Werkkreis Literatur der Arbeitswelt
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Der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt ist eine deutsche Schriftstellervereinigung.
Der Werkkreis basiert in Grundzügen auf der Dortmunder Gruppe 61, einem Dortmunder Verbund von Arbeitersschriftstellern.
Eine grundsätzliche Kritik an der Dortmunder Gruppe 61 führte zur Bildung des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt. Die Gruppe 61 sah eher eine gesellschaftliche Grundübereinstimmung in der Bundesrepublik Deutschland und wollte diese weiterentwickeln. Eine Opposition innerhalb des Literatenzirkels, zu der u.a. Günter Wallraff, Erika Runge, Angelika Mechtel, Max von der Grün, Erasmus Schöfer, Peter Schütt gehörten, wollte Texte schaffen, in denen für die Arbeiterklasse Partei ergriffen wurde und in denen der gesellschaftspolitische Standpunkt der Autoren sichtbar werden sollte.
Ziel dieser Opposition, die schließlich den Werkkreis gründen sollte, war es einerseits, die Etablierung von Arbeitern als Berufsschriftsteller zu fördern, und zum anderen, die Schulung und Förderung angehender Arbeiterschriftsteller aktiv zu unterstützen.
Auf der Gegen-Universität in Hamburg initiierte Peter Schütt, lange Zeit Mitglied des Parteivorstandes der DKP, eine Werkstatt schreibender Arbeiter. Die Kritiker der Gruppe 61 gründeten am 7. März 1970 den "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt" mit 9 lokalen Werkstätten. Der Kommunist Erasmus Schöfer wurde 1. Sprecher. 1971 unterlag der Mannheimer Autor Reinhard Welz mit dem Versuch, durch Satzungsänderung den Werkkreis-Mitgliedern zu untersagen, sich in der Werkkreis-Arbeit für politische Organisationen auszusprechen.
Mitte der 70er Jahre hatte der Werkkreis etwa 450 Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Im Fischer Verlag erschienen im Rahmen einer Taschenbuchreihe regelmäßig Veröffentlichungen des Werkkreises.
Die führende Rolle von Kommunisten im Werkkreis war langfristig angelegt. So wurde auch noch bei der 10. Delegiertenversammlung 1981 wieder ein Kommunist, Klaus D. Bufe, zum 1. Sprecher gewählt.
Nach dem Niedergang der DDR bemühte man sich um die Integration des Zirkel schreibender Arbeiter. Dieses Vorhaben schlug trotz einer gemeinsamen Veröffentlichung jedoch fehl.
Nach 1990 bestanden noch Werkstätten des Werkkreises in den Städten Augsburg, Berlin, Köln, Leipzig, München und Nürnberg.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Fischbach, Horst Hensel, Uwe Naumann (Hg.), Zehn Jahre Werkkreis Literatur der Arbeitswelt Dokumente, Analysen, Hintergründe, Fischer Taschenbuch 2195, Frankfurt/M 1979
- Horst Hensel, Werkkreis oder Die Organisierung politischer Literaturarbeit, Köln 1980
- Wilhelm Mensing, Maulwürfe im Kulturbeet DKP-Einfluß in Presse. Literatur und Kunst, edition interfrom, Zürich 1983
