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Tiken Jah Fakoly

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Tiken Jah Fakoly, eigentlich Doumbia Moussa Fakoly (* 23. Juni 1968 in Odienné, Elfenbeinküste) ist ein ivorischer Reggaemusiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

Doumbia Moussa Fakoly wurde am 23. Juni 1968 in der Odienne im Nordwesten der Elfenbeinküste geboren. Er stammt aus einer Familie von Grioten. Früh entdeckt er die Reggaemusik und gründet seine erste Band, die 'Djelys'. Mit ihr erlangt er nationale Bekanntheit.

Große Popularität, vor allem in der Jugend, erlangt er, als er in seinen Texten die auf den Tod des ersten Präsidenten der Elfenbeinküste Félix Houphouët-Boigny folgende Situation im Wahljahr 1993 kritisiert. Seither etablierte sich der "Reggae-Protest-Sänger" Tiken Jah Fakoly als fester Bestandteil der Musikszene Westafrikas.[1]

Im Jahr 1998 hat er mit einem Konzert in Paris seinen ersten Auftritt in Europa. Seither ist Tiken Jah Fakoly auch international bekannt.

In seinen Texten kritisiert er die politische Elite der Elfenbeinküste scharf. Seit seinem 2002 veröffentlichtem Album Francafrique sah sich Tiken Jah Fakoly verstärkt politischer Repressionen ausgesetzt. In Folge von Morddrohungen durch Anhänger von Laurent Gbagbo und dem Mord an mehreren seiner Freunde entschied sich Tiken Jah Fakoly im Jahr 2003 nach Mali ins Exil zu gehen. [2]. Von dort aus setzt er sein musikalisches Werk und sein politisches Engagement fort.

[Bearbeiten] Musikalisches Werk und Discographie

Tiken Jah Fakoly spielt Roots-Reggae und singt dabei meist auf Französisch oder in afrikanischen Sprachen, manchmal auch auf Englisch. Fast alle seine Songtexte sind stark politisch.

So kritisiert Tiken Jah Fakoly 1996 in seinem Song Mangercratie die politische Führung seines Landes und tritt für das Recht eines Jeden auf Nahrung ein. Dieser Protestsong hielt sich trotz Zensur monatelang in den Charts.

Tiken Jah Fakoly ist einer der Sänger auf dem Album Drop the Debt, dessen Erlös der globalisierungskritischen Organisation ATTAC und African Consciences zugute kommt.

Ende 2004 vollendete er schließlich sein neues Album Coup de Gueule. Tausende reisten extra von der Elfenbeinküste nach Mali um es unzensiert und live hören zu können. Bisher wurde es allein in Westafrika über 500'000 mal verkauft (Raubkopien nicht inbegriffen).

Seine bisher veröffentlichten Alben sind:

  • Djelys (Djelys/1993)
  • Missiri (Djelys/1994)
  • Mangercratie (1996)
  • Cours d'histoire (1999)
  • Le Caméléon (2000)
  • Francafrique (2002)
  • Coup de Gueule (2004)

[Bearbeiten] politisches Engagement

Tiken Jah Fakoly singt über die in Afrika herrschenden Missstände.

Immer wieder kritisiert er Korruption und Machtmissbrauch durch die politischen Eliten der Elfenbeinküste und Afrikas im Allgemeinen. Mit seinem Lied "Le balayeur balayé" ("der hinweggefegte Feger") nimmt Tiken Jah Fakoly General Robert Gueï auf die Schippe. Dieser hatte bei seinem Militärputsch erklärt: "Wir sind gekommen, um das Haus durchzufegen." Nachdem Gueï sich weigerte, den Wahlsieg seines Gegners Laurent Gbagbo anzuerkennen, wurde er durch Demonstrationen im Jahr 2000 aus dem Amt gejagt.

Kritik übt Tiken Jah Fakoly aber auch an der Ausbeutung Afrikas durch die Erste Welt. Sklaverei, Kolonialismus, Neokolonialismus und Globalisierung seien nichts als sich wandelnde Formen der immer gleichen Ausbeutung Afrikas. Diese Ausbeutung werde mit großem Zynismus betrieben, was Tiken Jah Fakoly mit dem Begriff "blaguer tuer" ("Witze machen und töten") zu beschreiben versucht: "Auf der einen Seite tut man so, als möge man uns, auf der anderen Seite massakriert und tötet man uns. Zum Beispielt ist die französische Armee, die angeblich die internationale Gemeinschaft schützen möchte, schlicht und einfach in der Elfenbeinküste, um französische Interessen zu schützen."[3] Im gleichen Zusammenhang sei auch der Waffenhandel mit Afrika zu sehen, den Tiken Jah Fakoly im Lied "Françafrique" kristisiert. Erst verkaufe man Afrika Waffen, um sich dann angeblich darüber zu wundern, dass mit diesen Waffen in Afrika Bürgekriege geführt werden.

Demgegenüber tritt Tiken Jah Fakoly für Demokratie und die Einheit Afrikas ein. Er setzt sich für einen Schuldenerlass für die afrikanischen Staaten ein und hat sich der globalisierungskritischen Bewegung angenähert.[4]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

2003 gewann Tiken Jah Fakoly den "Victoires de la musique" in der Kategorie Reggae.

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. [1]
  2. L'Humanité vom 4. August 2005 (französisch)
  3. Übersetzt nach einem Zitat in L'ESSOR: Quotidien National d'Information du Mali, n°14886 vom 28.01.2003 [2]
  4. [3]

[Bearbeiten] Weblinks

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