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Versailles

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Dieser Artikel behandelt die Stadt Versailles in Frankreich. Für weitere Bedeutungen siehe Versailles (Begriffsklärung).

Koordinaten: 48° 48' 16" Nord 02° 07' 16" Ost

Versailles
Wappen von Versailles
Versailles
Lage von Versailles in Frankreich
Region Île-de-France
Département Yvelines (Präfektur)
Arrondissement Versailles
Kanton Chef-lieu von drei Kantonen: Versailles-Nord, Versailles-Nord-Ouest, Versailles-Sud
Geografische Lage 48° 48' Nord 02° 07' Ost
Höhe 132 m
(103 m–180 m)
Fläche 26,18 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(1999)
85.726 Einwohner
3274 Einw./km²
Postleitzahl 78000
INSEE-Code 78646
Website http://www.mairie-versailles.fr/
Orangerie des Schlosses von Versaille
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Orangerie des Schlosses von Versaille

Versailles [vɛʀˈsɑːj] ist eine französische Stadt in der Region Île-de-France mit etwa 86.000 Einwohnern. Sie ist Verwaltungssitz (frz.: chef-lieu) des Départements Yvelines (78). Der elegante Wohnort im Einzugsbereich von Paris ist gleichzeitig Garnisonsstadt und einer der bedeutendsten Fremdenverkehrsorte des Landes. Er ist weltweit bekannt für das in seinen grössten Teilen von dem Sonnenkönig Ludwig XIV. im 17. Jahrhundert errichtete Schloss Versailles.

Der Ursprung des Namens ist nicht geklärt. Gelegentlich wird die unbelegte Vermutung geäussert, er sei im 11. Jahrhundert von dem lateinischen versare (drehen, umdrehen) abgeleitet worden, und bezöge sich auf gepflügte (umgedrehte) Erde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Versailles liegt 22 km westlich des Nullpunktes, der sich im Zentrum von Paris auf dem Domvorplatz der Notre-Dame befindet. Es ist eingebettet in ein hufeisenförmiges Tal, das eine vom linken Ufer der Seine aufsteigende Hochebene durchschneidet. Dieses im Südosten bei Viroflay geschlossene und zum Nordwesten geöffnete, bis weit über Villepreux hinausreichende Tal erreicht seine breiteste Ausdehnung zwischen Roquencourt und Satory. In seiner Mitte erheben sich zwei kleine Hügel: der früher höhere Montboron, welcher im Zuge des fortschreitenden Schlossbaus teilweise abgetragen wurde und der Hügel Saint-Antoine.

Die waldreichen Talhänge bilden mit dem "Bois des Fonds des Maréchaux" und dem "Bois des Fausses Reposes" im Norden, dem Wäldern von Viroflay und Meudon im Osten und den Wäldern von Gonards und Story im Süden noch immer eine grüne Krone um Versailles. In früheren Zeiten erstreckten sie sich bis an den späteren Paradeplatz und das heutige Schlossgitter.

Bodenbeschaffenheit

Der Talsole ruht auf einer von Kalkformationen und Ton bedeckten Kreideschicht. Die Anhöhe, auf der das Schloss entstand, ist von dieser Zone durch eine Sandschicht abgegrenzt. Von der auf dem Montboron liegenden Wasserscheide fliesst einer der zwei "ru" genannten Bäche im Süden am Fuss des Talhanges entlang (ru de Marival), während der andere sich früher westlich des Schlosses ausbreitete und, bedingt durch den undurchlässigen Boden, ein Sumpfgebiet mit mehreren Tümpeln bildete. Unter diesen waren der im Norden bei dem inzwischen verschwundenden gleichnamigen Dorf gelegene "étang de Clagny" (Teich oder Weiher von Clagny) und ein "Wasserloch" im Bereich des noch heute bestehenden zweiten Küchengartens die bedeutendsten. Westlich des jetzigen Schweizersees lag ein weiterer Tümpel mit dem vielsagenden Namen "étang puant" (stinkender Teich). Die endgültige Beseitigung dieser Sümpfe erfolgte erst in der Zeit zwischen dem Ende des 17. Jahrhunderts und der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Klima

Die ungünstigen Beschaffenheit des Geländes ergänzen die nahezu ständig vom Atlantik wehenden Winde, die in das nach Westen weit geöffnete Tal eindringen und dazu führen, dass die Temperatur in Versailles ständig um 3° Celsius niedriger liegt als in Paris.

Geschichte

Die Tatsache, dass Versailles viel später gegründet wurde, als verschiedene, bereits in der gallo-römischen Zeit besiedelte Orte des Umkreises, wie beispielsweise Choisy (Sociacum), Satory (Saliocleta, was "Wasserstelle" bedeutet) oder Guyancourt, könnte sich durch die vorgenannten ungünstigen geografischen und klimatischen Voraussetzungen erklären. Jedenfalls blieb Versailles durch das gesamte Mittelalter hindurch eine kleine, unbedeutende Ansammlung von wohl eher armseligen Häusern.

Im 16. Jahrhundert entwickelte Versailles sich Dank seiner Lage an der Kreuzung von drei Strassen zu einem kleinen Marktflecken.

Am Anfang des 17. Jahrhunderts liess Ludwig XIII. ein kleines Jagdschlösschen mitten im Wald errichten.

Im Jahr 1668 beschloss sein Sohn, Ludwig XIV., nachdem er zuvor schon einige kleine Ausbauten an dem ursprünglichen Schloss hatte vornehmen lassen, dort seinen Regierungssitz entstehen zu lassen. In den nächsten 30 Jahren entstand nun in teils waldigem, teils sumpfigem Gebiet ein Schloss und Parkanlagen, die auch noch Jahrhunderte später ein Publikumsmagnet sind. Es wurde zum Symbol des Absolutismus. Man sieht es bis heute als einen Akt der Selbstüberschätzung, die Verkörperung des Sonnenkönigs. Oft heißt es, dieser Größenwahn der Architektur hätte Frankreich in den Ruin getrieben, aber dieser König war sich des Inhaltes der Staatsschatulle wohl bewusst. Das Schloss sollte prächtig sein, aber nur das Nötigste kosten. Finanzminister Colbert sorgte dafür, dass fast alle Aufträge ausgeschrieben und Voranschläge strikt eingehalten wurden. Auch wurden Soldaten in Friedenszeiten zu den Arbeiten heran gezogen.
"Die Folge war, dass das, was den meisten Betrachtern als grenzenloser Luxus erschien, in Wirklichkeit mit beinahe übertriebener Sparsamkeit gebaut war -mit dem Ergebnis, dass die Kamine oft nicht zogen, die Fenster nicht schlossen und das Leben im Winter dort ganz allgemein wenig komfortabel war." (Olivier Bernier)
Der Gesamtpreis Versailles betrug während der Regierungszeit Ludwig XIV in 30 Jahren Bauzeit insgesamt 25.725.836 Livres (etwa 100 Millionen € grob nach oben aufgerechnet) und entsprach damit im Schnitt etwa drei Prozent der Staatausgaben. Nimmt man den heutigen Haushalt Frankreichs zum Maßstab, hat das Gebäude allerdings relative Kosten in Höhe von unglaublichen 259,56 Milliarden Euro verursacht.
Um das Schloss entwickelte sich allmählich die Stadt. Bis zur Regentschaft Ludwig Philipps wurden das Schloss Versailles und sein Park um- und ausgebaut.

Am 1. Juli 1815 fand hier ein Gefecht im Rahmen der Befreiungskriege zwischen den Preußen und Franzosen statt.

Am 18. Januar 1871 ließ sich der preußische König Wilhelm I. in Versailles zum Deutschen Kaiser ausrufen.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam es hier zum Friedensvertrag von Versailles.

Das große Unwetter vom 26. Dezember 1999 verwüstete den Park, woraufhin ein großes Programm gestartet wurde, um die ursprüngliche Bepflanzung in ihrer ursprünglichen Anordnung wiederherzustellen.

Literatur

  • Sylvia Jurewitz-Freischmidt: Galantes Versailles - Die Mätressen am Hofe der Bourbonen, Casimir Katz Verlag 2004, ISBN 3-925825-86-X
  • Olivier Bernier: Ludwig XIV. Die Biographie, Albatross-Verlag, Düsseldorf, 2003, ISBN 3-491-96085-1

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Weitere Bilder


Weblinks

Wiktionary: Versailles – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

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