Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Volksmarinedivision - Wikipedia

Volksmarinedivision

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Die Volksmarinedivision war eine bewaffnete Formation, die während der Revolution in Deutschland vom Volksmarinerat von Groß Berlin und Vororten am 11. November 1918 von den revolutionären Matrosen im Berliner Marstall auf Vorschlag des Obermaats Paul Wieczorek aufgestellt wurde, um sich dem Polizeipräsidenten von Berlin, Emil Eichhorn (USPD), als revolutionäre bewaffnete Ordnungsmacht zur Verfügung zustellen. Zum ersten Kommandanten wurde Wieczorek gewählt..

Zunächst betrug die Stärke rund 600 Mann. Am 13. November 1918 zählte die Volksmarinedivsion bereits 1.500 Mann, Ende November waren es ca. 3.200 Mann. Da sich die Volksmarinedivsion nicht der Regierung (Rat der Volksbeauftragten) sondern dem linken Polizeipräsidenten von Berlin unterstellen wollte, trachteten rechte Sozialdemokraten danach, die Volksmarinedivision zu schwächen. Zusammen mit dem Gouverneur von Kiel, Gustav Noske, plante der Kommandant von Berlin, Otto Wels (beide SPD), 2.000 regierungstreue Deckoffiziere und Unteroffiziere nach Berlin zu entsenden, um diese in die Volksmarinedivision eintreten zu lassen. Ein Streik der Eisenbahner verhinderte jedoch den Truppentransport und somit den Plan von Wels.

Am 13. November 1918 wurde der Divisionskommandeur Paul Wieczorek bei einem Anschlag, verübt durch Kapitänleutnant Brettschneider, erschossen. Wenige Stunden danach wurde der Cuxhavener Matrose Otto Tost zum neuen Kommandanten gewählt.

Die Volksmarinedivision war an zahlreichen der bürgerkriegsähnlichen Kämpfe in Berlin beteiligt. Weihnachten 1918 verteidigte die Division zusammen mit Arbeitern und Soldaten den Marstall und das Berliner Schloss gegen die Gardetruppen von Generalleutnant Arnold Lequis. Eine Abteilung bewachte am 30. Dezember 1918 das Preußische Abgeordnetenhaus in Berlin, wo der Gründungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands stattfand. Unter den Angehörigen der Volksmarinedivision waren Mitglieder von SPD, USPD, Spartakisten und Kommunisten, meist waren es jedoch parteilose Matrosen.

Die Volksmarinedivision war in ihrer bedeutendsten Zeit in drei Abteilungen gegliedert. Die I. Abteilung mit 1.550 Mann hatte ihren Standort im Marstall und war für die Bewachung u.a. von Reichskanzlei, Reichsbank, Museumsinsel und Ullstein-Verlag zuständig.

Die II. Abteilung mit 800 Mann hatte ihren Standort zunächst im Berliner Schloss, später in einem Lokal in der Kistenmacherstraße und danach im Preußischen Abgeordnetenhaus. Dieser Abteilung oblag die Bewachung des Preußischen Abgeordneten- und Herrenhauses.

Die III. Abteilung bestand zumeist aus Cuxhavener Matrosen und erreichte eine Stärke von 900 Mann. Ihr Standort war am Lehrter Bahnhof in Berlin. Sie versah Bereitschafts- und Streifendienst sowie die Bewachung der Bahnhöfe.

Die Verwaltungsabteilung der Volksmarinedivision mit 100 Mann hatte ihren Sitz zunächst im Marstall, später im "Marinehaus" in der Nähe der Jannowitzbrücke. Zu ihren Aufgaben gehörten die Tätigkeiten der rückwärtigen Dienste.

In den Revolutionswirren gelang es reaktionären Kräften jedoch von Anfang an, die Führung der Volksmarinedivision zu untergraben. Hervorzuheben ist dabei der Mitarbeiter in der Nachrichtenabteilung des Auswärtigen Amtes, Oberleutnant der Reserve Graf Hermann Wolf-Metternich als Mitglied des Volksmarinerates. Während der Kämpfe der Berliner Arbeiter gegen konterrevolutionäre Truppen vom 6. Dezember 1918 stand die Volksmarinedivision an der Seite Arbeiter. Der Einmarsch schwerbewaffneter Truppen in Berlin wurde dadurch vereitelt. Durch die Führung der Division wurde Graf Wolf-Metternich aus der Division wegen Verrats entfernt. Am 24. Dezember 1918 griffen konterrevolutionäre Truppen mit Infanterie und Artillerie die durch Urlaub und externen Wachdienst dezimierte I. und II. Abteilung der Volksmarinedivision im Berliner Schloss und Marstall an. Nur durch den Einsatz der vom Spartakusbund alarmierten Arbeitergarden konnte die militärische Niederlage in schweren Kämpfen verhindert werden.

Zu Beginn des Jahres 1919 gelang es den Funktionären der USPD, die Volksmarinedivision in die Republikanische Soldatenwehr einzugliedern und ihrer Selbstständigkeit zu berauben. Damit erreichten sie die Neutralität der Division bei den Januarkämpfen in Berlin. Bei den letzten Auseinandersetzungen im März 1919 griff die Volksmarinedivision zwar noch einmal in die Auseinandersetzungen ein, konnte den Sieg der Gegner der sozialistischen Revolution aber nicht verhindern. Zahlreiche Matrosen fielen im Kampf, Dutzende wurden standrechtlich erschossen.

In ihrer kommunistisch-sozialistischen Tradition erhielten die Seestreitkräfte der DDR nach der Volksmarinedivision den Namen Volksmarine der DDR, Truppenteile und Schiffe wurden nach bekannten Mitgliedern der Volksmarinedivision benannt.

siehe auch Marloh-Exekution

[Bearbeiten] Kommandeure der Volksmarinedivision

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