Woltersdorfer Straßenbahn GmbH

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Koordinaten: 52° 27′ 5" N, 13° 41′ 34" O

Woltersdorfer Straßenbahn

Die Woltersdorfer Straßenbahn GmbH ist ein Nahverkehrsunternehmen, welches eine regelspurige Überlandstraßenbahn in der Gemeinde Woltersdorf (Landkreis Oder-Spree) am östlichen Stadtrand Berlins betreibt.

Die Strecke wurde am 17. Mai 1913 auf einer Länge von 5,8 Kilometern eröffnet. Bis heute ist die grundsätzliche Streckenführung unverändert geblieben. Der Betrieb zählt zu den kleinsten Straßenbahnbetrieben der Welt. Die Bahn fährt auf ihrer Strecke zehn Haltestellen an und benötigt dafür rund 19 Minuten.

Die Strecke verläuft vom S-Bahnhof Rahnsdorf zunächst für rund zwei Kilometer geradlinig durch den Berliner Stadtforst. An der Landesgrenze nach Brandenburg wird die Bebauung der Gemeinde erreicht. Die Straßenbahn fährt dort zunächst durch in älteres, suburbanes Wohngebiet (Berliner Straße) und ein im Aufbau begriffenes Neubaugebiet (Berliner Platz), bis sie am Ernst-Thälmann-Platz das Ortszentrum erreicht. Von dort führt die Strecke die abschüssige Schleusenstraße hinunter bis zur Endstation an der zwischen Flakensee und Kalksee gelegenen Woltersdorfer Schleuse.

Jenseits der Schleuse liegt wiederum ein Waldgebiet (die Rüdersdorfer Heide). Aufgrund des schönen Streckenverlaufs mit Wäldern und Seen spielt für die Woltersdorfer Straßenbahn der Ausflugsverkehr eine wichtige Rolle, hauptsächlich dient sie jedoch als Zubringer der rund 8.000 Einwohner von Woltersdorf zur S-Bahn Richtung Berlin (S 3). Aber auch die betagten, aber gut gepflegten Fahrzeuge (Baujahre 1959 bis 1961) tragen zum touristischen Wert der Bahn bei.

Die gesamte Strecke ist eingleisig, Ausweichen befinden sich am Ernst-Thälmann-Platz sowie in der Nähe der Stadtgrenze und seit dem Sommerfahrplan 2006 auch am Berliner Platz, wo sich entgegenkommende Züge begegnen können; außerdem an den beiden Endstationen. Im Regelfall sind an Werktagen zwei Züge auf der Strecke. Beiwagen verkehrten nur zwischen Rahnsdorf und Ernst-Thälmann-Platz, seit dem Sommerfahrplan aber nicht mehr. (Früher übergab der stadtauswärts fahrende Zug den Anhänger dort in einem sehenswerten Rangiermanöver an den entgegenkommenden Triebwagen und fuhr als Einzeltriebwagen weiter bis zur Schleuse. Auch in Rahnsdorf wurde der Beiwagen abgekuppelt, damit sich der Triebwagen für die Rückfahrt an dessen anderes Ende setzen konnte). Heute wird zu den Spitzenzeiten statt des Beiwagens ein sogenannter "Einsetzer"-Triebwagen im 10-Minuten-Takt zwischen Rahnsdorf und Berliner Platz eingesetzt.

Das Streckengleis liegt seitlich in der Fahrbahn des Straßenverkehrs, wobei zwischen Schleuse und Thälmannplatz mehrfach die Straßenseite gewechselt wird.

Der kleine Betriebshof der Woltersdorfer Straßenbahn befindet sich in der Vogelsdorfer Straße, wenige Schritte von der zentralen Haltestelle Ernst-Thälmann-Platz entfernt.

Die zweiachsigen Fahrzeuge (sechs Triebwagen, vier Beiwagen) stammen von der Gothaer Waggonfabrik. Es existieren außerdem zwei Museumszüge, einer aus dem Jahr 1913 (Orenstein & Koppel) und ein KSW-Zug von 1943 (Uerdingen). Als Arbeitsfahrzeug befindet sich ein ehemaliger Berliner Reko-ATZ im Bestand, der 2001 von der BVG ausgemustert wurde.

Wenige Kilometer von Woltersdorf entfernt verkehrt außerdem die (schmalspurige) Schöneiche-Rüdersdorfer Straßenbahn. Die dritte der Berliner Randstraßenbahnen ist die rund 10 km weiter nordöstlich beginnende Strausberger Eisenbahn.