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Würmersheim

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Wappen von Würmersheim

Würmersheim, im einheimischen Dialekt auch "Würmesche" genannt, ist ein Ortsteil der 12.049 Einwohner umfassenden Gemeinde Durmersheim. Im Jahre 2004 hatte Würmersheim 1991 Einwohner. Da aber ein für örtliche Verhältnisse großes Baugebiet im Jahr 2005 ausgewiesen wurde, wird die Bevölkerungszahl um einiges größer sein, als noch 2004. Nach Schätzung der Gemeindeverwaltung bietet das Baugebiet TG3 (siehe unten) Wohnraum für 500-600 Einwohner, demnach wird die tatsächliche Bevölkerungszahl bei rund 2.500 Einwohnern liegen, wenn das neue Baugebiet vollständig bebaut sein wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Würmersheim liegt in der ca. 40 km breiten Rheinebene und ist ca. 8 km vom Rhein entfernt. Der Ortsteil ist knapp 2,2 km² groß und mit wenig Wald bedeckt. Der alte Federbach bildet die Grenze zum südlichen Teil von Durmersheim, der Gießengraben bildet die Grenze zu Au am Rhein.

[Bearbeiten] Grenzverlauf

Die südliche Grenze Würmersheims bildet der alte Federbach. Die Grenze geht dann im Osten an den Sportplätzen vorbei. Danach ist die Grenze zwischen den Baugebieten TG1 und TG2, folgt weiter östlich des jüngsten Baugebietes TG3, führt westlich des zu Durmersheim gehörenden Gewerbegebietes Nordwest vorbei und geht in die nördliche Grenze über, welche vom Kunzenbach gebildet wird.

[Bearbeiten] Nachbarorte

In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Orte Durmersheim (Hauptortschaft, der Würmersheim angehört), Bietigheim (nur ca. 100m Gemarkung), Elchesheim-Illingen und Au am Rhein.

[Bearbeiten] Ortsbild

Im Zentrum des Ortsteiles Würmersheim befindet sich die Herz-Jesu-Kirche, sie liegt an einer wichtigen Kreisstraße des Ortes. Auffallend ist, dass die Badener Straße und die Auer Straße 'direkt' bebaut sind. von diesen beiden Straßen wurden Baugebiete und Ortserweiterungen aller Art durchgeführt. Man könnte auch sagen, das alte Würmersheim liegt an diesen beiden Straßen einschließlich Pfalzstraße und Ziegeleistraße. Dadurch hatte Würmersheim vor dem Zweiten Weltkrieg höchstens 500 Einwohner.

[Bearbeiten] Geschichte

Am (damaligen!) westlichen Ortsende von Würmersheim wurden 1896 einige römische Münzen sowie ein Skelett entdeckt, jedoch haben diese Funde wohl kaum Bezug auf das spätere Dorf. Dieses dürfte wohl im Zusammenhang mit anderen benachbarten Ortschaften irgendwann im Zeitraum zwischen 750 und 1000 gegründet worden sein; vielleicht als Ausbausiedlung von Elchesheim her. Urkundlich wird Würmersheim erstmals im Jahr 1156 als "Wirmeresheim" erwähnt; damals hatten das Kloster Maulbronn, später das Kloster Herrenalb hier Landbesitz. Auch das im Elsass gelegene Kloster Weißenburg war in Würmersheim begütert und gab seinen Besitz im Jahr 1291 den badischen Markgrafen zu Lehen. Markgraf Hermann VIII. verpfändete den Ort bis 1334 an Johann von Vrigenstein. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte der Ort mit allen obrigkeitlichen Rechten dauerhaft zur Markgrafschaft Baden und unterstand im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit dem Amt Kuppenheim, später dem Amt Rastatt. Die einmalige Erwähnung einer „Burg“ in Würmersheim (1388) dürfte auf einem Irrtum beruhen, gibt es doch sonst keinerlei Hinweis auf eine Befestigung.

Da die Gemeinde stets ein nur geringe Einwohnerzahl aufzuweisen hatte, gab es seit jeher Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg, um die wichtigsten Verwaltungsaufgaben wahrzunehmen. In der frühen Neuzeit bildete Würmersheim daher gemeinsam mit den beiden Nachbarorten Elchesheim und Steinmauern eine "Stabsgemeinde", d.h. die Gemeinden teilten sich gewissen kommunale Aufgaben und Ämter, vor allem die niedere Gerichtsbarkeit. Am gemeinsam Gericht beteiligte sich Würmersheim mit 2, im 18. Jahrhundert mit 4 "Richtern". Auch kirchlich bildeten die drei Gemeinden Würmersheim, Elchesheim und Steinmauern wohl zunächst eine Einheit, denn im Jahr 1510 ist urkundlich ein Anteilsrecht des Pfarrers von Elchesheim am Würmersheimer Zehnt verbürgt (und Steinmauern war kirchlich ohnehin eine Filiale von Elchesheim). Erst im 16./17. Jahrhundert scheint Würmersheim in kirchlicher (und damit auch in schulischer) Hinsicht mit Durmersheim fusioniert worden zu sein; behielt aber seine kommunale Selbständigkeit bis zum Jahr 1972, in welchem es ganz nach Durmersheim eingemeindet wurde.

Ein eigenes Kirchengebäude wurde erstmals im Jahr 1777 errichtet und war dem Hl. Jakob d.Ä. geweiht; die Kapelle stand dort, wo sich heute das Würmersheimer Rathaus befindet. Nach dem Neubau der wurde die alte Kapelle im Jahr 1913 zu Wohnungen umgebaut, später abgebrochen. Der im Jahr 1778 durch den Rastatter Schreiner Martin Eigler (1756-1806) angefertigte Altar wurde in die neue Kirche übernommen und befindet sich dort als rechter Seitenaltar. Zu den Kosten des künstlerisch ansprechenden Werkes übernahm Markgraf Karl Friedrich eine Beihilfe von 75 Gulden. Ebenfalls wurde eine Glocke aus dem Jahr 1805 von der alten in die neue Kirche übernommen. Sie misst 43 cm Durchmesser und wurde laut Inschrift von Franz Joseph Kassel gestiftet; daneben trägt sie die Namen des damaligen Würmersheimer Schultheissen Eichler sowie der seinerzeitigen „Gerichtsleute“, d.h. Gemeinderäte, Altmaier, Oberle, Heck, Kassel und Kary.

Die politische Einheit als Gemeinde ist im Falle Würmersheim urkundlich bereits im Jahr 1278 genannt; die Namen der wichtigsten Gemeindebeamten sind freilich nur sehr lückenhaft überliefert. Im Jahr 1510 werden „Hans Ytemann“ und „Andres Ludwig“ als Mitglieder des Stabgerichtes (mit Elchesheim und Steinmauern) genannt, 1579 der Schultheiß Wendel Ittemann und der „Richter“ Diebold Fritz. Für 1704 lässt sich urkundlich als Schultheiß Dionys Schorpp (+ 1710) nachweisen, ihm folgte in den Jahren 1716/17 sein Sohn Johann Martin Schorpp (1682-1750), diesem wiederum der Sohn Lorenz Schorpp (1722-1789). Im 19. waren Bürgermeister Leopold Kary (1799-1859), Sebastian Fritz (1832-1906), Melchior Heck (1839-1899) und Carl Schäfer (1839-1916). Die Gemeinde führte schon früh ein eigenes Wappen, das erstmals im Jahr 1553 belegt ist. Es zeigte auf der (heraldisch) rechten Seite die badische Landesfarben gelb-rot-gelb, auf der linken Seite einen Wurm, war also ein sog. Sprechendes Wappen (auch wenn der Ortsname „Würmersheim“ tatsächlich nicht von einem Wurm, sondern dem mittelhochdeutschen Namen Werinher (Werner) herrührt).

Im Jahr 1683 zählte Würmersheim 13 Familien, d.h. ungefähr 60 Einwohner, 1765 betrug die Einwohnerzahl ca. 125, um 1800 ungefähr 160, 1852 bereits 314, woraufhin der Bevölkerunganstieg stoppte, im Jahr 1886 betrug die Einwohnerzahl 319, also praktisch unverändert gegenüber 1852. Nach dem Zweiten Weltkrieg zählte man 616 Einwohner, im Jahr 1954 aufgrund der Zuweisung von Vertriebenen bereits 779 und im Jahr 1964 erreichte der Ort die 1000-Einwohner-Grenze. Bei der Eingemeindung nach Durmersheim im Jahr 1973 betrug die Einwohnerzahl 1253. An Gefallenen während der letzten Kriege hatte Würmersheim im Ersten Weltkrieg 32 und im Zweiten Weltkrieg 43 zu beklagen.

Alteingestammte Würmersheimer Familiennamen sind Altmaier (1722 aus der Diözese Mainz eingewandert), Dunz (1711 aus Gaggenau), Eichler (1700 aus Engen), Fritz (1579 erstmals genannt), Gent (1853 ausgestorben), Kantengiesser (1770 ausgestorben), Kary (früher auch Karg und Karius geschrieben, 1584 mit Dionis Carge erstmals genannt), Kessel (1707 aus Au a. Rh.), Oberle (1679 aus Lauterburg/Elsaß) und Stürmlinger (1807 aus Reichenbach/Württemberg).

[Bearbeiten] Ortsausbau

Seit den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts wurden folgende Baugebiete neu erschlossen:

[Bearbeiten] Baugebiet Tiefgestade I, seit 1993

Dieses Baugebiet hat das damalige Würmersheim nahezu verdoppelt. Alles zwischen Badner Straße und einem Feldweg wurde erschlossen, aus einem Straßendorf mit der breite von wenigen Häusern wurde ein 1500 - Einwohner - Dorf.

[Bearbeiten] Gewerbegebiet Würmersheim

Dieses Gebiet liegt im Norden des Dorfes. Westlich davon fließt der Gießengraben, in welchen auch das Regenabwasser dieses Gewerbegebietes geleitet wird. In diesem Gewerbegebiet ist auch der einzige Supermarkt des Dorfes, eine Filiale des Penny Marktes.

[Bearbeiten] Baugebiet Tiefgestade II, seit Anfang 2004

Dieses Baugebiet ist ziemlich klein und liegt auf Durmersheimer Boden, ist aber nur über Würmersheim (zwei Zufahrtsstraßen) erreichbar. Die Bevölkerung ist zwar etwas angestiegen, gehört aber zu Durmersheim.

[Bearbeiten] Baugebiet Tiefgestade III, seit Mai 2005

Das zur Zeit jüngste Baugebiet ist etwa so groß wie das erste Tiefgestade. Würmersheim ist jetzt rund 10 mal größer als noch vor 60 Jahren. Auf dem Baugebiet ist Platz für 500-600 neue Bewohner. Das Baugebiet wird voraussichtlich mitte 2006 vollständig bzw. größtenteils bebaut sein. Dann wird das Dorf rund 2.500 Bewohner haben.

[Bearbeiten] Vereine

[Bearbeiten] FV Germania Würmersheim (kurz FVW)

Der Fußballverein Germania wurde am 15. August 1919 gegründet und zählte damals 28 Mitglieder. Als Vereinsfarben wurden Weíss und Blau ausgewählt. Der Verein spielte damals lange Zeit in der untersten Klasse. Seit 1982 liegen die beiden Rasenplätze des FV am heutigen Standpunkt im Stadion an der Badener Straße. Des Weiteren zählt das vereinseigene Clubhaus und das 2003 neu errichtete Jugendheim zu den Prunkstücken des FV Germanias. Im Jahre 2004 konnte der FV Würmersheim des Weiteren einen dritten Platz hinzugewinnen. Dieser wurde aufgrund der immer höher werdenden Mitgliederzahl notwendig. Am Anfang der 90er spielte der FVW in der Bezirksliga. In dieser Saison belegte der FV Germania den dritten Platz und konnte nur aufgrund einer Tordifferenz von einem Tor nicht an den Aufstiegsspielen teilnehmen. Dennoch hat sich die sehr junge Mannschaft um Torjäger Florian Huber (19 Jahre/42 Tore)als eine starke Gemeinschaft präsentiert.

Erwähnenswert ist die hervorragende Jugendarbeit des FV Würmersheims, weshalb der FVW auch mit dem Sepp-Herberger-Preis geehrt wurde. Im Gegensatz zu den "großen" Vereinen in der Umgebung baut der FVW seine Spieler selbst auf und integriert diese in die Erste Mannschaft. Die derzeitige Anzahl von Jugendspielern beträgt ca. 200, was in der Region einzigartig ist.

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • Grundschule mit Sporthalle
  • Kindergarten

[Bearbeiten] Links

offizielle Homepage der Gemeinde Durmersheim

[Bearbeiten] Literatur

Die Kunstdenkmäler Badens Band 12: Landkreis Rastatt. Bearbeitet von Peter Hirschfeld, unter Mitarbeit von E. Lacroix und H. Niester, mit Beiträgen von A. Dauber und O. Linde, überarbeitet und ergänzt von Hans Huth. Karlsruhe 1963. S. 374-378

Koordinaten: 48° 56′ N, 08° 15′ O

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