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Walther von Seydlitz-Kurzbach

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Walther von Seydlitz-Kurzbach (* 22. August 1888 in Hamburg; † 28. April 1976 in Bremen) war ein deutscher General.

[Bearbeiten] Leben

Er nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg an beiden Fronten teil. In der Weimarer Republik blieb er als Berufsoffizier in der Reichswehr. Ab 1929 war Seydlitz im Reichswehrministerium tätig. 1933 wurde er Kommandeur des berittenen Artillerieregiments in Verden.

Am Zweiten Weltkrieg nahm er zunächst an der französischen Front als Kommandeur der 12. Infanteriedivision teil. 1941 wurde seine Division nach Osten verlegt und im Rahmen der 6. Armee eingesetzt. Am 31. Dezember wurde er zum Generalleutnant befördert. Im März bis Mai 1942 befehligte er die Befreiung des Kessels von Demjansk. Am 10. Mai 1942 wurde er als Kommandierender General des LI. Armeekorps zur 6. Armee (Generalfeldmarschall Friedrich Paulus) nach Charkow kommandiert. Am 1. Juli wurde er dann zum General der Artillerie befördert und bei der Schlacht um Stalingrad eingesetzt. Er wurde im Kessel seines Postens enthoben, weil er am 25. Januar 1943 befohlen hatte, den sinnlosen Kampf einzustellen. Er geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, die zwölf Jahre dauerte.

Er war an der Gründung des Bundes deutscher Offiziere am 11./ 12. September 1943 im Gefangenenlager Lunjowo bei Moskau beteiligt und wurde dessen Präsident. In zwei Memoranden vom 22. September 1943 und vom 4. Februar 1944 ersuchte er die russische Führung um Aufstellung eines Korps aus deutschen Freiwilligen zu erlauben. Er richtete an Stalin die Bitte, Offiziere und Soldaten der Wehrmacht, die dies wünschen, die Möglichkeit zu geben, mit der Waffe in der Hand ihren Beitrag zur Zerschlagung des Hitlerregimes und zur Beendigung des Krieges zu leisten. Seydlitz warb für ein Korps mit etwa 40000 Mann. Eine "Seydlitz-Armee" kam jedoch nicht zustande, nicht einmal in Ansätzen. So verblieb es bei propagandischen Aufrufen an die Wehrmachtssoldaten, sich den Sowjets zu ergeben.

Am 30. Januar 1944 hielt Seydlitz z.B. folgende Ansprache: "Die 6. Armee ging in Stalingrad zugrunde, weil sie auf Befehl Hitlers in aussichtsloser Lage einen militärisch sinnlosen Widerstand fortsetzte. Hunderttausende von Kameraden, die uns lieb und wert waren, wurden geopfert." ... "Es ist nicht unehrenhaft, sondern ein Gebot der Erhaltung unseres Volkes, wenn ihr euch weigert, den Krieg in aussichtsloser Lage weiterzuführen. Verlasst euch nicht auf haltlose Versprechungen. Wir erfüllen das Vermächtnis der toten Kameraden von Stalingrad, wenn wir euch den Weg zur Rettung, zum Leben weisen. Wir Überlebende von Stalingrad sind diesen Weg vorausgegangen, folgt uns zur Errettung und zur Erhaltung unseres Volkes!"

Der Bund deutscher Offiziere vereinigte sich später mit dem Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD).

Seine Kooperation mit den Sowjets führte zur Ächtung seiner Person durch die deutsche Generalität und zur Verurteilung zum Tode sowie zur Sippenhaftung für seine Familie. Im Januar 1949 bat Seydlitz in einem Gesuch um die Repatriierung in die sowjetische Besatzungszone. Er wurde jedoch nicht freigelassen, sondern der Mitwirkung an Greueltaten und Missetaten gegen die sowjetische Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen angeklagt. Am 8. Juli 1950 verurteilte ihn ein sowjetisches Militärtribunal zu einer Gefängnisstrafe von 25 Jahren. 1955 wurde er in die Bundesrepublik entlassen und kehrte nach Verden zurück. Das Landgericht Verden hob 1956 das Todesurteil aus dem Dritten Reich auf. Später verzog Seydlitz nach Bremen, wo er im Alter von 88 Jahren verstarb. Das gegen ihn von den Sowjets verhängte Urteil vom 8. Juli 1950 wurde bisland nicht aufgehoben.

Zur Schlacht um Stalingrad und der Bedeutung von von Seydlitz siehe auch Friedrich Paulus.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

Carnes, James Donald: General zwischen Hitler und Stalin. Das Schicksal des Walther v. Seydlitz. Düsseldorf: Droste 1980

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