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Was geschah wirklich mit Baby Jane?

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Was geschah wirklich mit Baby Jane?
Originaltitel: What Ever Happened to Baby Jane?
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1962
Länge (PAL-DVD): 134 Minuten
Originalsprache: englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Robert Aldrich
Drehbuch: Lukas Heller und Henry Farrell (Roman)
Produktion: Robert Aldrich
Musik: Frank De Vol
Kamera: Ernest Haller
Schnitt: Michael Luciano
Besetzung
  • Bette Davis als Baby Jane Hudson,
  • Joan Crawford als Blanche Hudson,
  • Victor Buono als Edwin Flagg,
  • Maidie Norman als Elvira Stitt,
  • Marjorie Bennett als Dehlia Flagg,
  • Anna Lee als Mrs. Bates

Was geschah wirklich mit Baby Jane? ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Robert Aldrich aus dem Jahr 1962. Der Psychothriller basiert auf dem gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Henry Farrell und wurde vom Filmstudio Warner Brothers produziert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Um 1915 war Jane Hudson unter dem Künstlernamen Baby Jane ein gefeierter Kinderstar, der ganz Kalifornien mit seinen Tanz- und Gesangsnummern verzückte und damit das Brot für die Familie verdiente. Doch mit dem Alter verlor das verwöhnte Mädchen an Talent und der Wechsel ins Schauspielfach war nicht sonderlich erfolgreich. Dagegen verlief die Karriere ihrer älteren Schwester Blanche steil bergauf und sie drehte mit viel Erfolg Filme und wurde von der Presse als kommender Star Hollywoods gefeiert. Doch auf dem Zenit ihrer Karriere erlitt Blanche Hudson 1935 einen mysteriösen Autounfall, der sie an den Rollstuhl fesselte. Die näheren Hintergründe wurden nie endgültig geklärt, doch kursiert noch nach Jahren das Gerücht, dass ihre Schwester Jane etwas mit dem Unfall zu tun gehabt haben soll. Seitdem ist Jane gezwungen sich um die gehbehinderte Blanche zu kümmern, Wut und Enttäuschung über die fehlgeschlagene Karriere ertränkt der vergessene Kinderstar im Alkohol.

Als nach Jahren das Leben mit ihrer Schwester unterträglich wird, beschließt Blanche heimlich das Haus in Hollywood zu verkaufen und die zur Gewalt neigende Jane mit Hilfe ihrer Haushälterin Elvira in eine Anstalt einzuweisen. Aber Jane, die ein Telefongespräch zwischen Blanche und ihrem Anwalt belauscht, denkt nicht daran sich aus dem Haus vertreiben zu lassen und beginnt mit hinterhältigen Psycho-Spielchen und roher Gewalt Blanche in den Wahnsinn zu treiben. Jane serviert ihrer Schwester eine tote Ratte zum Frühstück und kündigt Elvira. Sie fälscht Blanches Unterschrift um an ihr Bankkonto zu gelangen und hebt eine größere Summe Geldes ab, die dazu dient ihre Karriere als Kinderstar fortzuführen. Jane lässt Kopien ihrer ehemaligen Kostüme anfertigen und findet in Edwin Flagg einen arbeitslosen Klavierspieler, der, gegen eine hohe Bezahlung, Janes alte Gesangsnummern mit ihr einstudiert. Er erkennt zwar, dass die ältere Frau geistig verwirrt ist, bestärkt Jane jedoch in der Vorstellung, dass sie ihre Karriere ohne Probleme wieder aufnehmen könnte. Bald empfindet er auch eine gewisse Sympathie für Jane.

Blanche, bewegungsunfähig und gefangen in ihrem Schlafzimmer im ersten Stock, hört alles mit an, was im Haus geschieht und versucht, Hilfe zu alarmieren. Sie wirft ein Stück Papier mit einer Nachricht in die Auffahrt vor ihrem Haus, dass jedoch von Jane gefunden wird. Als Jane eines Tages für Besorgungen das Haus verlässt, versucht Blanche über die Treppe ins Erdgeschoss zum Telefon zu gelangen und Janes Arzt über ihre Notlage zu verständigen. Tatsächlich gelingt es ihr, mit der Praxis verbunden zu werden, doch sie wird von ihrer heimkommenden Schwester überrascht, die sie mit Tritten gegen den Kopf schwer verletzt und an ihr Bett fesselt und knebelt. Die Situation eskaliert, als die misstrauische Haushälterin Elvira an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehrt und Blanches Schlafzimmer verschlossen vorfindet. Nach Elviras fehlgeschlagenem Versuch die Tür aufzubrechen, fordert sie Jane auf, ihr die Schlüssel zu Blanches Schlafzimmer auszuhändigen. Die ängstliche Jane gibt Elvira tatsächlich den Schlüsselbund und die Haushälterin findet Blanche schwerverletzt vor. Als Elvira beginnt Blanche loszubinden wird sie von der in Panik geratenen Jane erschlagen. Die Leiche der Haushälterin transportiert Jane des nachts mit dem Wagen ab.

Währenddessen wird Edwin am nächsten Tag von seiner Mutter Dehlia über die Gerüchte der verfeindeten Hudson Schwestern aufgeklärt. Edwin glaubt aber nicht daran, dass Jane Hudson etwas mit dem Unfall von Blanche zu tun haben könnte und verteidigt sie. Als er sich wieder mit Jane zu Proben in ihrem Haus treffen will, lässt Jane ihn nicht ein. Edwin schmerzt die Zurückweisung und er betrinkt sich, um kurze Zeit später erneut zum Haus zurückzukehren, wo er von Jane Einlass erhält. Als Edwin Geräusche im ersten Stock wahrnimmt, entdeckt er die schwerverletzte Blanche und flieht unter Schock stehend aus dem Anwesen.

Jane, die damit rechnet, dass bald die Polizei im Haus eintreffen wird, flieht mit Blanche an einen Strand, den sie aus ihrer Kindheit noch gut in Erinnerung hat. Die sterbende Blanche versucht, als sie am Morgen am Strand erwacht, ihre Schwester noch zu beschwichtigen Hilfe zu holen und erzählt ihr, dass sie nicht an dem Unfall Schuld wäre, der Blanche in den Rollstuhl brachte, aber Jane geht nicht auf die kranke Blanche ein. Zur selben Zeit entdecken zwei Polizisten den zur Fahndung ausgeschriebenen Wagen der Hudsons an der Strandpromenade und treffen auf die verwirrte Jane, die für ihre Schwester und sich Eiscreme an einer Strandbar kauft. Die Polizisten erkennen Jane Hudson und fragen wo sich ihre Schwester befindet, eine Gruppe Schaulustiger beobachtet die Szene. Jane, die die Schaulustigen für ihr treues Publikum hält, beginnt am Strand für sie zu tanzen, wie sie es als Kinderstar tat. Die Polizisten entdecken einige Meter entfernt die bewusstlose Blanche.

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des US-Amerikaners Henry Farrell, der seine Karriere 1955 als Drehbuchautor bei der Fernsehserie Alfred Hitchcock Presents begonnen hatte. 1960 wurde Was geschah wirklich mit Baby Jane? veröffentlicht. Die Dreharbeiten für die Filmadaption begannen am 23. Juli 1962 und endeten knapp drei Monate später, am 12. September 1962. Drehorte waren in Los Angeles u. a. die Raleigh Studios, 5300 Melrose Avenue, sowie der Stadtteil Hancock Park und für die finale Szene der Strand in Malibu.

Die Produktion wurde überschattet von der Rivalität der beiden Hauptdarstellerinnen Joan Crawford und Bette Davis. Während einer Filmsequenz in der Jane auf Blanches Kopf eintritt, wurde Joan Crawford tatsächlich verletzt. Die resultierende Wunde musste mit mehreren Stichen genäht werden. Aus Vergeltung stattete Crawford ihre Kleidung mit zusätzlichen Gewichten in ihren Taschen aus, damit eine Szene in der Bette Davis Crawfords scheinbar leblosen Körper trägt, für Davis zusätzlich erschwert wurde. Angeblich soll auf Geheiß Bette Davis auch ein Coca Cola-Automat auf dem Filmset aufgestellt worden sein, wohlwissend, dass der Ehemann Joan Crawfords Präsident der konkurrierenden Marke Pepsi war. Andere Quellen berichten jedoch, dies sei erst bei den Dreharbeiten zu Wiegenlied für eine Leiche geschehen.

[Bearbeiten] Rezeption

Robert Aldrichs Psychothriller wurde vor allem durch das intensive Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen Bette Davis und Joan Crawford von Kritikern und Publikum positiv aufgenommen. Der Film spielte bei 980.000 US-Dollar geschätzten Produktionskosten mit ca. 9 Mio. US-Dollar allein an den amerikanischen Kinokassen Gewinn ein. Dem schwarzweiß Film, mittlerweile ein Klassiker des Genres, sollte zwei Jahre später ein Sequel mit ähnlichem Plot und gleichem Regisseur folgen. Doch Crawford erkankte am Anfang der Dreharbeiten zu Wiegenlied für eine Leiche und wurde durch Olivia de Havilland ersetzt.

Was geschah wirklich mit Baby Jane? war Gegenstand zweier Remakes. 1991 entstand unter dem selben Titel ein US-amerikanischer Fernsehfilm, in dem das Geschwisterpaar Lynn und Vanessa Redgrave als Jane und Blanche Hudson agierten und der Brite David Greene Regie führte. 2003 inszenierte Oskar Roehler den deutschen TV-Film Fahr zur Hölle, Schwester!, in dem Hannelore Elsner und Iris Berben als verfeindete Schwestern Claire und Rita zu sehen waren. Diese Verfilmungen konnten jedoch nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen.

[Bearbeiten] Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Ein greller Psychothriller, von Aldrich effektvoll inszeniert. Der bedrückende Film bietet Paraderollen für die beiden gealterten Diven Davis und Crawford, die in ihren exaltierten Charakteren aufgehen und ihre ganze Leinwanderfahrung ausspielen.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  • In einer Nebenrolle als neugierige Tochter der Nachbarn ist Barbara Merrill zu sehen, Bette Davis Tochter, die als einziges Kind aus ihrer dritten Ehe mit William Grant Sherry (1945-1950) hervorging. Zur Zeit der Dreharbeiten war Barbara Merrill fünfzehn Jahre alt.
  • Die Perücke, die Bette Davis während des Films trägt, war ehemals in einem früheren Metro-Goldwyn-Mayer-Film von Joan Crawford benutzt worden. Beide Darstellerinnen waren sich dessen nicht bewusst und Crawford erkannte die Perücke nicht, da sie von den Stylisten bearbeitet worden war.
  • Die Clips von Jane, über die sich Filmproduzenten in den Anfangsszenen von Was geschah wirklich mit Baby Jane? lustig machen, stammen aus Bette Davis Filmen Ex-Lady und Parachute Jumper, die beide 1933 entstanden. Blanches Filmszenen stammen aus Joan Crawfords Film Sadie McKee, den sie 1934 drehte.
  • Die finale Sequenz am Strand wurde in Malibu gefilmt, an dem gleichen Ort, wo Robert Aldrich das Finale von Kiss me Deadly (1955) inszenierte. Hinter Jane und Blanche ist das Haus zu sehen, das in Kiss Me Deadly durch ein mysteriöses Päckchen, das radioaktives Material enthielt, zerstört wurde.
  • Das Haus, das für die Außenaufnahmen als Zuhause der beiden Schwestern diente, hatte die Adresse 172 N. McCadden Pl., Hancock Park, Los Angeles.
  • Die Produzenten des Films wollten ursprünglich Peter Lawford für den Part von Edwin Flagg besetzten. Bette Davis erhob Einsprüche gegen Victor Buono, dennoch bekam er schließlich Lawfords Rolle.
  • Während Bette Davis durch Talkshows tourte, um ihren Film zu promoten, erzählte sie einem Interviewer, dass, als Joan Crawford und sie für die Hauptrollen in Was geschah wirklich mit Baby Jane? vorgeschlagen wurden, der Chef des Filmstudios Warner Brothers, Jack L. Warner, entgegnete: "Ich würde noch nicht mal fünf Cent für eine der beiden alten Schachteln geben". Bei dieser Anekdote musste Bette Davis herzhaft lachen. Am nächsten Tag empfing Davis angeblich ein Telegramm von Joan Crawford in dem stand, sie solle solche Bemerkungen in Zukunft unterlassen.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Was geschah wirklich mit Baby Jane? wurde von der Kritik gefeiert und 1963 für fünf Oscars nominiert, darunter Bette Davis in der Rolle des ehemaligen Kinderstars Baby Jane Hudson und Victor Buono als bester Nebendarsteller für seinen Part als trotteliger und geldgieriger Klavierspieler Edwin Flagg. Regisseur Robert Aldrich wurde für seine Arbeit mit einer Nominierung der Directors Guild of America gewürdigt. Joan Crawford wurde 1964 gemeinsam mit Bette Davis für ihre Rolle der misshandelten Blanche Hudson für den britischen Filmpreis BAFTA nominiert. Crawford selbst soll außer sich vor Wut gewesen sein, als sie erfuhr, dass sie für ihren Part der Blanche Hudson nicht zu den Oscar-Nominierten zählte. Sie hatte im Vorfeld der Preisverleihung gegen Bette Davis Nominierung intrigiert.

[Bearbeiten] Oscar 1963

  • Beste Kostüme - schwarzweiß

Nominiert in den Kategorien

  • Beste Hauptdarstellerin (Bette Davis)
  • Bester Nebendarsteller (Victor Buono)
  • Beste Kamera - schwarzweiß
  • Bester Ton

[Bearbeiten] BAFTA-Award 1964

  • nominiert in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Joan Crawford und Bette Davis)

[Bearbeiten] Golden Globe 1963

Nominiert in den Kategorien

  • Beste Hauptdarstellerin (Bette Davis)
  • Bester Nebendarsteller (Victor Buono)

[Bearbeiten] Weitere

Directors Guild of America 1963

  • nominiert für die beste Regie

Laurel Awards 1963

  • Sleeper of the Year
  • 3. Platz in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin (Bette Davis)

[Bearbeiten] Literatur

  • Henry Farrell: Was geschah wirklich mit Baby Jane?, 1963 Rowohlt TB-V., ISBN 3499427273
  • Henry Farrell: What Ever Happened to Baby Jane?, 1997 Carroll & Graf Publishing, ISBN 0881847259 (engl. Ausgabe)
  • Heller, Lukas ; Farrell, Henry: What ever happened to Baby Jane. [Hollywood, Calif., The Associates & Aldrich Co., 1962]. (engl. Ausgabe)

[Bearbeiten] Weblinks

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