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Wahhabiten

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Als Wahhabiten (bzw. auch Salafiyya) werden die Anhänger der Wahhabiya, einer konservativen und dogmatischen Richtung des sunnitischen Islams hanbalitischer Richtung bezeichnet. Diese Bewegung geht, wie der Name nahelegt, auf Muhammad ibn Abd al-Wahhab zurück. Die Wahhabiten betrachten Ibn Abd al-Wahhab jedoch nicht als Gründergestalt, sondern als wichtige Autorität in der Auslegung der ursprünglichen Lehre des Islam. Die Anhänger Ibn Abd al-Wahhabs nehmen für sich in Anspruch, die islamische Lehre authentisch zu vertreten. Die Ahl-i Hadîth genannte Gruppe steht den Wahhabiten nahe.

Der Wahhabismus/Salafismus lehnt den Sufismus und die islamische Philosophie (Ilm al-Kalam), die ihnen vom alten (heidnischen) Griechenland beeinflusst und damit als verunreinigt gilt, in jeder Form ab.

Die meisten Wahhabiten/Salafiten gibt es in Saudi-Arabien. Sie stellen dort mit 73% der Bevölkerung die größte religiöse Gruppe dar und ihre Lehre ist im wesentlichen Staatsreligion.

Siehe auch: Meinungsverschiedenheiten zwischen den Sunnitischen Madhhab und den Wahhabiten

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprung und Lehre

Hauptartikel: Muhammad Abdul Wahhab, Ibn Taimiya

Muhammad b. Abd al-Wahhab stammte aus der Oasenstadt Uyaina im Nadschd. Er studierte unter anderem in Bagdad. Im Gegensatz zu anderen islamischen Gruppen lehnte Ibn Abd al-Wahhab es ab, die Aussagen des islamischen Rechts, die aus dem Koran und der Überlieferung vom Lebenswandel des Propheten (Hadith) ableitbar waren, fortzuentwickeln und mit Hilfe von Analogieschlüssen veränderten Zeiten und Umständen anzupassen. Die möglichst wortgetreue Umsetzung der islamischen Quellen hatte für ihn Vorrang vor der Frage nach der zugrundeliegenden Absicht (niya) der Rechtssätze, die Spielraum für zeitgemäße Veränderungen des Rechts gegeben hätte. Die Lehre gilt in Sachen Bid'a streng. Seine Lehre stützte sich sehr an Ibn Taimiya.

Laut Wahabitischer Lehre ist nicht nur alles verboten, was laut Koran oder anderer Überlieferungen verboten ist, sondern auch jede Handlung oder Situation, die zu einer solchen verbotenen Tat führen könnte. In diesem Jahrhundert waren außerdem lange Zeit Musik und Fernsehen verboten, da sie einen schlechten Einfluss darstellen könnten.

Die Anhänger der Lehre Ibn Abd al-Wahhabs betrachten sich selbst nicht als eine Strömung unter vielen, sondern als Muslime schlechthin. Als Wahhabiten - also als Sondergruppe, die nach ihrem "Gründer" benannt ist - werden sie nur von ihren Gegnern bezeichnet. Sie selbst sprechen von sich als muwahhidun - als Bekenner des tauhid, der Einzigartigkeit Gottes - oder einfach als Muslime. Glaubensauffassungen, die mit den ihren nicht vereinbar sind, erscheinen ihnen deshalb schnell als unislamisch, was ihnen in der Gesamtheit der muslimischen Gemeinschaft den Ruf der Intoleranz und des Fanatismus eingebracht hat.

[Bearbeiten] Entstehung und Zerfall des ersten Wahhabitenreichs

Siehe auch: Dschihad der Wahhabiten, Dynastie der Saud, Geschichte Saudi-Arabiens

Muhammad ibn Abd al-Wahhab begann seine Missionierung 1731. 1740 begann er in Huraimala nahe Riad seine puritanischen Glaubenssätze zur Reinigung des Islam zu verkünden. Es gelang ihm, den Emir von Diraja, Muhammad ibn Saud, und dessen Sohn Abdulaziz für seine Lehren zu gewinnen. Die Saudis verfolgten das Ziel, die Einigung der Stämme Arabiens auf der Grundlage des wahhabitischen Glaubens unter ihrer Oberhoheit gewaltsam herbeizuführen. Der Puritanismus des wahhabitischen Glaubens entsprach der bescheidenen Lebensführung der einfachen Menschen in der kargen Landschaft Zentralarabiens, die die Verbreitung seiner Lehren unterstützten.

1744 kam es zum Abschluss eines Vertrages, nach dem sich Abd al-Wahhab die religiöse und Ibn Saud die militärische Führung im "Heiligen Krieg" der Wahhabiten teilten. Bis 1786 eroberten die Saudis den gesamten Nadschd und begründeten damit das erste Reich der Saud-Dynastie. Der Nadschd stand damals nur theoretisch unter osmanischer Oberherrschaft, tatsächlich hatten die Osmanen im Nadschd keinerlei Macht. Muhammad ibn Abd al-Wahhab gewann durch die Eroberungstätigkeit der al-Saud und durch Missionierung immer mehr Zulauf. Die Wahhabiten eroberten Mekka und Medina, um dann dort ihre Version des Islams durchzusetzen.

Dem Emir von Hedschas, Masud b. Said, gelang die Rückeroberung Mekkas und Medinas. Er trieb die Wahhabiten zurück in den Nadschd. Aber der Sieg war nur vorübergehend. Muhammad ibn Abd al-Wahhab erklärte eine Fatwa gegen die beiden Heiligen Moscheen, obwohl die Orte im Koran als "unantastbar" bezeichnet werden. Und wieder blockierten sie die Pilgerwege nach Mekka.

Bereits 1803 wurden sie wieder von den Prinzen Scharif Ghalib und Scharif Pascha vertrieben. Aber 1805 kehrten sie erneut zurück und eroberten Mekka und Medina. Dann setzten sie Prinz Mubarak bin Madya als Machthaber in Medina ein. Die Regentschaft über die beiden Heiligtümer dauerte sieben Jahre lang an. Sie hielten die Pilger aus Syrien und Ägypten davon ab, die Heiligtümer zu besuchen, da sie "Ungläubige" seien.

1811 sandte der osmanische Sultan den Herrscher von Ägypten, Muhammed Ali, der nominell ägyptischer Gouverneur der Osmanen war, aus, um die Wahhabiten zu bekämpfen und die beiden heiligen Stätten Mekka und Medina wieder unter die Oberherrschaft der Ägypter und damit der Osmanen bringen. Er eroberte erst Medina, danach Mekka und schließlich Ta’if. Aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit ließ Muhammed Ali eine Armee unter seinem Sohn Ibrahim Pascha 1816 nach Nadschd einmarschieren. Mit seinem Gegner Abdullah bin Saud, Prinz von Dariya, lieferte er sich viele Schlachten. 1818 wurde er endgültig besiegt.

[Bearbeiten] Das zweite Reich der Wahhabiten

Trotz der Eroberung des Hedschas durch die Ägypter konnte die Dynastie der Al-Saud im Nadschd ab 1824 wieder ihre Herrschaft aufrichten und langsam wieder ausweiten. Als im Jahre 1865 Faisal, der damalige Herrscher aus dem Hause Saud, verstarb, folgte ihm sein Sohn Adallah, der jedoch 1871 von seinem Bruder Saud gestürzt wurde. Es folgte eine Zeit der Thronwirren, in der es der Herrscherfamilie der Raschid ab 1887 gelang, die Dynastie der Saud zu verdrängen. 1891 flüchteten die Saud aus dem Hedschas und fanden zunächst beim Beduinenstamm der Murra Zuflucht, später in Kuwait.

[Bearbeiten] Das dritte Reich der Wahhabiten

1901 versuchte Abdul Aziz al-Saud, genannt Ibn Saud, die Herrschaft der al-Saud in Hedschas erneut zu errichten, was jedoch zuerst misslang. 1902 konnte er jedoch mit wenigen Dutzend Getreuen Riad erobern und von dort aus langsam den gesamten Nadschd unterwerfen. Wesentliche Hilfe waren ihm dabei die Ichwan. In den neu eroberten Gebieten wurden die Beduinen aufgefordert, ihr Vieh zu verkaufen und sich in festen Siedlungen niederzulassen, wo sie von Predigern der Wahhabiten unterwiesen wurden und die Einhaltung der religiösen Pflichten streng überwacht wurde. 1924 konnte Ibn Saud auch den Hedschas unterwerfen. 1932 vereinigte er die beiden Königreiche Hedschas und Nedschd zum Königreich Saudi-Arabien. Näheres zur weiteren Geschichte siehe dort.

[Bearbeiten] Wahhabiten heute

Viele islamistische Organisationen, sowohl in islamisch dominierten Ländern als auch in Europa und Amerika, haben Verbindungen zum Wahhabitismus oder stehen ihm nahe. Trotz des puritanischen Alleinvertretungsanspruchs der Wahhabiten unterstützen sie aus taktischen Überlegungen andere fundamentalistische Strömungen des Sunnitischen Islam.

Zu nennen ist die der Salafiya und den Wahhabiten nahestehende Muslimbruderschaft in Ägypten, die von Saudi-Arabien als Gegengewicht zum säkularen Staat Gamal Abdel Nassers begünstigt wurde. Aus ihr gingen später unter anderem die Islamische Heilspartei und die Islamische Bewegung in Kurdistan sowie die Palästinenserorganisation Hamas als Nachfolgegruppierung des in den 40er Jahren entstandenen palästinensischen Ablegers hervor, der ebenfalls enge Kontakte zur saudischen Theokratie nachgesagt werden.

Die Bezeichnung „Wahhabiten“ wird in Russland, besonders auf dem Kaukasus, generell für islamische Fundamentalisten gebraucht, die – häufig aus dem arabischen Ausland kommend – einen von lokalen Bräuchen gereinigten Islam predigen. In der Zeit der Zerstörung und Orientierungslosigkeit nach dem Ersten Tschetschenienkrieg 1994-1996 gelang es ihnen, einige – besonders junge – Leute in Dagestan und Tschetschenien für sich zu gewinnen. Prominente Rebellenführer wie Schamil Bassajew schlossen sich den Wahhabiten an und sind verantwortlich für Aktionen wie die Geiselnahme von Beslan. Im Konflikt zwischen Aslan Alijewitsch Mashadow und Achmad Kadyrow ging es auch darum, wie man den Wahhabiten begegnen sollte. Rivalisierende Vertreter des Islam in Russland beschimpfen sich gegenseitig als "Wahhabiten".

[Bearbeiten] Wahhabiten in Saudi-Arabien heute

In Saudi-Arabien ist die Lehre Ibn Abd al-Wahhabs Staatsdoktrin. Gleichzeitig fördert der saudische Staat wahhabitische und andere dogmatischen Sunnitischen Organisationen in allen Teilen der Welt.

Als Hochburgen der Wahhabiten im heutigen Saudi-Arabien gelten Riad und Buraida. Insbesondere in den südlichen Altstadtvierteln, die von armen Einwanderern aus Pakistan und Afghanistan dominiert werden, ist der Einfluss groß.

Eine der Eigenheiten des saudischen Systems, die sich aus der Erhebung der wahhabitischen Lehre zur Staatsdoktrin ergibt, sind die Mutawas, die Religionspolizei. Mutawas sind - neben der regulären Polizei - Wächter, die die Einhaltung sittlicher Normen in der Öffentlichkeit kontrollieren sollen. Ungewöhnlich ist ferner, dass während des Freitaggebetes die Predigt auf sehr laut gestellt wird, so dass das gesamte Umfeld der Moschee beschallt wird. Dabei ist antiwestliche Propaganda nicht selten. Die Wahhabiten unterstützen die Muslimbruderschaft.

Die dem Islam widersprechende Lebensweise einer Reihe von Mitgliedern des Saudischen Königshauses polarisiert die Gesellschaft. Kommentatoren halten einen religiös motivierten Staatsstreich durch fundamentalistische Geistliche für denkbar.

[Bearbeiten] Bekannte (Salafi/Wahhabi) Gelehrte

[Bearbeiten] Albanien

[Bearbeiten] Ägypten


[Bearbeiten] Saudi Arabien

[Bearbeiten] Syrien

[Bearbeiten] Palästina

[Bearbeiten] Bekannte Wahhabiten/Salafiten

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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