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TV-Duell

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TV-Duelle oder Fernsehdebatten sind Talkshows, in denen die Kandidaten einer Wahl meist von Reportern zu den Themen des Wahlkampfs befragt werden. Dabei gibt es international eine Fülle von Formaten, in denen teilweise nur die Kandidaten der beiden größten, teilweise auch die Kandidaten aller Parteien befragt werden (s.u.)

Wahlkämpfe werden in Deutschland seit einigen Jahren professioneller geführt, als dies noch in den 70er oder 80er Jahren der Fall war. Dabei arbeiten Parteien mit externen Beratern und Agenturen zusammen, um ihr Programm und ihren Kandidaten optimal vermarkten zu können. Diese und andere Neuerungen werden häufig unter dem Schlagwort „Amerikanisierung“ der Kampagne zusammengefasst, weil sie tatsächlich oder vermeintlich aus den USA übernommen wurden. "TV-Duelle" sind die Übernahme der US-amerikanischen "Wahlkampfdebatten", die eine lange, ursprünglich akademische Tradition haben und nicht primär in Fernsehstudios abgehalten werden. Demnach handelt es sich von der Anlage her um einen vermeintlichen Amerikanismus.

Über den Einfluss von TV-Debatten und -Duellen wird stark gestritten. Im Vergleich von einer deutschsprachigen Wahl mit dem amerikanischen System fällt auf, dass der US-Präsident als Person gewählt wird, während in Europa Parteien und Parteiprogramme im Verhältnis ein größeres Gewicht haben. Dies verstärkt die Wirkung der TV-Debatten in den USA, da die Persönlichkeit der Kandidaten entscheidender ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wahlkampfdebatten in den USA

Die erste Debatte zwischen zwei amerikanischen Präsidentschaftskandidaten fand lange vor Erfindung des Fernsehens statt. 1858 debattierten Abraham Lincoln und Stephen Douglas sieben Mal über ein einziges Thema: die Zukunft der Sklaverei. Einem 60-minütigen Redeblock folgte eine 90-minütige Antwort und eine 30-minütige Zusammenfassung. Dieses Debattenformat gilt heute vielen als aus demokratietheoretischer Sicht geradezu ideal, weil die Kandidaten ausreichend Zeit hatten, ihre Sachpositionen darzustellen. Fernsehtauglich war es sicher nicht. Die erste im Rundfunk übertragene Wahlkampfdebatte fand 1948 statt. Die beiden republikanischen Kandidaten Stassen und Dewey debattierten im amerikanischen Radio über ein Verbot der kommunistischen Partei. 1956 wurde schließlich die erste Wahlkampfdebatte im Fernsehen übertragen. Die beiden demokratischen Kandidaten Stevenson und Kefauver standen sich im Rahmen der Vorwahlen gegenüber.

John F. Kennedy und Richard M. Nixon, 1960
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John F. Kennedy und Richard M. Nixon, 1960

Die eigentliche Geschichte der amerikanischen Fernsehdebatten begann jedoch erst 1960 mit der ersten Präsidentschaftsdebatte zwischen dem republikanischen Vize-Präsidenten Richard Nixon und seinem demokratischen Kontrahenten John F. Kennedy. Am 26. September 1960 standen sich Nixon und Kennedy in der ersten von vier einstündigen Debatten in einem CBS-Studio in Chicago gegenüber. Um dieses erste von vier Duellen ranken sich Mythen, wie um keine weitere Fernsehdebatte danach. Nixon war der Favorit, doch hatte er einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich, bei dem er rund 30 Pfund abgenommen hatte. Von unzähligen Wahlkampfterminen gehetzt, traf er blass und kränklich aussehend im Studio ein. Zudem war er schlecht rasiert. Weil der deutlich jüngere und sonnengebräunte Kennedy nicht geschminkt werden wollte, verzichtete auch Nixon auf einen Maskenbildner. In der Debatte versagte ihm häufig die Stimme. Während Kennedy in die Kamera blickte und so das Publikum vor dem Fernseher direkt ansprach, wendete sich Nixon an Kennedy, als wolle er ihn überzeugen. Nixon verlor das Duell und später die Wahl.

Der Mythos vom Wahl entscheidenden Fernsehduell, in dem es mehr auf Äußerlichkeiten als auf die Inhalte ankommt, war geboren. Kaum jemand interessiert sich heute noch dafür, was in den übrigen drei Debatten passierte, von denen eine übrigens im Split-Screen-Verfahren übertragen wurde, weil die beiden Kandidaten nicht im selben Studio sein konnten. Kaum jemand erinnert sich noch daran, dass es bereits vor den Duellen einen langfristigen Trend zugunsten der Demokraten gab. Kaum jemand diskutiert den Einfluss der Nachberichterstattung in den amerikanischen Zeitungen, die nach dem Duell wenig anderes thematisierten als Nixons schlechtes Aussehen. Zur Bestätigung des starken Einflusses der Fernsehbilder werden stattdessen immer wieder Umfrageergebnisse angeführt, nach denen Nixon die Debatte bei denjenigen, die sie im Radio verfolgt haben, gewonnen hätte. Dies lässt sich bei genauerer Betrachtung allerdings kaum belegen.

Erst 1976 kam es zum zweiten Mal zu einer Wahlkampfdebatte der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten. Zuvor hatte sich jeweils mindestens einer der Kandidaten aus unterschiedlichen Gründen geweigert, an einer Debatte teilzunehmen. Gerald Ford hat den Wahlkampf 1976 gegen Jimmy Carter der Legende nach vor allem deshalb verloren, weil er in der zweiten von drei Debatten – es ging um Außenpolitik – einen verhängnisvollen Fehler beging. Ford sagte zunächst über die Rolle der Sowjetunion in Osteuropa: „There is no Soviet domination of Eastern Europe, and there never will be under the Ford Administ-ration.” Auch auf mehrmaliges Nachfragen blieb er bei der Ansicht, Osteuropa sei nicht von der Sowjetunion dominiert. Den Zuschauern war dieser Fehler während der Debatte freilich überhaupt nicht aufgefallen. Erst als ihn die Massenmedien am folgenden Tag thematisierten, erklärten die Zuschauer Ford zum Verlierer der Debatte. Die erste der drei Debatten 1976 gilt zudem als Geburtsstunde der so genannten „Instant Analysis“, der unmittelbaren Analyse der Stärken und Schwächen im Auftreten der Kandidaten durch die Fernsehkommentatoren. Zuvor hatten die Journalisten Bedenken, ob eine solche Einmischung in die Urteilsbildung der Zuschauer angemessen sei. Mitten in der Debatte kam es in dem Theater, aus dem die Debatte übertragen wurde, dann jedoch zu einem 27minütigen Tonausfall, den die Fernsehkommentatoren spontan dazu nutzten, über das Auftreten der Kandidaten zu diskutieren. Auch Gespräche mit ihren Beratern (sog. Spin Doctor) wurden geführt. In den folgenden Jahren wurden solche Analysen unmittelbar nach dem Ende der Debatten selbstverständlich.

Nach dem Wahlkampf 1976 wurden die Debatten so institutionalisiert, dass sich in der Folgezeit kein Präsidentschaftskandidat mehr weigern konnte, teilzunehmen. 1980 und 1992 wurden aus den Duellen Dreikämpfe. 1980 trat der Herausforderer und spätere Wahlsieger Ronald Reagan in einer ersten Debatte gegen den unabhängigen Kandidaten John Anderson an, weil sich Amtsinhaber Jimmy Carter weigerte, an einer Debatte mit Anderson teilzunehmen. In der zweiten Debatte trat Reagan alleine gegen Carter an. 1992 nahm mit Ross Perot erneut ein unabhängiger Kandidat teil, weil seine Kampagne als „von nationalem Interesse“ eingeschätzt wurde – eine Regelung nach der nur Kandidaten teilnehmen dürfen, die laut Umfragen mindestens 15 Prozent der Wähler für sich gewinnen können, war zuvor abgeschafft worden. Perot nahm an allen drei Debatten teil, die der Legende zufolge unter anderem dadurch entschieden wurden, dass Bush während der Debatten häufig auf seine Armbanduhr sah.

Während die ersten Präsidentschaftsdebatten 1960 von den großen Fernsehanstalten organisiert wurden, übernahmen ab 1976 unabhängige Kommissionen die Organisation: bis einschließlich 1984 die League of Women Voters, ab 1988 die Commission on Presidential Debates. Diese legten auch die Debatten-Formate fest, die zum Teil erheblich variierten. Die Zahl der Debatten schwankte in den jeweiligen Wahljahren zwischen zwei und vier. Bis auf die Debatten 1960 und die erste Debatte 1980 (60 Minuten) betrug die Debattenlänge jeweils 90 Minuten. Die Kandidaten hatten zwischen drei Minuten (in der Anfangszeit) und 90 Sekunden (seit 1996) Zeit, eine Frage zu beantworten. Der jeweils andere Kandidat hatte in der Regel zwischen einer und zwei Minuten Zeit für eine Entgegnung. Seit 1976 haben die Kandidaten die Gelegenheit für ein zwischen zwei und vier Minuten langes Schlusswort. Bis 1992 war es fast immer so, dass neben dem Moderator eine Gruppe von drei bis sechs Journalisten anwesend war, die ebenfalls Fragen stellen durften. In zwei Debatten – der jeweils zweiten 1992 und 1996 – wurde das so genannte Townhall-Format angewandt, in dem auch eine Gruppe von unentschlossenen Wählern die Kandidaten befragen kann. Weil die Kandidaten in allen jemals bei amerikanischen Präsidentschaftswahlen angewandten Formaten lediglich Fragen beantworten, aber nie miteinander diskutieren, bezweifeln einige Beobachter, dass man sie überhaupt als Debatten bezeichnen kann. Sie wurden deshalb auch häufig etwas geringschätzig als „double public press conference“ oder „joint press conference“ bezeichnet.

[Bearbeiten] TV-Duelle in Deutschland

Fernsehdebatten in Wahlkämpfen gibt es nicht nur in den USA, sondern mittlerweile in der ganzen Welt. Die Debatten-Formate in einigen Ländern orientieren sich dabei am amerikanischen Vorbild: Es treten nur die Kandidaten der beiden größten Parteien gegeneinander an. In Europa ist dies beispielsweise in Frankreich und Spanien der Fall. Die Ausgestaltung der Regeln unterscheidet sich dabei allerdings im Detail erheblich von den amerikanischen Formaten. In vielen anderen Ländern nehmen die Kandidaten aller im Parlament vertretenen Parteien teil. Wir haben es in diesen Fällen folglich nicht mit Duellen sondern in der Regel mit größeren Runden zu tun, in denen die Teilnehmer miteinander diskutieren. Beispiele hierfür sind Kanada und Australien. Auch hier gibt es eine Reihe unterschiedlicher Formate.

Auch in Deutschland gab es lange vor 2002 Fernsehdebatten vor Bundestagswahlen, an denen Vertreter aller Bundestagsparteien teilnahmen. Die Sendungen hießen offiziell meist Drei Tage vor der Wahl, wurden in der Regel als „Elefantenrunden“ bezeichnet und zwischen 1969 und 1987 sechs Mal ausgestrahlt. Ihre Geschichte begann damit, dass der damalige Vizekanzler und Kanzlerkandidat der SPD, Willy Brandt, vor der Bundestagswahl 1969 den Amtsinhaber Kurt Georg Kiesinger (CDU) zu einem Fernsehduell nach amerikanischem Vorbild herausforderte. Es sollte innerhalb der ZDF-Reihe Journalisten fragen – Politiker antworten ausgestrahlt werden. Kiesinger lehnte jedoch ab, und auch das ZDF wollte damals ein solches Duell nicht ausstrahlen. Kiesinger sprach sich zunächst auch gegen eine Runde mit allen Spitzenpolitikern aus: „Es steht dem Kanzler der Bundesrepublik nicht gut an, sich auf ein Stühlchen zu setzen und zu warten, bis ihm das Wort erteilt wird.“ Im letzten Moment musste Kiesinger jedoch wegen des öffentlichen Drucks einlenken. Das Format bestand im Wesentlichen aus zuvor abgesprochenen Fragen, die jeweils an einen der vier Teilnehmer gerichtet waren.

1972 wiederholte sich die Diskussion um die Zahl der Teilnehmer mit umgekehrten Vorzeichen. Brandt, mittlerweile Kanzler, lehnte den Vorschlag der Union zu einem TV-Duell mit Herausforderer Barzel ab. Es ginge nicht um eine Kanzlerwahl, sondern um eine Bundestagswahl, war die Begründung. So kam es zu drei Diskussionsrunden der Spitzenpolitiker von CDU (Barzel), CSU (Strauß), SPD (Brandt) und FDP (Scheel), eine in der ARD (Deutschland vor der Wahl, etwa einen Monat vor der Wahl), eine im ZDF (Journalisten fragen – Politiker antworten, etwa zwei Wochen vor der Wahl) und eine, die in ARD und ZDF gleichzeitig übertragen wurde (Vier Tage vor der Wahl). Im Unterschied zu den anderen Sendungen, war letztere eine offene Diskussionsrunde. Diskussionen zwischen den Teilnehmern waren nicht nur möglich, sondern explizit erwünscht. Geleitet wurde die Sendung von zwei Moderatoren. Das Format war damit Vorbild für die folgenden vier Sendungen Drei Tage vor der Wahl in den Jahren 1976 – die Union hatte erneut vergeblich ein Duell ihres Kandidaten Kohl mit Amtsinhaber Schmidt gefordert – 1980, 1983 und 1987. Die Dauer der Sendungen war offen. Faktisch dauerten sie zwischen zwei und vier Stunden. Alle wurden in der ARD und im ZDF gleichzeitig live übertragen. Besprochen wurden in jeder Runde mehrere vorher festgelegte Themen. Die Zeit pro Thema war im Prinzip auf 30 Minuten begrenzt, wurde jedoch häufig deutlich überschritten. Die Spitzenpolitiker saßen und durften Unterlagen mitnehmen.

Bis 1980 wurde die Redezeit der einzelnen Politiker erfasst, so dass eventuelle Ungleichgewichte am Ende der Sendung noch ausgeglichen werden konnten. Dies gelang 1972 beispielsweise mehr schlecht als recht. Brandt sprach deutlich am längsten, was aber wesentlich darauf zurückzuführen war, dass er deutlich langsamer sprach als z.B. Franz-Josef Strauß. Strauß galt zugleich als der Verlierer der Debatten 1972 und 1976, weil er permanent aggressiv die Regierung kritisierte, was bei den Zuschauern nicht gut ankam. Ab 1983 gab es keine Redezeitbegrenzung und faktisch überhaupt keine Diskussionsregeln mehr.

Mit dem Einzug der Grünen in verschiedene Landtage Anfang der 80er Jahre entstand die Frage, ob sie auch an den „Elefantenrunden“ teilnehmen sollten. Kurz vor der Wahl 1983 stellte die Partei einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung, mit der sie ihre Teilnahme durchsetzen wollten. Das Verwaltungsgericht Mainz teilte jedoch die Ansicht der ARD-Intendanz, dass die Grünen nur dann eine Chance auf eine Teilnahme hätten, wenn sie im Bundestag vertreten seien. Erst 1987 nahm mit Jutta Ditfurth zum ersten Mal eine Grünen-Politikerin an der Vorwahlrunde teil. Die Grünen waren im Nachhinein der Ansicht, Ditfurth sei von den Moderatoren benachteiligt worden, und nannten die Sendung ein „Trauerspiel des deutschen Journalismus“. Auch der Kanzlerkandidat der SPD, Johannes Rau, empfand die Sendung als „nicht spannend genug“ und befürchtete, dass zukünftige Sendungen dieses Formats das Interesse an der Wahl verringern könnten.

Tatsächlich hatten die Einschaltquoten der „Elefantenrunden“ bereits zwischen 1972 (58%) und 1983 (36%) sukzessive abgenommen – obwohl die Zuschauer in dieser Zeit kaum ein Ausweichprogramm zur Verfügung hatten. Auch 1987 sahen nur noch 37 Prozent der Deutschen zu. Es war die letzte „Elefantenrunde“ im deutschen Fernsehen vor einer Bundestagswahl.

Zum ersten TV-Duell in einem deutschen Wahlkampf kam es vor der Bürgerschaftswahl in Hamburg 1996 zwischen dem Amtsinhaber Henning Voscherau (SPD) und Herausforderer Ole von Beust (CDU). Zwei Jahre später debattierten Gerhard Schröder und Herausforderer Christian Wulff im niedersächsischen Landtagswahlkampf. Beide Debatten wurden in N3 übertragen. Wulff erklärte seine Niederlage Jahre später vor allem damit, dass er – anders als Schröder – zu häufig den Moderator angesehen und zu selten in die Kamera geblickt habe. Vielleicht hatte ihm diese Erfahrung genützt – jedenfalls ging er aus dem TV-Duell gegen Schröders Nachfolger Gabriel fünf Jahre später als Sieger hervor. Schröder hatte seinerseits, mit der positiven Erfahrung aus dem niedersächsischen Duell im Rücken, im Bundestagswahlkampf 1998 Kanzler Kohl zum ersten TV-Duell vor einer Bundestagswahl herausgefordert. Kohl hatte abgelehnt.

So kam es erst vor der Bundestagswahl 2002 zu den ersten beiden echten Kanzlerduellen zwischen dem Amtsinhaber Gerhard Schröder und seinem Herausforderer Edmund Stoiber. Das erste wurde von RTL und Sat.1 übertragen (wobei RTL eine deutlich höhere Einschaltquote verzeichnete), das zweite von ARD und ZDF (wobei mehr Zuschauer Das Erste einschalteten). Von der Tatsache, dass beim zweiten TV-Duell im Gegensatz zum ersten beide Moderatoren weiblich waren, erhofften sich viele Fernsehzuschauer, dass diese Schröder und Stoiber vielleicht etwas mehr mit geschickten Fragen bloßstellen könnten, um deutlicher zu machen, wer von beiden das bessere politische Angebot hat.

Bei der nachfolgenden Bundestagswahl am 18. September 2005 sollte es nach Willen des bisherigen Amtsinhabers Gerhard Schröder erneut zu zwei TV-Duellen kommen, wobei Herausforderin Angela Merkel zum Ausdruck brachte, aufgrund von terminlichen Problemen nur an einem teilnehmen zu können. Schröder warf daraufhin Merkel vor, angebliche Terminprobleme nur vorzuschieben aus Angst, sie könnte von den Fernsehzuschauern als die Kanzlerkandidatin mit der schlechteren Politik entlarvt werden. In Verhandlungen zwischen Schröder, Merkel und den Fernsehanstalten einigte man sich auf nur ein Kanzlerduell, für das aus mehreren Terminen der 4. September ausgewählt wurde. An diesem Datum fand das Streitgespräch zwischen 20:30 Uhr und 22:00 Uhr statt. Es wurde von vier Fernsehsendern (Das Erste, ZDF, Sat.1 und RTL) übertragen und war auf mehreren Radiosendern (u. a. im Deutschlandfunk) zu verfolgen. Nach Meinung eines kleinen Teils der Presse konnte Angela Merkel das Duell für sich entscheiden, andere Leitartikler und vor allem die Meinungsumfragen zum Duell sahen Schröder in fast allen Punkten als Sieger. Eines der Hauptthemen der Diskussion waren die Visionen zur Gestaltung des Steuerrechts von Paul Kirchhof.

Als "Ersatz" für das zweite Duell fand wenige Tage nach dem Kanzlerduell 2005 ein Streitgespräch zwischen Joschka Fischer (Die Grünen), Guido Westerwelle (FDP) und Oskar Lafontaine (Die Linke.) im gleichen Format im ZDF statt. Ein weiteres Duell zwischen ihm und Oskar Lafontaine brachte Edmund Stoiber (CSU) ins Gespräch. Als Lafontaine annahm lehte Stoiber jedoch überraschend ab.

[Bearbeiten] Literatur

  • Axel Balzer, Marvin Geilich, Shamim Rafat (Hrsg.): Politik als Marke. Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung. Münster 2005:
  • Bergmann, Knut: Die TV-Duelle im Bundestagswahlkampf 2002, Zeitschrift für Parlamentsfragen, 36. Jg.,Heft 1/2005
  • Jerkovic, Tomas: TV-Duelle 2002. Theatrale Politik in der Erlebnisgesellschaft. Berlin 2005, ISBN 3-86573-141-4.
  • Thomas Knieper, Marion G. Müller (Hrsg.): Visuelle Wahlkampfkommunikation. Köln: Herbert von Halem, 2004
  • Marcus Maurer, Carsten Reinemann: Schröder gegen Stoiber. Nutzung, Wahrnehmung und Wirkung der TV-Duelle. Wiesbaden 2003, ISBN 3-531-14019-1 [1]

[Bearbeiten] Siehe auch

Wahlkampf, Spin Doctor, Townhall-Format, Kanzlerkandidat

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary: TV-Duell – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
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