswehr sowie vereinzelt sogar noch während des ersten Weltkrieges gedient hatte und dafür ausgezeichnet worden war. Diese Auszeichnungen dürfen, soweit durch das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26.07.1957, in der "Nachkriegsversion" an der Bandschnalle zum Dienstanzug getragen werden.

Da die Bundeswehr keine eigenen Auszeichnungen hatte, nahm die Anzahl der Bandschnallenträger im Laufe der Jahre stetig ab.

Neben dem deutschen Sportabzeichen, dem (seltenen) Bundesverdienstkreuz und der Hollandmarschmedaille kam es nur vereinzelt zur Verleihung von an der Bandschnalle zu tragenden Auszeichnungen:

  • die Fluthilfemedaille für die während der Sturmflut 1962 eingesetzten Helfer
  • die niedersächsische Waldbrandmedaille für die Helfer während der Brandkatastrophe 1975

Die Einführung des Verdienstkreuzes der Bundeswehr stoppte diesen Trend zunächst nicht, da diese Auszeichnung ebenfalls eher selten verliehen wird.

Ein Wandel trat erst nach der Wiedervereinigung auf; dies zum einen durch den Einsatz der Bundeswehr während der Flutkatastrophen in Ostdeutschland 1997 und 2002, zum anderen durch die Stiftung der Einsatzmedaille der Bundeswehr in den neunziger Jahren. Hinzu kommen NATO-Medaille oder UN-Medaille, die bei nahezu jedem Auslandseinsatz mit verliehen werden.

Vereinzelt wurden und werden daneben Auszeichnungen durch die in Deutschland stationierten französischen Streitkräfte oder durch die US-Armee verliehen.

[Bearbeiten] Vorschriftenlage

Trageweise der Bandschnalle am kleinen Dienstanzug der Bundeswehr (Gen. Wolfgang Schneiderhan
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Trageweise der Bandschnalle am kleinen Dienstanzug der Bundeswehr (Gen. Wolfgang Schneiderhan

An der Bandschnalle gilt zwingend die oben aufgeführte Reihenfolge. Es besteht keine Pflicht einzelne Auszeichnungen oder die Bandschnalle insgesamt zu tragen. Für die Bundeswehr sind die Tragebestimmungen in ZDV 37/10 Anzugsordnung für die Soldaten der Bundeswehr Nr. 583, 593, geregelt. Hiernach ist die Bandschnalle ausschließlich am Dienstanzug mittig auf der linken Brustseite unmittelbar oberhalb der Brusttaschenoberkante zu tragen. Es dürfen maximal vier Auszeichnungen in einer Reihe getragen werden. Ab der fünften Auszeichnung wird eine neue Reihe unterhalb der ersten begonnen, wobei die fünfte unter der ersten steht.

In der Bundeswehr wird die Bandschnalle weder am Gesellschaftsanzug, noch am Oberhemd, noch am Kampf- oder Feldanzug getragen.


[Bearbeiten] Bundeswehrtypische Eigenarten

  • Die Bundeswehr verleiht selbst vergleichsweise wenige Auszeichnungen. Verliehene Auszeichnungen werden darüber hinaus von höheren Dienstgraden häufig nicht getragen. Beispiele hierfür:
    • Sämtliche Offiziere der Bundeswehr legen als Teil ihrer Ausbildung das deutsche Sportabzeichen ab. Dennoch tragen die meisten Offiziere es nicht am Dienstanzug bevor sie nicht mehrere "höherwertige" Bandschnallen erworben habe.
    • Generale und Stabsoffiziere im Generalstab, statistisch gesehen die am häufigsten ausgezeichneten Bundeswehrangehörigen, tragen ihre Bandschnallen im Tagesdienst praktisch überhaupt nicht, oder nur beim Einsatz in einem internationalen Hauptquartier.
  • Der Erwerb des Leistungsabzeichens der Bundeswehr setzt die Verleihung des deutschen Sportabzeichens voraus. Dennoch ist es zulässig, beide Abzeichen gleichzeitig zu tragen.
  • Die Regelung über die Trageweise derselben Auszeichnung in mehreren Stufen ist uneinheitlich:
    • Das Bundesverdienstkreuz wird an der Bandschnalle ausschließlich in der jeweils höchsten Stufen getragen. Gleiches gilt für ausländische Ehrungen, Verdienstorden der Bundesländer sowie das deutsche Sportabzeichen.
    • Das Ehrenkreuz der Bundeswehr darf gleichzeitig in jeder verliehenen Stufe (Medaille, Bronze, Silber, Gold) getragen werden.
    • Die Rettungsschwimmerabzeichen in Silber und Gold der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Wasserwacht dürfen ebenfalls gleichzeitig getragen werden.

[Bearbeiten] Häufige Tragefehler

Fehlerhafte Bandschnalle mit Leistungsabzeichen, SFOR-Einsatz- (Mitte) und NATO-Medaille (Rechts)
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Fehlerhafte Bandschnalle mit Leistungsabzeichen, SFOR-Einsatz- (Mitte) und NATO-Medaille (Rechts)

Neben einer falschen Reihenfolge, ist der häufigste Fehler das Tragen einer unzulässigen Bandschnalle. Insbesondere die folgenden Bandschnallen werden dabei häufig angelegt:

  • Berner Marsch
  • Europäisches Polizeileistungsabzeichen
  • Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
  • Unterstützer beim Hollandmarsch (die Hollandmarschmedaille selbst ist zulässig)
  • Schießabzeichen der US-Navy und der US-Air Force
  • Verdienstmedaillen verschiedener Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes und des Bayerischen Roten Kreuzes
  • Verdienst- und Leistungsauszeichnungen des Deutschen Roten Kreuzes und des Bayerischen Roten Kreuzes
  • Blutspendeabzeichen des Deutschen Roten Kreuzes und des Bayerischen Roten Kreuzes
  • Zeitauszeichnung des Deutschen Roten Kreuzes und des Bayerischen Roten Kreuzes (Dauer der Mitgliedschaft)
  • Kraftfahrerbewährungsabzeichen der Deutschen Verkehrswacht
Leistungsabzeichen der Bundeswehr in Silber
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Leistungsabzeichen der Bundeswehr in Silber

Ein Sonderfall ist das

das verschiedentlich, u.a. auch in Mannschaftsheimen oder per Versand als Bandschnalle angeboten wird. Laut ZDV 37/10 darf das Leistungsabzeichen ausschließlich in großer Form am Dienstanzug, sowie als Hängeorden am kleinen oder großen Ordensband getragen werden. Als Bandschnalle ist es unzulässig, wird in der Praxis aber verschiedentlich geduldet.

Ein weiterer häufiger Fehler ist das Tragen des Sportabzeichens als Anstecker auf dem Dienstanzug, häufig neben einer bestehenden Bandschnalle.

[Bearbeiten] Bandschnallen international

Die deutsche Tragepraxis weicht teilweise stark von den internationalen Gepflogenheiten ab. Bei in etwa gleicher Höhe sind die deutschen Bandschnallen deutlich schmaler. Darüber hinaus werden in den meisten westlichen Streitkräften maximal drei Bandschnallen in einer Reihe zusammengefasst. Neue Reihen werden mittig unter der letzten Reihe begonnen.

Frankreich

Frz. Ehrenlegion als Bandschnalle
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Frz. Ehrenlegion als Bandschnalle

In den französischen Streitkräften ist es üblich, im Stabsdienst die Bandschnalle zum kurzärmligen Diensthemd zu tragen. Zu feierlichen Anlässen (Appelle, Paraden, Wachdienst) wird die Bandschnalle darüber hinaus direkt am Kampfanzug getragen. Diese Traditionen werden ebenfalls von den Streitkräften ehemaliger französcher Kolonien gepflegt.

In der französischen Polizei, Feuerwehr, Gendarmerie sowie anderen uniformierten Behörden werden Auszeichnungen auch im Alltag an Uniformjacke und Diensthemd getragen.

Anders als in Deutschland tragen Zivilisten höherwertige Auszeichnungen in Frankreich in der Regel in der Öffentlichkeit deutlich sichtbar am Revers ihrer Jacke. Orden und Ehrenzeichen werden dabei weder als Miniatur noch als Bandschnalle angelegt, sondern durch einen schmalen Stofffaden in der Farbe des Ordensbandes symbolisiert. Träger höherer Stufen tragen eine kleine Rosette in der Ordensfarbe im Knopfloch. Träger der Ehrenlegion (rot), des nationalen Verdienstordens (blau) sowie des Widerstandsordens (grün) werden sowohl von ihren Mitbürgern als auch von Behörden offen respektiert und bevorzugt behandelt.

Großbritannien

In der Royal Army werden Bandschnallen ausschließlich zum khakifarbenen Dienstanzug sowie zum blauen Dienstanzug getragen. Zur roten Paradeuniform werden die Orden in Originalgröße angelegt. Zur Gesellschaftsuniform werden Ordensminiaturen getragen.

In der Royal Air Force sowie in der Royal Navy gelten ähnliche Regelen.

Britische Bandschnallen, wie auch die der meisten ehemaligen britischen Besitzungen, fallen dadurch auf, dass die einzelnen Bänder je nach Ordensklasse eine unterschiedliche Breite haben. Die britische Bandschnalle wirkt dadurch unregelmäßiger als die Gegenstücke anderer Nationen. Hinzu kommt eine deutlich höhere Trageweise.

Neben Polizisten, Zöllnern, Feuerwehrleuten und anderen uniformierten Beamten werden Bandschnallen während der Arbeitszeit auch von zivilen Uniformträgern wie Wachleuten, Musemswärtern oder Offizieren der Handelsmarine getragen, sofern die Uniform einem Dienstanzug ähnelt.

Im privaten Rahmen werden Orden und Medaillen in Originalgröße zu Familienfeiern, Ehrungen und Totengedenken am zivilen Anzug getragen. Gleiches gilt für die Teilnahme an öffentlichen Gedenkfeiern. Am in Großbritannien sehr verbreiteten privaten Gesellschaftsanzug sowie an Frack und Smoking werden auch privat Ordensminiaturen getragen.

Österreich

In Österreich wird die Bandschnalle als Ordensspange bezeichnet und von uniformierten Verbänden wie der Feuerwehr oder dem Bundesheer mittig oberhalb der rechten Brusttasche getragen. Die Ordensspange darf maximal 15 Orden, Auszeichnungen und Medaillen umfassen. Es werden bis zu drei Auszeichnungen pro Reihe getragen.

Vereinigte Staaten

US-Bandschnalle (Militär)
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US-Bandschnalle (Militär)

Bei den Streitkräften der Vereinigten Staaten werden entweder alle Orden und Ehrenzeichen getragen oder nur eine einzelne Reihe, mit den drei jeweils höchsten Auszeichnungen. Getragen werden dürfen teilstreitkraftübergreifende Auszeichnungen sowie vom Pentagon per Vorschrift zugelassenen Ordensbänder ausländischer Staaten (z.B. die Ehrenlegion) oder internationaler Organisationen (z.B. die Nato-Medaille). Auszeichnungen einer Teilstreitkraft werden teilweise nicht von allen anderen Teilstreitkräften anerkannt (z.B. das Schießabzeichen der US-Luftwaffe für Heeresangehörige) und müssen deshalb im Falle eines Teilstreitkraftwechsel abgelegt werden. Auszeichnungen der Nationalgarde dürfen von aktiven Soldaten - einschließlich von zum Bundesdienst einberufenen Nationalgardisten - nicht getragen werden. Das Gleiche gilt für Auszeichnungen der US-Bundesstaaten, der Polizeibehörden oder der Feuerwehren. Bei manchen Polizeien der Vereinigten Staaten, werden die Bandschnallen an der Alltagsuniform getragen.

Sowjetunion

Marschall Schukow mit Bandschnalle
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Marschall Schukow mit Bandschnalle

Wie alle sozialistischen Staaten kannte die Sowjetunion in ihrer Endzeit eine überbordende Neigung zu staatlichen Ehrungen. Wurden diese bis in die fünfziger Jahre zumeist in Großform getragen, bürgerte sich die Bandschnalle danach für den Tagesdienst ein. Bis auf den Ordensstern des Held der Sowjetunion wurden alle Orden, Ehrenzeichen und Auszeichnungen and Bandschnalle getragen. Mehrfach verliehene Auszeichnungen wurden mehrfach an der Bandschnalle getragen.

[Bearbeiten] Sonstiges

Ähnliche Miniaturen sind Miniatur-Ordensschnallen und Anstecknadeln.

[Bearbeiten] Siehe auch:

[Bearbeiten] Weblinks

  • bandschnallen.de THW-Helfervereinigung Ronnenberg e.V. – Abbildungen, Übersichten und Informationen
  • www.police-mission.de Polizei NRW (Institut für Aus- und Fortbildung) – Polizeibezogene Ordensminiaturen (Auslandseinssätze)
  • www.ambos.at Österreichspezfische Informationen und Abbildungen
Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern.
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