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Umweltflüchtling

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Als Umweltflüchtling wird eine Person bezeichnet, die aufgrund von Umweltveränderungen oder Naturkatastrophen aus ihrer Heimat vertrieben wurde. Nach Schätzungen der Universität der Vereinten Nationen (UNU) wird die Zahl der Umweltflüchtlinge bis zum Jahr 2010 auf bis zu 50 Millionen steigen.[1]

Der Begriff geht auf den Wissenschaftler Essam El Hinnawi zurück, der ihn 1985 einführte. Seitdem wurde er auf vielfältige Weise benutzt, konnte sich jedoch nur in Ansätzen durchsetzen. Besonders die zahlreichen verschiedenen wissenschaftlichen Definitionen von Umweltflucht lassen den Begriff unklar werden.[2] Sinkt beispielsweise durch Bodenerosion die Produktivität des Bodens, verringert sich damit die Ernte, was Einbußen bei den Ernteerträgen sowie bei dem verfügbaren Einkommen der Landbevölkerung nach sich zieht. Irgendwann verlassen die Menschen ein so degradiertes Gebiet, und es ist unklar, ob sie als Umwelt- oder als Wirtschaftsflüchtlinge eingestuft werden sollten, da prinzipiell beides in Frage kommt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursachen

Als Ursache für das Entstehen von Umweltflüchtlingen werden zahlreiche verschiedene Umweltveränderungen genannt, darunter Desertifikation, Bodenerosion, Versalzung der Böden und Wassermangel. In Zukunft könnten auch durch die Auswirkungen der Globalen Erwärmung zusätzliche Menschen zur Migration gezwungen werden, insofern dies nicht bereits geschehen ist.

Nach Frank Biermann lassen sich die Ursachen für Umweltflucht in vier Hauptgruppen einteilen:[3]

  • Deposition - durch Umweltverschmutzung wie übermäßigen Pestizideinsatz unwirtschaftlich oder sogar unbewohnbar gemachte Gebiete
  • Degradation - lokale Umweltzerstörung, welche die bisherige Lebensweise unmöglich macht, z.B. durch Wassermangel
  • Desaster - Naturkatastrophen, auch menschlich induzierte
  • Destabilisierung - durch Umweltzerstörung gestresste und schließlich auseinanderfallende soziale Netze, eine bis hinzu Kriegen führende Entwicklung

[Bearbeiten] Recht

Bislang besteht lediglich in Schweden, Finnland und den USA die Möglichkeit, aufgrund von Naturkatastrophen ein temporäres Asylrecht zu erlangen. Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) orientiert sich hingegen bei seiner Definition von Flüchtlingen an der Beschreibung in der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951, die Vertreibung durch Umweltdegradation nicht kennt. Erst in jüngeren Veröffentlichungen widmet sich der UNHCR dem Phänomen und erkennt Naturkatastrophen als Grund für Flüchtlingsbewegungen an.[4]

[Bearbeiten] Quellen

  1. United Nations University Institute for Environment and Human Security (2005): As Ranks of "Environmental Refugees" Swell Worldwide, Calls Grow for Better Definition, Recognition, Support. Presseerklärung, 12. Oktober, siehe online
  2. Black, Richard (2001): Environmental refugees: myth or reality? New Issues in Refugee Research, No. 34, Geneva/Sussex (PDF)
  3. Biermann, Frank (2001): Umweltflüchtlinge. Ursachen und Lösungsansätze, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 12/2001, Seite 24-29 (PDF)
  4. UNHCR (2006): The State of the World’s Refugees – Displacement in the New Millennium, siehe online

[Bearbeiten] Literatur

  • Conisbee, Molly, and Andres Simms (2003): Environmental Refugees – The Case for Recognition. New Economics Foundation Pocket Book, London (PDF)
  • Reuveny, Rafael, 2005: Environmental Change, Migration and Conflict: Theoretical Analysis and Empirical Explorations. Paper presented at the International Workshop “Human Security and Climate Change” in Asker, Norway, 21-23 June [1]

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