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Straubinger Kultur

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Die Straubinger Kultur ist eine vorgeschichtliche Kultur der frühen Bronzezeit.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zeitliche und regionale Einordnung

Die in der Jungsteinzeit beginnende Regionalisierung verschiedener Kulturen nimmt in der frühen Bronzezeit zu. Die Straubinger Kultur ist dabei eine größere Regionalgruppe in Bayern, Südwestdeutschland und der Schweiz mit Friedhöfen, Hortfunden mit Bronzeringen und feintoniger Keramikware. Der Handel überschritt die Grenzen des engeren Lebensraumes. Benannt wurde sie nach Gräberfeldern aus dem Raum Straubing in Niederbayern 1902 von dem Prähistoriker Paul Reinecke. Sie dauerte etwa von 2300 bis 1600 v. Chr. und ist somit der Bz A1 bis Bz A2 zuzuordnen.

[Bearbeiten] Häusertypen

Bevorzugt wurden immer Nord-Süd ausgerichtete Häuser, meist zweischiffige Pfostenbauten in Form eines Langhauses. Diese waren zwischen 4 und 8 Metern breit und 20 bis 25 Meter lang, teilweise noch länger.

[Bearbeiten] Bestattungssitten

Verbreitet seit dem 23. Jahrhundert v. Chr. waren so genannte Hockerflachgräber, meist nur mit wenigen Beigaben aus Kupferblech. Bei Männern fanden sich meist Dolche, daneben auch Beile und Nadeln, bei Frauen ein Haubenschmuck aus einem Blechband, Nadeln und anderer Schmuck. Bei beiden fand man daneben Keramikgefäße. Männer wurden dabei im Verbreitungsgebiet in Bayern linksseitig mit dem Kopf nach Norden bis Osten bestattet, Frauen dagegen rechtsseitig mit dem Kopf nach Süden bis Westen. In den anderen Gebieten fanden sich auch Bestattungen in gestreckter Rückenlage und Mehrfachbestattungen in steinernen Grabanlagen.

Später – etwa ab dem 20. oder 19 Jahrhundert v. Chr. – fanden sich dann reich ausgestattete Prunkbestattungen mit Bronzegußbeigaben. Mit dem Ende der frühen Bronzezeit finden sich dann nur noch Hügelgräber.

[Bearbeiten] Nahrung und Wirtschaftsweise

Die Jagd nach Nahrung verlor an Bedeutung, Ackerbau und Viehzucht nahmen dagegen zu.

Gerste (als Sommergetreide – über die Beimischungen von Unkräutern in gefundenen Getreidelagern zu erkennen) und Dinkel (als Wintergetreide) wurden die wichtigsten Getreidearten, der Anbau von den in der Jungsteinzeit noch weithin genutzten Einkorn und Emmer ging zurück.

Rinder waren das wichtigste Nutztier mit bis zu 90 % der gefundenen Tierknochen. Die Schlachtung erfolgte meist erst im adulten Alter, was eine vorherige Nutzung als Arbeitstier und Milchlieferant nahe legt. Etwa 6% der Knochenfunde gehören zu Schaf und Ziege. Schweine wurden dagegen kaum genutzt.

Erz wurde in den Nordalpen bereits planmässig abgebaut, es fanden sich auch Rohwarendepots mit Ösen- oder Spangenbarren sowie Fertigwarendepots (Fund von Menning / Vohburg an der Donau).

Vollgriff- und Stabdolche finden sich in Bayern nur als Einzel- und äußerst selten als Mehrstückdeponierungen in Gewässern oder auf feuchtem Grund, jedoch niemals in Gräbern oder Siedlungen. Diese Besonderheit dürfte den symbolischen, zeremoniellen Charakter der Funde und der Deponierungen belegen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ernst Aichner, Mark Bankus, Maximilian Böhm: Ingolstadt und der oberbayerische Donauraum. Stuttgart, Theiss, 2003, ISBN 3806217165
  • Hans J. Hundt: Katalog Straubing I. Die Glockenbecher- und die Straubinger Kultur. 1958, ISBN 3784750117
  • Karl H. Rieder: Archäologie um Ingolstadt. Ergebnisse der letzten drei Jahre. Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege. 5.-27. November 1983. Stadt Ingolstadt, 1983, ISBN 3932113179
  • Walter Ruckdeschel: Die frühbronzezeitlichen Gräber Südbayerns. Ein Beitrag zur Kenntnis der Straubinger Kultur. 1978, ISBN 3774912416


[Bearbeiten] Weblinks

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