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Stefan Scheil

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Stefan Scheil (* 1963) ist ein deutscher Schriftsteller und freiberuflicher Historiker, dessen Thesen zur Entstehung des Zweiten Weltkriegs innerhalb der deutschen Geschichtswissenschaft überwiegend ignoriert oder abgelehnt werden.

Nach einem Studium der Geschichte und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe folgte 1997 die Promotion in Karlsruhe und diverse weitere Veröffentlichungen.

Seine Arbeiten befassen sich vor allem mit der jüngeren deutschen Geschichte. Insbesonders in seinen letzten Arbeiten stellt er die These auf, der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sei nicht alleine die Schuld Deutschlands, sondern vielmehr auf ein Versagen der Diplomatie der fünf wichtigsten Nationalstaaten England, Frankreich, Italien, Deutschland und Polen zurückzuführen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Präventivschlagthese

2005 legte er im dritten Teil seiner Trilogie zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unter dem Titel „Eskalation des Zweiten Weltkriegs“ in den Jahren 1940/41 eine Publikation vor, in der die Präventivschlagthese vertreten wird. Demnach wurde der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941 nicht nur durch die Gesamtkriegslage, sondern durch sowjetische Offensivvorbereitungen, die Hitler bekannt gewesen seien, motiviert. Ideologische Aspekte des Angriffskrieges auf die Sowjetunion (als von Hitler bereits langfristig zum Ziel erhobener Vernichtungskrieg) werden dagegen bewusst weitestgehend aus der Untersuchung ausgeschlossen.

[Bearbeiten] Scheil als Publizist

Stefan Scheil schrieb auch mehrere Artikel für die Wochenzeitung Junge Freiheit. Im Mai 2006 trat er gemeinsam mit den Publizisten Gerd Schultze-Rhonhof und Walter Post auf einer Tagung der rechtsextremen Verleger Wigbert Grabert und Gert Sudholt auf.

[Bearbeiten] Kritik und Rezeption

Während Scheils Dissertation zur Entwicklung des parteipolitischen Antismemitismus im Kaiserreich durchaus positiv aufgenommen wurde, stießen die Thesen zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unter deutschen Historikern überwiegend auf scharfe Ablehnung. Rolf-Dieter Müller, ein wissenschaftlicher Direktor am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr, wertet Scheils Buch Fünf Plus Zwei. Die Vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs als eine „Fleißarbeit“ und den Nachfolgeband 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs als „fiktionale Unterhaltung“, die auf den Argumenten basiert „mit denen Hitler am 22. Juni 1941 den Überfall auf die Sowjetunion öffentlich gerechtfertigt hat“.[1] Auch die Fachrezensionen von Hans Adolf Jacobsen, Jost Dülffer u.a. lehnen die Thesen Scheils als konstruiert und nur auf dünner Quellenbasis basierend ab. Eine fachwissenschaftliche Rezension, die eine Erörterung von Scheils Thesen fordert, findet sich lediglich in einem Beitrag des Archivars Klaus Jochen Arnolds im Historiker-Netzwerk H-Soz-u-Kult.[2] Ansonsten finden sich positive Rezensionen in den „Europa Blättern“, der Beilage der Zeitschrift „Das Parlament“, in verschiedenen lokalen Tageszeitungen, sowie als rechtskonservativ oder rechtsextremistisch einzuschätzenden Publikationen oder bei Hobbyhistorikern, wie bei dem emeritierten als Geschichtsrevisionisten aktiven Wirtschaftspädagogen der Universität Landau Erich Dauenhauer. Eine scharfe Kritik an Scheils Arbeiten veröffentlichte das politisch als linksextrem eingestufte Magazin konkret.

[Bearbeiten] Auszeichnung

  • 2005 „Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalismus“ der Jungen Freiheit

[Bearbeiten] Quellen

  1. Rolf-Dieter Müller: „Adolf der Friedliebende“, in: FAZ vom 22.6.2006, S. 9.
  2. Rezension für H-Soz-u-Kult von Klaus Jochen Arnold

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

  • Die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland zwischen 1881 und 1912. Eine wahlgeschichtliche Untersuchung. Berlin:Duncker und Humblot, 1999. ISBN 3-428-09483-2 (gleichzeitig Dissertation)
  • Logik der Mächte. Europas Problem mit der Globalisierung der Politik. Überlegungen zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges. Berlin:Duncker und Humblot, 1999 ISBN 3-428-09551-0
  • Fünf plus Zwei. Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs 2. Auflage Berlin:Duncker und Humblot, 2004. ISBN 3-428-11638-0
  • Legenden, Gerüchte, Fehlurteile. Ein Kommentar zur 2. Auflage der Wehrmachtsausstellung, Stocker, 2003. ISBN: 3-902475-11-0
  • 1940/41. Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs München:Olzog, 2005. ISBN 3789281514
  • „Mitteleuropäische Gedankenspiele nach Versailles“ in Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 138 vom 17. Juni 2006 [1]

[Bearbeiten] Weblinks

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