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St. Marienkirche (Berlin)

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Die Marienkirche
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Die Marienkirche

Die St. Marienkirche Berlin befindet sich nahe des Alexanderplatzes in Berlin, gelegen in Sichtweite des Roten Rathauses an der Karl-Liebknecht-Straße nahe der Kreuzung Spandauer Straße zu Füßen des Fernsehturms, wo sich früher der „Neue Markt“ befand. Sie ist eine der ältesten Kirchen Berlins mit einer über 750-jährigen Geschichte, und eines von ehemals sechs mittelalterlichen Kirchengebäuden im alten Zentrum der Doppelstadt Berlin-Cölln.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Baugeschichte

Erbaut wurden die Grundmauern der Marienkirche im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen und Granit, über denen eine Hallenkirche aus leuchtend roten Ziegeln im Stil der so genannten Backsteingotik errichtet wurde. 1292 wurde die Kirche erstmals urkundlich als zweite Pfarrkirche von Berlin-„Neustadt“ erwähnt - neben der Nikolaikirche, die für die Altstadt zuständig war.

1938 wurde die Nikolaikirche als „Musikdom“ an die Stadt abgegeben: Seitdem ist die Marienkirche die Predigtstätte auch für die ehemalige Nikolaigemeinde und für den Bischof der Berlin-Brandenburgischen Landeskirche. Den Zweiten Weltkrieg überlebte sie mit nur leichten Schäden. Die Marienkirche war daher eine der wenigen Großkirchen, die nach dem Krieg noch genutzt werden konnten. Die leichten Schäden, die während des Krieges entstanden sind, wurden umgehend nach Kriegsende repariert. Heute ist die Marienkirche vollkommen restauriert und wieder ein Ort bedeutender kirchlicher Ereignisse, ökumenischer Gottesdienste und kirchenmusikalischer Veranstaltungen.

[Bearbeiten] Vermessungsgeschichte

Beim Aufbau eines einheitlichen Koordinatensystems für die deutsche Landesvermessung setzte man den Fundamentalpunkt in Rauenberg (Trigonometrischer Punkt) und nutzte zur Bestimmung des astronomischen Azimuts die Marienkirche. (siehe auch Geodätisches Datum)

[Bearbeiten] Ausstattung

[Bearbeiten] Der Totentanz

Berliner Totentanz. Unfertige 3D Rekonstruktion, die vom Autor unter Mitwirkung und Beratung von Prof. Dr. Badstübner erstellt wurde
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Berliner Totentanz. Unfertige 3D Rekonstruktion, die vom Autor unter Mitwirkung und Beratung von Prof. Dr. Badstübner erstellt wurde

Eines der bedeutendsten, erhaltenen mittelalterlichen Kunstwerke Berlins stellt das Totentanzfresko in der Turmhalle der Kirche dar. Das Wandbild zeigt einen Reigen aus geistlichen und weltlichen Ständevertretern, die sich in einem Schreittanz mit jeweils einer Todesgestalt befinden. Die Darstellung geht auf Vorlagen aus vorher entstandenen Totentänzen in Lübeck und möglicherweise auch in Hamburg zurück. Über die Entstehung des Freskos gibt es keine schriftliche Überlieferung. Daher hat man versucht dem Ursprung mit kriminalistischem Gespür auf den Grund zu gehen. Man kann den Totentanz durch verschiedene Rückschlüsse in etwa auf das Pestjahr 1484 datieren. Die Besonderheit der Darstellung liegt in seiner geometrischen Anordnung, die sich vom Westeingang, dann verwinkelt über den Pfeiler, die Westwand und die Nordwand fast in die Kirche hineinzieht. Die geistlichen und weltlichen Ständevertreter werden durch eine Kreuzigungsszene, welche das Zentrum der Darstellung bildet, getrennt. Die dazu gehörigen Textverse stellen die älteste Berliner Dichtung dar. In den Versen beklagen die Ständevertreter ihr Leid und bitten den Tod um einen Aufschub. Die Verse sind in der Sprache des kleinen Mannes gehalten und enthalten ein franziskanisch geprägtes Weltbild, welches sich auch in der Trennung von geistlichen und weltlichen Ständevertretern niederschlägt. Der Reigen selbst wird von einem predigendem Franziskanermöch eröffnet. Daher vermutet man als Künstler, für das vom Berliner Bürgertum in Auftrag gegebene Wandbild, einen Franziskanermönch. Diese Vermutung wird dadurch erhärtet, dass in diesem Zeitraum Bauarbeiten am Grauen Kloster der Franziskaner in Berlin durchgeführt wurden. Der Totentanz wurde wahrscheinlich in der Reformationszeit mit Kalk übertüncht und erst im Jahr 1861 durch den Hofbaurat Stüler wiederentdeckt. Heute befindet sich das Wandbild in keinem guten Zustand. Durch die Nässe im Mauerwerk ist die Darstellung stark verblasst und wird durch eine Glaswand geschützt.

[Bearbeiten] Gemeinde und Kirche heute

Hauptprediger der Marienkirche ist heute Wolfgang Huber, Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und zugleich Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Marienkirche ist Hauptkirche der Kirchengemeinde „St. Marien“, die sich aus den vier ehemaligen Gemeinden um die Nikolai-, die Georgen- sowie die Parochialkirche gebildet hat. Zum 1. Januar 2006 fusionieren diese sowie die wohlhabende „St. Petri-Luisenstadt“-Gemeinde zu „St. Petri - St. Marien“

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: St. Marienkirche (Berlin) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 52° 31′ 14" N, 13° 24′ 24" O

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