Bahnhof Visselhövede

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Der Bahnhof Visselhövede liegt am Westabschnitt der „Amerikalinie“ genannten Eisenbahnstrecke von Bremen nach Uelzen. Er wird im Personenzugverkehr mit RegionalBahnen der DB Regio, im Güterverkehr von den OHE bedient.

[Bearbeiten] Lage

Der Bahnhof Visselhövede befindet sich im Südwesten der niedersächsischen Stadt an der Hauptstraße in Richtung Kirchlinteln–Verden. Die als Durchgangsbahnhof konzipierten Bahnanlagen besitzen eine Ost-West-Ausrichtung.

[Bearbeiten] Anlage

Der Bahnhof besitzt ein vergleichsweise großes Empfangsgebäude (heute im Besitz des Deutschen Roten Kreuzes) an der Nordseite der Bahnanlagen. Hier befindet sich ein Hausbahnsteig mit Fahrkartenautomaten. Über eine Unterführung ist ein zweiter Bahnsteig erreichbar. Früher existierte dahinter noch ein vom zweiten Bahnsteig per Fußgängerüberweg erreichbarer dritter Bahnsteig. Heute werden noch die Gleise 1 (Hausbahnsteig) und 2 (Inselbahnsteig) für Zugkreuzungen betrieben. Ferner existiert nach dem umfangreichen Rückbau der Bahnanlagen noch ein privates Ladegleis und ein Abstellgleis. Direkt östlich des Bahnhofes befindet sich ein beschrankter Bahnübergang. Rund zwei Kilometer weiter östlich zweigt ein weiteres Ladegleis nach Norden in ein Gewerbegebiet ab. Der Bahnhof ist noch nicht behindertengerecht ausgebaut, das Bahnhofsumfeld befindet sich insgesamt in einem renovierungsbedürftigen Zustand.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Bahnhof Visselhövede wurde im Rahmen des Baus der Amerikalinie durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn 1873 ursprünglich auch als Schnellzugbahnhof eröffnet. Seit 1900 hielten an ihm keine Schnellzüge mehr. 1890 wurde eine nach Südosten abzweigende Verbindung nach Walsrode eröffnet, 1906 kam eine Verbindung über Brockel nach Rotenburg hinzu, die den Bahnhof in Richtung Südwesten verließ, um sich dann nach Norden zu wenden und die Amerikalinie im Rahmen einer Unterführung zu unterqueren. Visselhövede entwickelte sich auf diese Weise zu einem regionalen Bahnknotenpunkt, dessen Bahnhof um die Gleisunterführung und eine Drehscheibe erweitert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwand mit der deutschen Teilung die Bedeutung der Amerikalinie. Von da an stellten bis heute Pendler von und nach Bremen den Hauptteil der Fahrgäste. 1958 wurde die Verbindung nach Rotenburg und 1980 diejenige nach Walsrode stillgelegt. Beide sind heute abgebaut (Bahnstrecke Bremervörde-Walsrode).

1987 wurde der Westteil der Amerikalinie von einer abschnittsweise zweigleisigen Haupteisenbahn auf eine durchgehend eingleisige Nebenbahn zurückgebaut. In dieser Zeit begann auch ein massiver Rückbau der bis dahin großflächigen Bahnanlagen des Visselhöveder Bahnhofes. Da mehrere kleinere Haltepunkte in der Umgebung des Bahnhofes Visselhövede geschlossen worden waren, ist dieser nun der einzige Bahnhof in einem größeren, ländlichen und dünn besiedelten Gebiet, das sich von der westlichen Lüneburger Heide bis zur Lintelner Geest erstreckt und neben dem Südteil des Landkreises Rotenburg auch den äußersten Osten des Landkreises Verden (Teile der Gemeinde Kirchlinteln) umfasst. Der Güterverkehr umfasst heute zum einen umfangreiche Holztransporte, zum anderen wird ein im Gewerbegebiet östlich von Visselhövede ansässiges Mineralölunternehmen mit der Bahn versorgt.

Koordinaten: 52° 58' 47" N, 9° 33' 59" O