Yang-Mills-Theorie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Yang-Mills-Theorie ist eine sogenannte nichtabelsche Eichtheorie, die zur Beschreibung der starken und schwachen Wechselwirkung herangezogen wird. Hingegen ist die Elektrodynamik zum Beispiel eine abelsche Eichtheorie.
Die Yang-Mills-Theorie geht von der Yang-Mills-Wirkung SYM aus. Wendet man hier das Prinzip der kleinsten Wirkung auf die Potentialvariablen an, erhält man die Yang-Mills-Gleichungen.
Das bedeutet, dass man die Euler-Lagrange-Gleichungen von
zu bilden hat. Die Größe F heißt Yang-Mills-Feldstärke. Die Größe * F ist die zu F duale Yang-Mills-Feldstärke. Eine Formel für die Yang-Mills-Feldstärke gewinnt man aus der sogenannten zweiten Maurer-Cartan-Strukturgleichung, die einen Zusammenhang A (genauer gesagt dessen lokale Darstellung) eines Hauptfaserbündels (übernimmt hier die Rolle des Eichpotentials) mit der Krümmung F desselben (übernimmt hier die Rolle der Feldstärke) in Verbindung bringt.
Dabei stellt dA die äußere Ableitung und "" das äußere Produkt von Differentialformen dar. Weiterhin ist A eine liealgebra-wertige 1-Form über dem Hauptfaserbündel und F eine liealgebra-wertige 2-Form über diesem Hauptfaserbündel.
Physikalisch betrachtet man meist eine kompakte, halbeinfache Liegruppe G, etwa SU(N) oder SO(N), deren anti-hermitische Generatoren folgende Kommutationsrelation erfüllen:
Die heißen Strukturkonstanten der Liegruppe. Ein Element U von G in der Nähe des Einselements wird dann durch die Gleichung
dargestellt.
Wir stellen uns ein Dirac-Feld ψ (etwa die Wellenfunktion eines Elektrons, im Falle der elektromagnetischen Theorie) vor, welches sich unter durch
- bzw.
transformiert. Die Lagrange-Funktion, die die Bewegungsgleichungen des Teilchens nach Variation ergibt, sieht üblicherweise wie folgt aus:
wobei g die oben angegebene Kopplungskonstante ist. Diese Lagrange-Funktion beschreibt die Kopplung des Feldes A an die Materie ψ. Der Ausdruck wird im Standardmodell kovariante Ableitung oder minimale Kopplung genannt. Die Variablen Aμ bilden im Wesentlichen die Komponenten der liealgebra-wertigen 1-Form A.
Die Feldgleichungen, die man aus der Variation der Wirkung SYM erhält, sind durch
gegeben.
Wenn die Yang-Mills-Theorie zur Beschreibung der starken Wechselwirkung eingesetzt wird (eine SU(3)-Eichtheorie), dann bildet A das Gluonfeld und die Tα stellen die acht Gluonenarten dar. (SU(3) hat 8 Generatoren, üblicherweise werden die sog. Gell-Mann-Matrizen in einer Darstellung der SU(3) verwendet.)
Die Behandlung Yang-Mills-Theorie wurde vom Clay Mathematics Institute in ihre Liste der Millennium-Probleme aufgenommen.