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Albrecht Milnik

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Albrecht Milnik (* 10. November 1931 in Hermsdorf bei Görlitz; jetzt Jerzmanki als Teil der Gmina Zgorzelec) ist ein deutscher Forstwissenschaftler. Er ist vor allem mit forstlichen Biografien hervorgetreten und gilt als einer der führenden Forsthistoriker Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

In Hermsdorf in der Lausitz geboren, wuchs Albrecht Milnik dort auf einem Bauernhof auf. Seine forstliche Laufbahn begann er – wie es in der damals gerade neu gegründeten DDR üblich war – 1949 mit einer Lehre zum Forstfacharbeiter, die er bis 1951 im sächsischen Forstamt Klitten, das zum Kreisforstamt Niesky in der Oberlausitz gehörte, absolvierte. 1953 legte er das Abitur in Dresden ab. Noch im gleichen Jahr begann Milnik ein Studium der Forstwissenschaft an der Forstwirtschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin in Eberswalde, das er 1957 als Diplom-Forstingenieur abschloss.

Danach war Milnik bis 1964 in der Forsteinrichtung und der forstbetrieblichen Praxis tätig. Zwischenzeitlich war die missliebig gewordene Forstwirtschaftliche Fakultät in Eberswalde 1963 auf Anordnung der SED-Machthaber als Lehranstalt geschlossen und in das Institut für Forstwissenschaften umgewandelt worden. 1964 erhielt Milnik dort eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter, die er bis 1991 inne hatte. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten gehörten in dieser Zeit Fragen der Forsteinrichtung, Prognostik und der internationalen Zusammenarbeit. 1971 promovierte Milnik an der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften Berlin mit einer „Untersuchungen über Güteklassen und Produktionsziele der Kiefernbestände im Tiefland der DDR“ zum Dr. rer. silv.. Aus ehrenamtlicher Tätigkeit heraus entwickelte sich zudem eine intensive Beschäftigung mit jagdlichen Themen, was sich zwischen 1969 und 1995 in zahlreichen Veröffentlichungen, speziell über das Rotwild, niederschlug.

Da aus politischen Gründen am Institut für Forstwissenschaften ab 1970 alle forstwirtschaftsgeschichtlichen Arbeiten eingestellt worden waren, konnte Milnik erst seit der Wende seinen Arbeitsschwerpunkt auf forsthistorische Arbeiten legen und stand von 1992 bis 1996 auch einer entsprechenden ABM-Projektgruppe vor. Der Forstmeister begründete die „Eberswalder forsthistorische Schriftenreihen“, deren erstes Heft 1993 erschien. Milnik war auch federführend an der Aufarbeitung der Forstgeschichte der DDR beteiligt. Als Projektleiter war er wesentlich verantwortlich für das 1998 von der Projektgruppe „Forstgeschichte Eberswalde“ vorgelegte umfangreiche Werk In Verantwortung für den Wald. Die Geschichte der Forstwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.

Im Jahr 2000 habilitierte sich Albrecht Milnik im Fach Forstgeschichte an der Technischen Universität Dresden mit einer Biografie Bernhard Danckelmanns. Nach der bereits 1997 erstmals veröffentlichten Studie über Hugo Conwentz, einen der Begründer des Naturschutzes, folgten Biografien Alfred Möllers (2001), des Vaters des Dauerwaldgedankens, August von Burgsdorfs (2002) sowie eine Lebensbeschreibung seines langjährigen wissenschaftlichen Weggefährten Egon Wagenknecht (2005). Mit diesen Standardwerken zu forstlich bedeutsamen Persönlichkeiten machte sich Milnik einen Namen als einer der führenden Forsthistoriker Deutschlands.

Milnik, der auch zahlreiche Ausstellungen gestaltet hat, lebt und arbeitet in Eberswalde. Im Jahr 2004 übernahm er die 34. Baumpatenschaft des Landesverbands Brandenburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Der Patenbaum des Kiefern-Experten ist eine zum Zeitpunkt der Patenschaftsübernahme etwa 160 Jahre alte Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) in der Schorfheide (Oberförsterei Pechteich, Revier Eichenheide, Abteilung 136).

Für Schlagzeilen sorgte im Oktober 2003 sein Sohn Thomas Milnik, als er beim Aufstieg zur Zugspitze von schlechtem Wetter überrascht wurde und ganz allein auf 2650 Metern Höhe bei minus 15 Grad in einer Felsnische ausharrte. Erst nach fünf Tagen, während der er sich von zwei Müsliriegeln und Schnee ernährt hatte, wurde er gefunden.

[Bearbeiten] Schriften (Auswahl)

  • Untersuchungen über Güteklassen und Produktionsziele der Kiefernbestände im Tiefland der DDR, Dissertation, Berlin 1971
  • Forstliche Grabmäler und Gedenkstätten in Eberswalde und Chorin. Eine Dokumentation, Potsdam 1993
  • Adolf Olberg. 1894 - 1957, Potsdam 1994
  • Hugo Conwentz - Klassiker des Naturschutzes. Sein Waldweg zum Naturschutz, Berlin 1997 (2. Auflage 2004, ISBN 3-935638-58-2)
  • als Mitverfasser und Herausgeber: In Verantwortung für den Wald. Die Geschichte der Forstwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR, Potsdam 1998 (ISBN 3-933352-00-2)
  • Bernhard Danckelmann. Leben und Leistungen eines Forstmannes, zugleich auch Thema der Habilitationsschrift, Suderburg 1999 (ISBN 3-927848-28-X)
  • Das Leben Alfred Möllers. 1860 - 1922, Eberswalde 2001
  • August von Burgsdorf. 1747 - 1802, Eberswalde 2002 (ISBN 3-00-010667-7)
  • Egon Wagenknecht - Ein langes Leben für Wald und Wild, Remagen-Oberwinter 2005 (ISBN 3-935638-67-1)
  • als Hauptautor und Herausgeber: Im Dienst am Wald. Lebenswege und Leistungen brandenburgischer Forstleute, Brandenburgische Lebensbilder, Remagen-Oberwinter 2006 (ISBN 3-935638-79-5)

[Bearbeiten] Literatur

  • Ekkehard Schwartz: Albrecht Milnik 70 Jahre in: AFZ, Der Wald. Allgemeine Forst-Zeitschrift für Waldwirtschaft und Umweltvorsorge. 56. Jahrgang, Heft 22, 2001, ISSN 1430-2713, S. 1199

[Bearbeiten] Weblinks

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