Weltkalender

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Der Weltkalender (auch: Universeller Kalender) ist ein Entwurf zur Reform des Gregorianischen Kalenders.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Das System des Weltkalenders
3 Vor- und Nachteile
4 Aktualisierung des Weltkalenders
5 Siehe auch
6 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Seine Grundidee geht zurück auf ein im Jahr 1834 entwickeltes Konzept von Marco Mastrofini. 1930 gründete Elisabeth Achelis die World Calendar Associaton (WCA), die sich in der Folgezeit bemühte, den Weltkalender zunächst beim Völkerbund und dann bei der UNO durchzusetzen. In der 1930er bis 1950er Jahren gab es in beiden Organisationen Tendenzen für eine Kalenderreform. Dem Weltkalender wurden dabei die besten Chancen auf Umsetzung nachgesagt. Allerdings wurde nie ein Beschluss für eine Kalenderreform oder einen bevorzugten Alternativ-Kalender gefasst.

1955 löste sich die WCA nach internen Auseinandersetzungen auf. Ihre Nachfolge trat die International World Calendar Association (IWCA) an.

[Bearbeiten] Das System des Weltkalenders

Der Weltkalender stellt eine Modifikation des Augusteischen Kalenders dar. Wie dieser unterteilt er das Jahr in 12 Monate. Die Schaltregel jedoch wurde vom Gregorianischen Kalender übernommen. Wesentliche Unterschiede bestehen in den jeweiligen Monatslängen und in der Unterbrechung der Wochenreihung am Jahresende und in Schaltjahren zusätzlich in der Jahresmitte. Das Jahr des Weltkalenders ist in vier Quartale zu je 91 Tagen unterteilt, wobei der erste Quartalsmonat (Januar, April, Juli und Oktober) jeweils 31 Tage zählt und die restlichen beiden Monate jeweils 30 Tage.

Zudem wurde der Wochenzyklus quartalsweise an den Monatslauf angeglichen: Der erste Monat eines jeden Quartals beginnt mit einem Sonntag. Um dies zu ermöglichen, muss in Gemeinjahren ein Wochentag „ausfallen“: Nach dem 30. Dezember (stets ein Samstag) folgt daher nicht ein Sonntag, sondern der so genannte Welttag, der keinem Monat und keinem Wochentag zugeordnet wird. In Schaltjahren wird ein zusätzlicher Tag nach dem 30. Juni eingefügt, der ebenfalls außerhalb des Wochenzyklus' liegt.

Der Weltkalender stimmt in der Zeit vom 1. September bis zum 28. Februar mit dem Augusteischen Kalender weitgehend überein. (Nur der uns vertraute "Silvester-Tag" wird zu einem wochenfreien "Welt-Tag".) Die anderen Daten hinken den Tages-Daten des Augusteischen Kalenders um ein bis zwei Tage hinterher.

Der traditionelle Weltkalender (mit Sonntag als erstem Tag der Woche)

Schalttag

Welttag

[Bearbeiten] Vor- und Nachteile

Befürworter des Weltkalenders weisen auf seinen einfachen Aufbau hin. Das Jahr beginnt stets mit einem Sonntag, und auch jedem anderem Tages-Datum ist jedes Jahr immer wieder derselbe Wochentag zugeordnet. Die Quartale umfassen jeweils 91 Tage, passgenau für 13 Wochen. Da alle vier Quartale gleich lang sind und noch dazu die Monate innerhalb der Quartale jeweils übereinstimmend 31 Tage, 30 Tage und nochmals 30 Tage umfassen, wird der Vergleich von Quartals-Statistiken erheblich verbessert. Der Welttag am wochenfreien Silvester-Tag soll ein Tag des weltweiten Innehaltens sein, der die Verbundenheit der Menschheit miteinander ausdrückt.

Kritiker bemängeln die traditions-widrige Unterbrechung der Wochen-Reihung. Auch der Umstand, dass in Schaltjahren in der Mitte des Kalenders auf Samstag den 30. Juni kein Sonntag folgt, sondern zunächst der eingeschobene Schalttag, noch dazu ohne Wochenzugehörigkeit, sei ein Bruch mit der Jahrtausende alten Tradition der ausnahmslosen 7-Tage-Woche, die seit ihrer Einführung durch die Babylonier alle Kalenderreformen überstanden habe und Bestandteil solch unterschiedlicher Kalendersysteme wie des Jüdischen Kalenders, des Christlichen Kalenders und des Muslimischen Kalenders geworden sei. Außerdem erschwere der Weltkalender die Integration vieler kirchlicher Feste, die an astronomische Ereignisse gebunden sind (z. B. Ostern).

Auguste Comte übernahm bei der Entwicklung seines Positivisten-Kalenders Mastrofinis Idee der Unterbrechung des Wochenzyklusses durch einen eingeschobenen Extratag.

[Bearbeiten] Aktualisierung des Weltkalenders

Der Aktualisierungs-Entwurf zum Weltkalender, vorgeschlagen von dem hochbetagt in Hong-Kong lebenden euro-asiatischen Privat-Gelehrten Klauzio Hin-Tse, berücksichtigt die Normsetzung der International Organization for Standardization (ISO) aus dem Jahre 1973 (ISO 8601), der zur Folge die Woche seit 1976 stets mit Montag beginnt und mit Sonntag endet. Weiterhin vermindert dieser Abwandlungs-Vorschlag die Anzahl der wegfallenden Kalendertage von 3 auf 2. Während nach dem ursprünglichen Weltkalender der 31. März, der 31. Mai und der 31. August wegfallen sollten, werden nach dem Abwandlungs-Vorschlag nur der 31. August und der 30. November gestrichen. Die Akzeptanz-Probleme und damit die zu erwartenden Widerstände gegen eine verbesserte Kalender-Ordnung würden damit im Verhältnis zu dem Weltkalender um ein Drittel verringert. Für das Ziel, einen gleichmäßigen Umfang der Quartale mit jeweils 91 Tagen und genau 13 Wochen zu schaffen, sind die zwei genannten Streichungen (31. August und 30. November) nämlich völlig ausreichend. Lediglich die innere Struktur der Quartale bliebe danach etwas ungleichmäßig, denn nur die Monate im dritten Quartal mit 31 (Juli), 30 (August) und 30 Tagen (September) weisen die Reihenfolge auf (31 Tage, 30 Tage, 30 Tage), wie sie der ursprüngliche Welt-Kalender für alle vier Quartale vorgesehen hat. Dieser relativ gering-gewichtige Nachteil scheint jedoch bei dem ersten Schritt zu einer sanften Kalender-Verbesserung hinnehmbar.

Die Einführung dieses Reform-Kalenders ist für ein Jahr vorgesehen, welches nach dem derzeit nahezu Erde-weit verwendeten augusteischen Kalender mit einem Montag beginnt. In Frage kommen dafür die Jahre 2007 oder 2018. Der neue Kalender beginnt mit sieben Kurz-Jahren zu jeweils 364 Tagen (4 mal 91), deren Neujahrstage stets auf einen Montag fallen. Auch jedes andere Tages-Datum wird danach dauerhaft von einem bestimmten zuverlässig wiederkehrenden Wochentag geprägt. In diesen sieben Jahren würden die Menschen die Vorteile der stetigen Wiederkehr der festen Zuordnung von Wochentag und Datum kennen und schätzen lernen. Gleichzeitig würde sich dieses neue Kalender-System mit seinen zunächst nur 364 Tagen innerhalb der astronomisch vorgegebenen Folge der Wendemarken (tropoi) des Erdenlaufs (Primar-Äquinoktium, Mittjahrs-Sonnenwende, Sekundar-Äquinoktium und Neujahrs-Sonnenwende) bis zum Jahre 2024 in der Weise zurechtgerückt haben, dass die kalendarische Mittjahrs-Mitternacht (zwischen Juni und Juli) in größt-möglicher zeitlicher Nähe zu dem astronomischen Ereignis des Eintritts der Mittjahrs-Sonnenwende positioniert ist.

Erst in den darauf folgenden Jahren (beginnend im Jahre 2025) soll nach diesem Alternativ-Kalender jährlich ein "Blanko-Tag" ("blank day") ohne Wochentags-Bezeichnung zwischen Juni und Juli als Mittjahrs-Tag und als Tag der Mittjahrs-Sonnenwende eingefügt werden. Außerdem soll danach im nächsten der gregorianischen Schaltregel entsprechenden Jahr (2028) die Schalttagsregelung der Gregorianischen Kalenderreform wieder in Kraft gesetzt werden. Der Schalttag ("leap-day") würde dann zwischen dem Mittjahrs-Tag und dem 1. Juli -ebenfalls ohne Wochentags-Bezeichnung- eingefügt werden. Bei dieser Regelung könnte -abweichend vom ursprünglichen Weltkalender- die Kalenderordnung im Bereich des Jahreswechsels ohne einen unvertrauten Zwischen-Tag völlig unverändert, und der (arbeitsfreie) Neujahrstag als Montag bestehen bleiben.

Realistisch betrachtet kommt erst das Jahr 2018 für die Einführung dieses Neuen Weltkalenders in Betracht. Die grafische Darstellung ergibt das folgende Bild:

Das System des nach ISO 8601 aktualisierten Welt-Kalenders mit Montag als erstem Tag der Woche (Eine-Erde-Kalender, One-Earth-Calendar oder Una-Tero-Kalendaro) rückt den Kalender während des Laufes der Jahre 2018 bis einschließlich 2024 so zurecht, dass die kalendarische Mittjahrs-Mitternacht zwischen Juni und Juli schrittweise in eine größt-mögliche zeitliche Nähe zu dem Zeitpunkt des Eintritts des astronomischen Ereignisses der Mittjahrs-Sonnenwende geführt würde. Diese "Zurechtrückung" des Kalenders erfolgt dadurch, dass die sieben Übergangsjahre (2018 bis einschließlich 2024) durch die Streichung des 31. August und des 30. November und Hinzufügung des 29. Februar nur 364 Tage umfassen. Ab 2025 träte die Mittjahrs-Sonnenwende dann immer am neu zu erschaffenden wochenfreien Mittjahrs-Tag ein, der als Blanko-Tag zwischen Juni und Juli einzufügen wäre.