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Andromedanebel

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Andromedanebel M 31

Daten
Katalogeinträge M 31

NGC 224

Position RA 0h 42m 44,3s
Dekl. +41° 16' 6"
scheinbare Helligkeit 3,4m
absolute Helligkeit ca. −21,2M *
scheinbare Größe 180' × 63'
Abstand ca. 2,4–2,7 Mio. Lichtjahre
Rotverschiebung z =-0,001004
Durchmesser ca. 220.000 Lichtjahre

Der Andromedanebel, auch Großer Andromedanebel oder Andromeda-Galaxie (manchmal fälschlich Andromeda-Galaxis) ist eine Spiralgalaxie vom Typ Sb. Sie ist im Messier-Katalog als M 31 und im New General Catalogue als NGC 224 verzeichnet. Am Sternenhimmel ist sie im Sternbild Andromeda zu sehen, nach dem sie benannt ist.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beschreibung

Die Andromeda-Galaxie ist mit einem Durchmesser von ca. 220.000 Lichtjahren das größte, mit einer Gesamtmasse von 1,2 Billionen Sonnenmassen, nach der Milchstraße mit geschätzten 1,9 Billionen Sonnenmassen, das zweitschwerste Mitglied der Lokalen Gruppe von Galaxien. Zum Vergleich: unsere Milchstraße hat einen Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren. Nach neusten Erkenntnissen enthält M 31 etwa eine Billion Sterne, während die Milchstraße 300 Milliarden Sterne enthält. Die Andromeda-Galaxie ist umgeben von mehr als zehn kleineren Satellitengalaxien, von denen zwei elliptische Galaxien als M 32 und M 110 ebenfalls im Messier-Katalog verzeichnet sind. Folgende Begleiter sind bekannt:

Der Kugelsternhaufen G1 im System des Andromedanebels
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Der Kugelsternhaufen G1 im System des Andromedanebels

Aufgrund der Nähe von M 31 und ihrer Ähnlichkeit zur Milchstraße wird sie seit langem genau untersucht. Man findet darin die gleichen Arten von astronomischen Objekten, hat jedoch »von außen« eine bessere Sicht auf die Struktur der Spiralarme. Es sind dunkle Staubbänder (siehe Foto), Sternentstehungsgebiete und im Außenbereich 400 bis 500 Kugelsternhaufen auszumachen. Eine Besonderheit ist, dass man lange Zeit dachte, dass die Andromeda-Galaxie in ihrem Inneren einen doppelten Kern, bestehend aus zwei supermassiven Schwarzen Löchern und ein paar Millionen dicht gepackter Sterne besitzt. Dabei ging man davon aus, dass eines der supermassiven Schwarzen Löcher aus einer früheren Kollision mit einer anderen Galaxie stammt. Doch neue Daten des Hubble Weltraumteleskops zeigen, dass der Kern aus einem Ring roter, älterer und einem Ring jüngerer, blauer Sterne besteht, die in dem Gravitationsfeld eines supermassiven Schwarzen Loches gefangen sind. Dieses Schwarze Loch ist etwa 30 Millionen mal so schwer wie unsere Sonne. Des weiteren sind eine ganze Reihe weiterer Röntgenstrahlenquellen im Zentrum von M31 auszumachen, dabei handelt es sich vermutlich um Neutronensterne und Schwarze Löcher, die von einem Begleitstern Material absaugen.

Die Andromedagalaxie besitzt gegenüber der Milchstraße eine Radialgeschwindigkeit von -266 km/s, bewegt sich also auf uns zu. Computersimulationen zeigen, dass in vier bis zehn Milliarden Jahren die beiden Galaxien möglicherweise kollidieren und miteinander zu einer elliptische Galaxie oder durch eine besondere Form der Wechselwirkung von Galaxien zu einer Polarring-Galaxie verschmelzen werden. Dies wird jedoch kaum Auswirkungen auf unser Sonnensystem und die Erde haben.

[Bearbeiten] Sichtbarkeit

Infrarot-Aufnahme vom Spitzer-Weltraumteleskop
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Infrarot-Aufnahme vom Spitzer-Weltraumteleskop

M 31 ist das am weitesten von uns entfernte mit bloßem Auge sichtbare Objekt. In klaren, dunklen Nächten ist sie als verschwommener, schwacher Lichtfleck auszumachen; dabei ist im Wesentlichen jedoch nur ihr leuchtstärkerer Zentralbereich sichtbar. Detailreiche Aufnahmen wie obiges Foto erfordern lange Belichtungszeiten. Wie der Tabelle zu entnehmen ist, erstreckt sie sich mit 180' scheinbarem Durchmesser über einen Himmelsbereich von etwa der sechsfachen Größe des nur 30' messenden Vollmondes.

[Bearbeiten] Geschichtliches

Lage des Andromedanebels M 31 im Sternbild Andromeda (Bildmitte)
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Lage des Andromedanebels M 31 im Sternbild Andromeda (Bildmitte)

Da der Andromedanebel mit bloßem Auge sichtbar ist, dürfte er seit alters her bekannt sein. Erstmals beschrieben wurde er allerdings erst im 10. Jahrhundert  n. Chr. von dem persischen Astronomen Al-Sufi, der ihn »die kleine Wolke« nannte. Charles Messier schrieb bei der Eintragung in seinen Katalog die Entdeckung allerdings Simon Marius zu, der ihn 1612 durch sein Teleskop beobachtet hatte. J. L. E. Dreyer nahm ihn als NGC 224 in seinen 1888 veröffentlichten Katalog auf.

Lange Zeit war die genaue Natur der Spiralgalaxien unbekannt, sie wurden aufgrund ihres Aussehens Spiralnebel genannt und als Teil der Milchstraße angesehen, daher auch die Bezeichnung Andromedanebel. Wilhelm Herschel schätzte die Entfernung auf höchstens den 2000-fachen Abstand zu Sirius; das sind nur 17.000 Lichtjahre, wie wir heute wissen. Erst 1864 gelang es William Huggins mit Hilfe der Spektroskopie den Unterschied zwischen dem Andromedanebel, bei dem die Spektrallinien durch die Kombination der Spektren von Milliarden von Einzelsternen »verwischt« erschienen, und anderen Nebelerscheinungen festzustellen. 1885 wurde von Ernst Hartwig die mit bloßem Auge gerade noch sichtbare Supernova 1885 oder S Andromedae darin beobachtet, jedoch nicht mit der notwendigen Aufmerksamkeit untersucht, da man ihre Entfernung noch falsch einschätzte.

Vesto Slipher berechnete 1912 anhand der Blauverschiebung ihrer Spektrallinien die Radialgeschwindigkeit von M 31 auf 300 km/s (später auf 266 km/s korrigiert), die höchste bis dahin bei einem Objekt festgestellte. Es war kaum vorstellbar, dass ein Objekt innerhalb der Milchstraße so schnell sein konnte. Im Jahre 1914 vermutete Arthur Stanley Eddington, dass es sich bei den Spiralnebeln um Galaxien, also Sternensysteme wie unsere Milchstraße handeln könnte, und 1917 konnten tatsächlich Einzelsterne mit dem leistungsstarken Teleskop des Mount-Wilson-Observatoriums im Andromedanebel entdeckt werden. 1923 gelang es Edwin Hubble schließlich – wenn auch mit einem Fehler behaftet – mit Hilfe veränderlicher Sterne der Cepheiden-Klasse, seine Entfernung auf 900.000 Lichtjahre zu berechnen, und ihn damit als extragalaktisches Objekt zu identifizieren. 1952 fand Walter Baade heraus, dass die von Hubble herangezogenen Cepheiden einer bisher unentdeckten, doppelt so hellen Klasse angehörten, und korrigierte die Entfernung auf über 2 Millionen Lichtjahre.

Im November 2005 veröffentlichte das Institut d’Estudis Espacials de Catalunya/CSIC, Spanien die Entdeckung eines Bedeckungsveränderlichen in M31, mit dessen Hilfe die Entfernung zum Andromedanebel zu 2,52 ± 0,14 Millionen Lichtjahren bestimmt wurde [1].

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Videos

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Andromedanebel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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