Trostfrauen

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Chinesisches Mädchen einer japanischen "Trosteinheit" mit einem britischen Offizier in Rangun

Trostfrauen auch engl. Comfort women (jap. 慰安婦 ian-fu) ist ein stark euphemistischer Ausdruck für ausländische Mädchen und Frauen (meistens aus Korea, China, Taiwan und Südostasien), die für die japanischen Kriegsbordelle des Zweiten Weltkrieges als Prostituierte zwangsrekrutiert wurden.

Schätzungen sprechen von 50.000 bis 300.000 betroffenen Mädchen und Frauen. Genaueres ist nicht bekannt, da einerseits viele der betroffenen Frauen aus Scham schweigen und nicht bereit sind, Auskünfte über ihr Schicksal unter der japanischen Besatzung zu geben und andererseits die japanische Regierung historisches Material bis heute zurückhält, das über die staatlich organisierte sexuelle Versklavung von Frauen Aufschluss geben könnte. Nach 1945 wurden auch viele Dokumente vernichtet, aus Angst, die Beteiligten könnten als Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden.

Erst 1992 hat die japanische Regierung das Problem offiziell anerkannt und erst seit 1994 werden diese Tatsachen in den Schulbüchern erwähnt. Die Regierung hat sich bisher geweigert eine offizielle Entschuldigung auszusprechen.

1995 wurde von Japan ein Fonds mit dem Namen Asia Women's Fund eingerichtet, um den betroffenen Frauen eine finanzielle Entschädigung auszuzahlen. Der von Tomiichi Murayama geleitete Fonds wurde durch Spenden aus der japanischen Öffentlichkeit finanziert. 285 Opfer erhielten je zwei Millionen Yen (rund 14.700 €) Entschädigung, medizinische und soziale Unterstützung sowie eine inoffizielle, von Premierminister Junichiro Koizumi unterschriebene schriftliche Entschuldigung. Viele frühere Sexsklavinnen weigerten sich, diese Entschädigung zu beantragen, da sie eine Entschädigung direkt von der Regierung erwarteten. Die japanische Regierung stellt sich jedoch auf den Standpunkt, dass das Problem mit den Friedensverträgen nach dem Krieg gelöst worden sei. Anfang 2005 wurde die Auflösung des Fonds zum März 2007 angekündigt.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

Tanaka, Yuki: Japan's Comfort Women: Sexual Slavery and Prostitution During World War II and the US Occupation. London: Routledge, 2002. ISBN 0415194016
Juliette Morillot: Die roten Orchideen von Shanghai, Das Schicksal der Sangmi Kim, Roman / Erzählung nach der Lebenserzählung einer alten Frau