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Universitätsbibliothek Freiburg

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Gebäude der UB Freiburg
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Gebäude der UB Freiburg

Die Universitätsbibliothek Freiburg ist die Bibliothek der Universität Freiburg im Breisgau. Als wissenschaftliche Universalbibliothek erfüllt sie einerseits die Aufgaben einer Hochschulbibliothek, die die Angehörigen der Universität sowie die der KFH Freiburg, der EFH Freiburg und der PH Freiburg mit Literatur und Informationen versorgt, steht andererseits aber auch allen anderen interessierten Bürgern offen. Im Jahr 2004 zählte die Bibliothek ca. 38.000 aktive Entleiher, davon ca. 10.000 Privatnutzer. Der Bibliothek obliegt auch die Koordinierung des Bibliothekssystems der Universität Freiburg.

Mit einem Bestand von über 3,5 Millionen Bänden ist die Universitätsbibliothek Freiburg die größte Bibliothek Südbadens und auch eine der vier größten Bibliotheken in Baden-Württemberg (neben der Württembergischen Landesbibliothek und den Universitätsbibliotheken in Heidelberg und Tübingen).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Buchbestände sind an der 1457 gegründeten vorderösterreichischen Universität in Freiburg i.Br. von Anfang an vorauszusetzen, Bibliotheken 1470 erstmals bekundet und Bibliotheksstatuten 1490 nachgewiesen. Die Benutzung der Fakultätsbibliotheken ist auf die Graduierten beschränkt. Der Name „bibliotheca universitatis“ begegnet erstmals 1505 in Senatsprotokollen, wohl für die Bibliothek der Artistenfakultät.

Neben den Büchersammlungen der Fakultäten sind diejenigen der verschiedenen Bursen und Stiftungshäuser für Studenten von Bedeutung (Domus Cartusiana, 1485; Collegium Sapientiae, 1496 [vgl. das Statutenbuch], im 16. Jh. Collegium Battmanicum, Collegium S. Galli, Collegium Pacis). Für den Zuwachs der Bibliotheken sind in den frühen Jahren Stiftungen besonders wichtig.

Bis 1755 erfolgte die Überführung der Büchereien der privaten Stiftungshäuser in den Besitz der Universität, 1755 die Zusammenlegung der Fakultätsbibliotheken. 1755-57 wurde ein eigener Bibliothekssaal im Kollegiengebäude gestaltet. Dies ist räumlich gesehen der Beginn einer zentralen Universitätsbibliothek. Einen hauptamtlichen Bibliothekar gab es seit 1768. Im Hintergrund dieser Maßnahmen stehen die Reformen Maria Theresias. Diese wirken sich auch zunehmend auf die Anschaffungspolitik aus. Mit Aufhebung des (Jesuiten)ordens endete (1773) dessen Präsenz an der Universität Freiburg. Infolge der Auflösung dieses Ordens, der Josephinischen Klosterreform (1782) und der Säkularisationen von 1806 kamen zahlreiche Bestände aus den Bibliotheken der aufgelösten kirchlichen Einrichtungen hinzu.

Ab 1783 wurden die universitären Bestände in dem zur Bibliothek umgebauten ehemaligen Gymnasium academicum der Jesuiten aufgestellt, das somit den ersten Zweckbau darstellt, der allein der Universitätsbibliothek diente (1944 zerstört). Ein Umbau 1822 sicherte die längerfristige Nutzung.

1795 wurde eine für die Literaturerwerbung zuständige Bibliothekskommission gegründet. Im letzten Drittel des 19. Jh. setzte sich die Professionalisierung des Bibliothekar-Berufs durch. 1870 wurde August Wilmanns (später Generaldirektor der Königlichen Bibliothek in Berlin) berufen, danach Karl Dziatzko (später Direktor in Breslau und Göttingen), denen schon 1872 J. Steup folgte. Er nahm eine Neuordnung der Aufstellung vor und legte einen systematischer Katalog nach hauseigenen Regeln an (bis 1967 weitergeführt), der sich in der Grobsystematik an das System von Otto Hartwig anlehnt. Ein neugotischer Bibliotheksneubau durch Carl Schäfer wurde 1903 bezogen (s.u.).

Unter den Direktoren Emil Jacobs (1912-1929) und J. Rest (1929-1953) wurden verschiedene Reformen der Bibliotheksorganisation vorgenommen: 1924 die Einrichtung eines Leihverkehrs der süddeutschen Bibliotheken, die Einführung des Referatesystems für die fachliche Literaturerwerbung sowie die Katalogisierung und Beratung etwa zur gleichen Zeit, 1932 die Einrichtung einer medizinischen und naturwissenschaftlichen Lehrbuchsammlung, ferner 1930 die Einführung der Preußischen Instruktionen für die alphabetische Katalogisierung und die damit ermöglichte Mitarbeit am Deutschen Gesamtkatalog seit 1931 bis zu dessen Vernichtung im 2. Weltkrieg. Die Benutzung wurde durch Einrichtung einer Fotostelle verbessert; der Öffentlichkeitsarbeit dienten Ausstellungen und Publikationen. Im Dritten Reich ist die Bibliothek von den politischen Maßnahmen (rassistische Gesetzgebung, Zensur) betroffen und verhielt sich wie ein Großteil des universitären Umfelds weitgehend angepasst. Größere Bestandsverluste blieben der Bibliothek im 2. Weltkrieg trotz eines schweren Gebäudeschadens durch eine rechtzeitige Auslagerung wesentlicher Bestände erspart.

Die Nachkriegszeit (Direktorat J. Beckmann, 1954-65) ist durch Reorganisation sowie die Erweiterung und Wiederaufbau des Bibliotheksgebäudes gekennzeichnet.

Eine Neuorganisation erfolgte unter dem Direktorat von W. Kehr (1967-1994). Sie bestand vor allem im Aufbau eines universitären Bibliothekssystems durch die Einrichtung von Fakultätsbibliotheken und größeren dezentralen bibliothekarischen Einrichtungen, im Aufbau eines Gesamtkatalogs der Bestände der dezentralen universitären Bibliotheken und sonstiger Freiburger wissenschaftlicher Bibliotheken (inzwischen durch den Online-Katalog ersetzt), im weiteren Ausbau der Lehrbuchsammlung, der Verbesserung der Katalogsituation (Zusammenlegung alphabetischer Kataloge, Neuausgabe des erstmals 1960 erschienenen Freiburger Zeitschriftenverzeichnisses, neuer Sachkatalog nach der Methode Eppelsheimer mit den Katalogdaten ab 1950, 1994 abgebrochen) sowie der Neustrukturierung der Bibliotheksverwaltung. Gleichzeitig ist es in dieser Zeit möglich, aufgrund der günstigen wirtschaftlichen Voraussetzungen den Bestand intensiv auszubauen. Erst 1990 nahm die Bibliothek die elektronische Katalogisierung im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund auf.

1994 beginnt das Direktorat von B. Schubel. In die folgenden Jahre fällt die intensive Entwicklung der Informationstechnologien, nimmt die Nutzung des Internet zentrale Bedeutung an und werden die digitalen Bibliotheksbestände (Erwerbungen, Lizenzen, freie Angebote) von immer größerer Bedeutung. Neue Kommunikationsformen wie das Podcasting werden für wissenschaftliche Zwecke genutzt.

[Bearbeiten] Gebäude

Das ehemalige Gymnasium der Jesuiten war seit 1783 der erste eigentliche Bibliotheksbau der Freiburger Universitätsbibliothek (s.o.).

1903 zog die Bibliothek vom alten Universitätsgebäude in einen Neubau an der Rempartstraße um, der von dem bekannten Architekten Carl Schäfer (1844-1908) im neugotischen Stil erbaut worden war. Das spitz zulaufende Grundstück, vom Gewerbekanal durchflossen, wurde für einen systematisch vom Eingangsbereich in der Spitze her entwickelten Bau genutzt, das Wasser des Gewerbekanals für die Stromerzeugung eingesetzt. Die künstlerische und technische Seite des Baus ist in der Arbeit von Angela Karasch (siehe "Weblinks") ausführlich gewürdigt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Südflügel des Gebäudes zerstört. In den 50er Jahren wurde hier ein moderner Neubautrakt für die Verwaltung in unterschiedlicher Geschosshöhe eingefügt und in den vormaligen Innenhof ein neuer Lesesaal eingebaut. Der Bau wurde in den 80er Jahren zum Kollegiengebäude IV umgebaut.

Im Jahr 1978 errichtete das Land Baden-Württemberg gegenüber dem Kollegiengebäude I nach Plänen des Universitätbauamts ein neues Gebäude am Werderring, das ihr bis heute als Sitz dient. Der Bau (siehe Bild) weist 3 unterirdische und 6 überirdische Geschosse auf. Die Lesesäle (4. und 5. Obergeschoss) bieten 800 Arbeitsplätze, der Präsenzbestand umfasst 140.000 Bände. Die Bibliotheksverwaltung befindet sich im 3. OG, die Ausleihe und das Informationszentrum mit Online-Katalogen, Datenbank- und Internet-Plätzen etc. sowie das Lernzentrum (PC-gestützt) im 2. OG. Außerdem verfügt das Gebäude über eine Cafeteria und einen Ausstellungsraum. In seiner Funktionalität galt von Anfang an der Bau als herausragend; die architektonische Konzeption ist unterschiedlich gewertet worden.

Auf Grund von altersbedingt abgängiger Technik (Klimaanlage), der Notwendigkeit Schäden an der Fassade zu beheben etc. muss das Bibliotheksgebäude saniert werden. Der nötige Umbau soll sowohl Einsparungen der Bewirtschaftung bringen als auch das Gebäude in die neue Verkehrssituation (geplante Verkehrsberuhigung der Ringstraße) und die städteplanerische Gesamtkonzeption (neue Platzgestaltung) einfügen. Dies wurde Anfang 2006 durch einen Architektenwettbewerb vorbereitet, bei dem der erste Preis an das Basler Büro Degelo Architekten ging.

[Bearbeiten] Aufgaben und Organisation

Nach dem Landeshochschulgesetz § 28 (2005) bildet die Bibliothek zusammen mit dem Rechenzentrum das Informationszentrum der Universität; sie ist Archiv-, Präsenz- und Ausleihbibliothek, organisiert den auswärtigen Leihverkehr, koordiniert die Literatur- und Informationsversorgung im gesamten Bibliothekssystem der Universität und bietet die notwendigen technischen Dienste (Reproduktionsmöglichkeiten, Microformscanner usw.). Die Bestände des Freiburger Bibliothekssystems sind bereits weitgehend im Online-Bestandskatalog erfasst. Die Bibliothek katalogisiert ihre Bestände im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund und nimmt überregionale Aufgaben z.B. durch die Regionale Datenbank-Information (ReDI) wahr. Das New Media Center / Universitätsbibliothek bietet Produktions-, Bearbeitungs- und Darbietungsmöglichkeiten für audiovisuelle analoge und digitale Medien. Das Lernzentrum bietet die Möglichkeit, den Umgang mit digitalen Medien bzw. neuen Informationstechniken in Form betreuten Lernens zu erarbeiten.

[Bearbeiten] Bestand

Der Gesamtbestand umfasst derzeit über 3,5 Mio. Medieneinheiten (Print-, audiovisuelle und elektronische Medien) und dient damit nicht nur der Universität, sondern dem gesamten südbadischen Raum als Informationszentrum. Das elektronische Ausleihsystem (OLIX) besteht seit 1978 und verbucht jährlich ca. 2 Mio. Ausleihen der gegenwärtig rund 40.000 registrierten Nutzer. Für Computerrecherchen stehen diesen auch 30 PC-Arbeitsplätze zur Verfügung. 450.000 Bände stehen für die Freihandausleihe zur Verfügung, davon sind 25% magaziniert. Die Aufstellung erfolgt nach den 4 Großgruppen Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin und Naturwissenschaften.

Die Bestände umfassen unter anderem:

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 47° 59' 38" N, 7° 50' 43" O

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