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Stuttgarter Fernsehturm

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Stuttgarter Fernsehturm
Fernsehturm Stuttgart
Basisdaten
Ort: Stuttgart
Geographische Lage: Koordinaten: 48° 45' 21" N, 9° 11' 24" O 48° 45' 21" N, 9° 11' 24" O
Verwendung: Fernsehturm
Bauzeit: 19541956
Ingenieur: Prof. Dr. Ing. Fritz Leonhardt
Architekten: Prof. Erwin Heinle, Rolf Gutbrod
Technische Daten
Höhe: 216,80 Meter
Baustoff: Stahlbeton

Der Stuttgarter Fernsehturm ist der weltweit erstgebaute Fernsehturm seiner Art.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Baugeschichte

Als Träger für Radio- und Fernsehantennen war ursprünglich ein damals üblicher 200 Meter hoher Stahlgittermast vorgesehen. Doch der Turm- und Brückenkonstrukteur Prof. Dr. Ing. Fritz Leonhardt konzipierte mit Prof. Erwin Heinle und Rolf Gutbrod eine elegante Betonnadel, deren Turmkorb auch touristisch genutzt werden sollte. Der Vorteil für den damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR) – heute Südwestrundfunk (SWR) – zeigte sich bereits nach fünf Jahren: Die Baukosten in Höhe von 4,2 Millionen Mark hatten sich durch die Besucher innerhalb von 5 Jahren amortisiert. Damit wurde der Fernsehturm in Stuttgart das Vorbild für unzählige Konstruktionen in der Welt.

Lediglich acht Meter tief reicht das Fundament in die Erde. Bedingt durch das hohe Fundamentgewicht und auflastendes Erdreich – der Durchmesser der Fundamentsohle ist drei mal so groß wie der Durchmesser der Betonröhre in Höhe des Eingangs – kann der Turm angreifende Windkräfte wie ein Stehaufmännchen abfedern.

Er befindet sich auf dem 483 Meter hohen Hohen Bopser im Stadtbezirk Degerloch am Südrand des Stuttgarter Talkessels. Baubeginn war am 10. Juni 1954. Nach einer Bauzeit von 20 Monaten wurde er am 5. Februar 1956 vom SDR in Betrieb genommen. Der SDR strahlte von dort das 1. Fernsehprogramm der ARD sowie seine Hörfunkprogramme aus. In abstrahierter Form in einem Kreis bildete der Fernsehturm das Logo des Süddeutschen Rundfunks bis zur Fusion mit dem Südwestfunk zum Südwestrundfunk.

Obwohl der Turm bei Baubeginn heftig umstritten war und auf heftigen Widerstand im Stuttgarter Gemeinderat stieß, wurde er bald nach Fertigstellung zum weltweit bekannten Wahrzeichen von Stuttgart und zur Touristenattraktion. Von den zwei Aussichtplattformen reicht der Blick auf die Stadt, die Weinberge im Neckartal, das Umland bis zur Schwäbischen Alb und zum Schwarzwald. An klaren Tagen reicht das Panorama bis zu den Gipfeln der Schweizer Alpen, zum Beispiel bis zum Säntis (170 Kilometer Luftlinie).

Eine Besonderheit des Stuttgarter Fernsehturms ist, dass er neben der üblichen roten Flugsicherheitsbefeuerung noch drei weiße rotierende Xenon-Hochdruckscheinwerfer mit einer Lichtleistung von 1600 Watt, wie sie auch auf Leuchttürmen verwendet werden, besitzt. Diese Scheinwerfer werden bei Nacht und schlechtem Wetter – ggf. auch vom Flughafen Stuttgart aus – angeschaltet und sind noch in über 50 Kilometer Entfernung gut auszumachen. Ursprünglich war geplant, den gesamten Turm rot-weiß zu bemalen. Zur Weihnachtszeit werden im Antennenmast noch einige zusätzliche weiße Lampen installiert, die aber nicht von allen Richtungen gut auszumachen sind.

Im Turmkorb befinden sich (unter den beiden Aussichtsplattformen):

  • das Turmcafé
  • das ehemalige Restaurantgeschoss
  • das ehemalige Küchengeschoss
  • das Technikgeschoss

Nach Sanierungsarbeiten im Herbst 2005 blieben das ehemalige Restaurant- sowie das Küchengeschoss aus Kostengründen im Rohbauzustand und sind für die Öffentlichkeit teilweise zugänglich. Im ehemaligen Restaurantgeschoss befindet sich eine Dauerausstellung über den Bau des Stuttgarter Fernsehturms.

[Bearbeiten] Technische Informationen

Der Fernsehturm vom Guts-Muths-Weg aus betrachtet
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Der Fernsehturm vom Guts-Muths-Weg aus betrachtet
  • Höhenlage: Fuß des Turmes 483 m ü. NN (Hoher Bopser)
  • Gesamthöhe bis zur Antennenspitze: 216,80 Meter (699,80 m ü. NN)
  • Höhe der oberen Aussichtsplattform: 153,50 Meter (636,50 m ü. NN)
  • Höhe der unteren Aussichtsplattform: 150 Meter (633,00 m ü. NN)
  • Durchmesser des Fundamentes: 27 Meter
  • Gesamtgewicht des Turmes: ca. 3.000 Tonnen
  • Gewicht des Fundaments: ca. 1.500 Tonnen
  • Gewicht des Antennenmasts: 48 Tonnen
  • Fahrgeschwindigkeit der Aufzüge: 5 Meter pro Sekunde
  • Fahrzeit: ca. 36 Sekunden
  • Panorama-Café im Turmkorb in 147 Meter Höhe (630,00 m ü. NN)
  • Maximaler Durchmesser des Turmkorbs: 15 Meter
  • Baukosten 1956: 4,2 Mio. Mark (rund 2,14 Mio. Euro bzw. 8,6 Mio. Euro in Kaufkraft von 2005)
  • Anfahrt mit ÖPNV: Stadtbahn U7/U8, Straßenbahn 15 und Bus 70 bis Ruhbank (Fernsehturm)
  • 3 Xenon-Drehlinsenbefeuerung von Siemens oberhalb der oberen Besucherplattform

[Bearbeiten] Geschichte

  • 10. Juni 1954: Grundsteinlegung
  • 5. Februar 1956: Einweihung
  • Oktober bis Dezember 1965: Verlängerung des Antennenträgers um 5,8 Meter, wodurch der Turm 216,8 Meter hoch wird.
  • 1986: Der Turm wird unter Denkmalschutz gestellt.
  • 1993: Beim Kunstprojekt „Inter-Info“ werden vom Turmkorb zum Boden drei Stahlseile gespannt, an denen rote Windsäcke aufgehängt werden. Leider verhängen sich die Windsäcke in den Seilen und das Projekt wird nach drei Monaten vorzeitig abgebrochen.
  • ab 1999 betreibt Willi Weber das Restaurant „Webers Gourmet im Turm“ welches inzwischen wieder geschlossen wurde.
  • 20. Mai 2004: Der Hochseilartist Johann Traber fährt mit einem Smart Roadster-Coupé auf zwei 192 Meter langen, am Turm verankerten Stahlseilen auf 53 Meter Höhe. Hin- und Rückfahrt dauern insgesamt 32 Sekunden.
  • Mai bis November 2005: Der Turmkorb wird wegen gefährlicher Korrosionsschäden an den Befestigungen saniert. Seine Fassade wird komplett erneuert. Der Turm ist in dieser Zeit für die Öffentlichkeit geschlossen.
  • 5. Februar 2006: Zweitägige Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag.
  • 13. Juni bis 13. Juli 2006: Im ehemaligen Restaurantgeschoss veranstalten der Fotograf Stephan Zirwes und Kollegen vom BFF zur Fußball-Weltmeisterschaft die Fotoausstellung „Die Stadt im Spielrausch“.
  • 24. Juli 2006: Die Ausstrahlung des 1. Fernsehprogramms der ARD wird eingestellt. Die Verbreitung des Programms erfolgt seit Mai im DVB-T-Standard vom Stuttgarter Fernmeldeturm.

[Bearbeiten] Frequenzen

Seit dem 25. Juli 2006 werden vom Stuttgarter Fernsehturm nur noch Hörfunkprogramme abgestrahlt.

Sendername Region UKW ERP
SWR1 Baden-Württemberg 94,7 MHz 100 kW
SWR2 Baden-Württemberg 105,7 MHz 80 kW
SWR3 Württemberg 92,2 MHz 100 kW
SWR4 Baden-Württemberg Radio Stuttgart 90,1 MHz 100 kW
DASDING 90,8 MHz 2 kW
Deutschlandradio Kultur 87,9 MHz 1 kW

Zudem Digital Radio Südwest im Frequenzblock 12B, 1 kW (Programme: SWR1 Baden-Württemberg, SWR2, SWR3, DASDING, cont.ra, Deutschlandradio Kultur, big FM, Antenne 1, Antenne 1 info digital)

Die analoge Ausstrahlung von SWR cont.ra (91,5 MHz, 300 W) erfolgt vom Funkhaus in der Neckarstraße.

[Bearbeiten] Sonstiges

Das Wahrzeichen von Seattle im US-Bundesstaat Washington, die anlässlich der Weltausstellung 1962 gebaute Space Needle, hatte den Stuttgarter Fernsehturm zum Vorbild. Der US-amerikanische Geschäftsmann Edward Carlson war bei einem Besuch in Deutschland von der Idee eines Restaurants in einem Turm so begeistert, dass er den Entschluss fasste: „Seattle braucht ein Restaurant im Himmel“. Ein Foto des Fernsehturms befindet sich zusammen mit entsprechenden Erläuterungen auf der Aussichtsplattform der Space Needle.

Die oft kopierte Gestalt des Stuttgarter Fernsehturms diente unter anderem auch dem Sentech Tower in südafrikanischen Johannesburg als Vorbild. Nach einhelliger Meinung von Designern und Architekten wirken diese Kopien weniger gelungen als das Original.

[Bearbeiten] Fotos

[Bearbeiten] Weitere Türme in Stuttgart

[Bearbeiten] Literatur

  • Fernsehturm Stuttgart. Fernsehturm-Betriebs-GmbH, Stuttgart 1991
  • Walther Drechsel: Turmbauwerke. Wiesbaden, Berlin, 1967
  • Jörg Schlaich, Matthias Schüller: Ingenieurbauführer Baden-Württemberg. Bauwerk Verlag, Berlin 1999; Seite 486-488.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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