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Soest

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Dieser Artikel handelt von der deutschen Stadt Soest. Zu der niederländischen Gemeinde gleichen Namens siehe Soest (Niederlande).
Wappen Karte
Wappen von Soest
Soest
Deutschlandkarte, Position von Soest hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Soest
Koordinaten: Koordinaten: 51° 34′ N, 8° 7′ O 51° 34′ N, 8° 7′ O
Höhe: 90 m ü. NN
Fläche: 85,81 km²
Einwohner: 48.534 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 566 Einwohner je km²
Postleitzahl: 59494
Vorwahl: 02921
Kfz-Kennzeichen: SO
Gemeindeschlüssel: 05 9 74 040
Stadtgliederung: Kernstadt und 18 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Vreithof 8
59494 Soest
Bürgermeister: Dr. Eckhard Ruthemeyer (CDU)

Soest [zoːst] ist eine westfälische Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen. In der etwa 50 km östlich von Dortmund gelegenen Stadt in der fruchtbaren Soester Börde leben heute mehr als 48.000 Einwohner. Mehr als 30.000 Einwohner leben in der Kernstadt, die übrigen verteilen sich auf die umliegenden Soester Ortsteile.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Soest grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden) an Lippetal, Bad Sassendorf, Möhnesee, Ense, Werl und Welver.

[Bearbeiten] Geschichte

Die alte Hansestadt Soest mit weit über 1000jähriger Geschichte zählte schon im Mittelalter zu den bedeutendsten Hansestädten Europas. Zugleich galt Soest im Hochmittelalter nach Köln als zweitgrößte Stadt in Deutschland.

[Bearbeiten] Lage und Ursprung

Urkundlich erwähnt wird die Stadt erstmals im Jahr 836, wobei jedoch die Authentizität der Urkunde strittig ist. Fraglos lassen sich aber bereits Siedlungen um 600 n. Chr. belegen. Im weiteren Stadtgebiet, aber auch direkt in der Innenstadt, lassen sich freilich noch viel ältere Siedlungsspuren finden. So wurde in den letzten Jahren im Stadtzentrum ein Erdwerk der Michelsberger Kultur ausgegraben und am Stadtrand eine Gehöftgruppe aus der Zeit um Christi Geburt. Bereits aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ist ein Gräberfeld der Merowinger bekannt, dessen Siedlungszugehörigkeit aber unbekannt ist. Die Herkunft des Namens "Soest", um die eine frühere Debatte wieder aufgeflammt ist, verweist möglicherweise auf eine uralte Siedlungstradition.

Soest gehört, wie etwa die Städte Dortmund, Unna, Werl, Erwitte, zu einer alten Siedlungskette, die einerseits durch den Quellsaum nördlich von Ardey und Haarstrang begünstigt worden ist, andererseits durch die schon sehr alte Handelsverbindung des Hellwegs. Die äußerst fruchtbare Landschaft der Soester Börde, das relativ trockene örtliche Klima wie das reichlich vorhandene Wasser waren schon immer einer Ansiedlung günstig. Der Salzgehalt des örtlichen Quellwassers ließ schon früh die Salzgewinnung zu einem bedeutenden mittelalterlichen Wirtschaftszweig der Stadt werden. Neben dem Salz spielte die Eisenverarbeitung, wie man seit einigen Jahrzehnten weiß, eine wichtige Rolle bei dem Aufstieg Soests zu einer der bedeutendsten zeitgenössischen Industrie- und vor allem Handelsstädte, deren Kontakte bis Nowgorod (Naugarden) im heutigen Russland reichten. Der Aufstieg zur Fernhandelsstadt wurde dabei durch die günstige Lage am Kreuzungspunkt von Hellweg (Ost-West-Achse) und einer Nord-Süd-Straße unterstützt. Übrigens werden heutzutage die Solequellen der Umgebung immer noch genutzt, allerdings nicht für die Salzgewinnung, sondern für den Kurbetrieb im benachbarten Bad Sassendorf und für eine Schausaline in Werl.

[Bearbeiten] Mittelalter

Dass der Name Soests (Susat) im Mittelalter weithin bekannt war, davon zeugen auch ausländische Überlieferungen. So berichtete etwa ein mittelalterlicher arabischer Reisender von einem volkreichen Ort namens Shushit, und die skandinavische Thidrekssaga verlegt gar, in Übereinstimmung mit einer Soester Ortssage, den Untergang der Niflungen (Nibelungen) nach Soest.

Eine Besonderheit ist das alte Soester Stadtrecht, das erste im deutschen Raum nachweislich aufgezeichnete, überliefert in Form der alten und neuen Kuhhaut, sowie der alten Schrae. Vermutlich geht das Soester Stadtrecht auf dem Weg über Köln vermittelte Vorbilder aus der Lombardei zurück. Es wurde von vielen Städten der Umgebung übernommen, beispielsweise von Korbach. Wichtiger aber war die Fernwirkung des Soester Stadtrechts: Die Übernahme durch das unter anderem von Soester Kaufleuten mitgegründete Lübeck brachte es mit sich, dass das Soester Stadtrecht in modifizierter Form, als lübisches Recht, weithin in den Ostseeraum ausstrahlte.

Wie viele andere Städte im späten Mittelalter versuchte auch Soest seine Selbstständigkeit gegenüber der Landesherrschaft, in diesem Fall dem Kölner Erzbischof über das Herzogtum Westfalen, durchzusetzen. Um ihrer Eigenständigkeit zu waren bzw. zu erweitern, unterstellte sich die Stadt dem Schutz von Johann I., Herzog von Kleve, der seinerseits ein Verwandter des burgundischen Herrscherhauses war und Soest eine weitgehende Unabhängigkeit zusicherte. Der Sieg über die Belagerungstruppen des Erzbischofs in der Soester Fehde (1444-1449) war allerdings ein Pyrrhussieg. Soest war nun fast rings umher von fremdem Gebiet umgeben und so verlor die Handelsstadt in der Folgezeit an Macht und Einfluss und wurde mehr und mehr zu einer reinen Ackerbürgerstadt. Viele mächtige Kaufmannshäuser aus der Blütezeit der Stadt waren nun unbewohnt und verfielen. Aus ihren Steinen entstanden die vielen Grünsandsteinmauern in der Altstadt, die häufig überraschend große Gärten umschließen.

[Bearbeiten] Neuzeit

De jure war Soest nach der Soester Fehde unabhängiger als eine freie Reichsstadt; die lockere Bindung an Kleve brachte jedoch später die Eingliederung in das sich langsam nach Westen ausdehnende Preußen mit sich. In religiöser Hinsicht führte die Stadt, über Philipp Melanchthon vermittelt, die Reformation ein. So sind von den zahlreichen kunstgeschichtlich weithin hervorragenden Gotteshäusern der Altstadt alle, bis auf den St. Patrokli-Dom als ehemalige Stiftskirche, evangelisch. Als Strafe für einen Soester Jagdfrevel auf kurkölnischem Gebiet wurde 1661 die Madonnenstatue durch den Erzbischof von Köln aus der Wiesenkirche (und damit die seit der Reformation ruhende Marienwallfahrt) nach Werl überführt. Dorthin pilgern in jedem Jahr mehrere Hunderttausend Wallfahrer und haben Werl zum drittgrößten Wallfahrtsort in Deutschland gemacht.

[Bearbeiten] Moderne

Obwohl Soest zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit etwa 5.000-8.000 Einwohnern nach Münster, Iserlohn und Minden noch zu den größten Städten Westfalens zählte, verpasste es im 19. Jahrhundert weitgehend den wirtschaftlichen Anschluss. Hieran änderte zunächst weder die Erhebung zur Kreisstadt 1815 etwas noch der Bahnanschluss. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich dies, als der Güterbahnhof mehr und mehr Arbeitskräfte band und sich eine mittelständische Industrie im Bereich von Lebensmittel- (Zuckerfabrik, Soest als Mittelpunkt der fruchtbaren Börde) und Eisenverarbeitung entwickelte. Gleichwohl war Soest zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine beschauliche Provinzstadt, die kaum über die Stadtumwallung hinausgewachsen war und gerade wegen ihres romantischen Charakters zum Zentrum des Westfälischen Expressionismus wurde. In den 1930er Jahren gab es erfolglose Bestrebungen in NS-Kreisen, das mittelalterlich anmutende Soest zu einem Nationaldenkmal zu erklären.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Soest mehrfach Ziel alliierter Bombenangriffe, da Soest über einen der bedeutendsten Rangierbahnhöfe im damaligen Deutschen Reich verfügte (Güterverkehr vom Ruhrgebiet nach Sachsen und Schlesien). Außerdem befand sich in der Innenstadt eine kriegswichtige Akkumulatoren-Fabrik der Firma Akku Hagen. Außerhalb des keilförmigen Hauptbombenfeldes zwischen Bahnhof und Fabrik blieb der historische Stadtkern jedoch zu großen Teilen erhalten. Der Rangierbahnhof wurde zwar nach dem Zweiten Weltkrieg in kleinerer, jedoch modernerer Form wieder aufgebaut, ist aber später stillgelegt und abgerissen worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen Fläche und Bevölkerung der Stadt in kurzer Zeit beträchtlich an, als im Südosten die seinerzeit bundesweit größte geschlossene Siedlung für vornehmlich schlesische Flüchtlinge (vor allem aus der Region von Glatz) errichtet wurde. Über mehrere Jahrzehnte war die Stadt ein wichtiger Garnisonsstandort für zunächst kanadische, dann belgische Einheiten (drittgrößter belgischer Standort in Deutschland), auch siedelten in der Stadt zahlreiche englische Soldatenfamilien aus Standorten der umliegenden Gemeinden. Mit zwei Anschlüssen an die in den 1970er Jahren fertiggestellte BAB 44 und der Einrichtung der Hochschule (siehe unten) wurde die Grundlage dafür gelegt, dass sich Soest heute als wirtschaftlich prosperierende Stadt und beliebter Wohnort für Pendler ins östliche Ruhrgebiet darstellt.

[Bearbeiten] Historische Gliederung

Die historische Gliederung der Stadt bestand aus der eigentlichen Stadt mit ihren 6 sogenannten „Hofen“ und dem Umland, der "Börde". Aus den einzelnen Gemeinden der Börde gingen mit der Gebietsreform von 1969/1974 die Gemeinden Welver und Bad Sassendorf hervor. Seit 1969 besteht die Stadt Soest aus der Kernstadt und 18 Ortsteilen, darunter auch die alten Kirchdörfer Ostönnen und Meiningsen. Ebenfalls eingemeindet wurde damals die winzige Gemeinde Paradiese, deren ehemaliges Kloster in den letzten Jahren teilweise restauriert wurde. Das Kloster Paradiese ist eng mit der Stadtgeschichte verbunden und wurde durch Grimmelshausens Simplicius Simplicissimus literarisch verewigt.

[Bearbeiten] Alte Soester Spezialitäten

Zu den althergebrachten Spezialitäten der Soester Küche zählen Möppkenbrot und Pumpernickel. Ob allerdings Soest wirklich der „birthplace of pumpernickel“ ist, wie eine amerikanische Enzyklopädie vermerkt, muss strittig bleiben, denn um diesen Ehrentitel streiten sich mehrere Städte in Westfalen, wie beispielsweise auch Rheine. Fest steht jedoch, dass die Bäckerei Haverland im Stadtzentrum, ehemals königl. bayrischer Hoflieferant des schwarzen Brotes, auf eine mehrhundertjährige Betriebstradition verweisen kann. Eine mittlerweile auch nicht mehr ganz junge Neuerung unter den Soester Spezialitäten ist das „Bullenauge“, ein Mokkalikör, der vor allem zur Allerheiligenkirmes ausgeschenkt wird.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Bei den Wahlen zum Stadtrat am 26. September 2004 hatte die SPD zwölf Sitze, allerdings spalteten sich zum Jahresbeginn 2005 zwei Mitglieder der SPD-Fraktion ab und bildeten die Gemeinschaft sozial-liberaler Wähler (GSLW), so dass nun auf die SPD zehn und auf die GSLW zwei Sitze entfallen, woraus sich folgende Sitzverteilung ergibt:

Blick auf Soest, vom Haarstrang aus gesehen. Im Hintergrund die ca. 20km entfernten Beckumer Berge.
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Blick auf Soest, vom Haarstrang aus gesehen. Im Hintergrund die ca. 20km entfernten Beckumer Berge.
Partei / Gruppierung Sitze
CDU 19 Sitze
SPD 10 Sitze
BG 6 Sitze
Grüne 5 Sitze
FDP 3 Sitze
GSLW 2 Sitze
SO! 1 Sitz

[Bearbeiten] Bürgermeister

  • seit 1999 hauptamtlich: Dr. Eckhard Ruthemeyer (CDU)

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

St.-Patrokli-Dom
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St.-Patrokli-Dom

Die alte Stadtmauer mit ihrem Wall ist noch zu 3/4 erhalten, 1/4 wurde ab 1890 den Bahnschienen geopfert. Allerdings ist der noch erhaltene Teil nur der sogenannte innere Wall, da der äußere Teil bereits 1586 aus militärtaktischen Gründen abgerissen wurde. Als einziges von ehemals zehn Stadttoren (acht Haupttore und zwei Nebentore) ist noch das Osthofentor komplett erhalten, das heute eines der städtischen Museen beherbergt. Die mit Bäumen bepflanzten Wälle wie die vorgelagerte parkähnliche Gräfte sind vollständig begehbar und eignen sich gut für einen Spaziergang, zum Beispiel zum Kattenturm.

Die Soester Innenstadt steht zu großen Teilen unter Denkmalschutz, insgesamt über 600 Gebäude. Einige der alten Häuser an den vielen, oft von Grünsandsteinmauern eingefassten schmalen Gassen sind nur wenige Meter breit. Eine Besonderheit Soests sind die vielen Gärten in der Innenstadt. Vor allem im Mai ist ein Stadtbummel zwischen altem Fachwerk, urigem Grünsandstein und der Blütenpracht der vielen Gärten ein besonderes Erlebnis („Soester Baumblüte“).

Von den vielen unter Denkmalschutz stehenden Häusern sind unter anderem besonders bemerkenswert das „Haus zur Rose“ oder „Freiligrath-Haus“, benannt nach dem Dichter Ferdinand Freiligrath, das „Pilgrim-Haus“, ältester Gasthof Westfalens, eine ehemalige Pilgerherberge der Jakobspilger, der „Burghof“ mit stadtgeschichtlichem Burghofmuseum und Romanischem Haus, das doppelgieblige Fachwerk-Haus „Zum wilden Mann“.

Sehenswert sind die Kirche St. Petri (Alde Kerke) (evangelisch, erster Bau um 780 n. Chr. und damit die wohl älteste Kirchengründung Westfalens; im heutigen Stil ab 1150) und der St. Patrokli-Dom (ein katholisches Münster, gegründet 954 n. Chr. als Kollegiatstift), die im Stadtzentrum weniger als zehn Meter auseinder stehen. Die Petrikirche war früher mit der ersten Pfalz (später so genanntes „Hohes Hospital“) verbunden, deren Mauerreste in Nachbarschaft des Turmes noch besichtigt werden können. Der St.-Patrokli-Dom - „Inbegriff der Romanik in Westfalen“ - feierte vor kurzem sein 1050. Weihejubiläum und zählt somit zu den ältesten Kirchen in Deutschland. Besonders monumental wirken der Turm („Turm Westfalens“; von Experten oft als schönster romanischer Turm Deutschlands bezeichnet) und das Westwerk, in dessen oberer Etage sich das Dommuseum befindet. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirche St. Maria zur Wiese (Wiesenkirche) - eine der schönsten gotischen Hallenkirchen Deutschlands - und die so genannte „Hohnekirche“ (St. Maria zur Höhe) mit mittelalterlichen Innenausmalungen (teilweise wahrscheinlich von griechischen beziehungsweise byzantinischen Künstlern verfertigt) und einem Scheibenkreuz, wie man es sonst fast nur auf Gotland findet, ein Relikt der weitgespannten Handelsbeziehungen im Mittelalter. Die Dombauhütte der Wiesenkirche ist in Expertenkreisen ebenso bekannt wie die des Kölner Doms. Wie auch die anderen der insgesamt noch sieben Kirchen und zwei Kapellen (Nikolaikapelle und Brunsteinkapelle) im historischen Stadtkern, sind auch diese beiden Kirchen aus heimischem Grünsandstein, wie er in Anröchte gewonnen wird, erbaut.

Die Teichsmühle in Soest
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Die Teichsmühle in Soest

Eine der Soester Kirchen fällt dadurch auf, dass sie einen „schiefen“ Turmhelm trägt (der so genannte „Schiefe Turm“ von Alt-St. Thomä). Die Dachschrägen der hohen eingedeckten Turmspitze sind auf jeder Seite unterschiedlich, wohl eine bautechnische Antwort auf die örtliche Hauptwindrichtung, der sich die Turmhaube entgegenneigt. Der „Schiefe Turm“, einstmals wohl im Zusammenhang mit der ehemals benachbarten (2.) bischöflichen Pfalz entstanden, gehört heute zur reformierten Gemeinde. Der zumeist unzugängliche eigentliche Kirchenraum ist ein beeindruckendes Erlebnis, da die Wände unverputzt und der Boden ebenfalls kaum bedeckt ist. Im Chorbereich der Kirche findet sich, auch vom Wall aus sichtbar, eines der wahrscheinlich ältesten gotisch eingefassten Fenster in Deutschland.

Beachtenswert ist auch der sogenannte „Große Teich“, der die Besonderheit aufweist, dass er aufgrund mehrerer salzhaltiger Quellen auch im Winter nicht zufriert.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

Mit dem Amtsgericht Soest ist die Stadt Gerichtsstandort.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Straße

Die alten Handelsstraßen, denen Soest seine frühere Bedeutung verdankt, gibt es noch heute: aus dem alten Hellweg aus der Hansezeit, den zuvor Karl der Große als Verbindung von Aachen nach Paderborn begründete, wurde die heutige B 1. Diese verläuft aus dem Ruhrgebiet kommend zumeist schnurgerade und so von Osten und Westen direkt auf die Kirchtürme Soests zu. Die alte Nord-Süd-Verbindung bilden heute in etwa die B 475, die seit einigen Jahren aber an Soest vorbeigeleitet wird, und die im Soester Süden beginnende B 229.

Wichtigster Verkehrsweg von und nach Soest ist die südlich der Stadt das Ruhrgebiet im Westen und Kassel im Osten verbindende Autobahn 44 mit den Ausfahrten „Soest“ an der B 229 und „Soest-Ost“ zur B 475.

[Bearbeiten] Schiene

Die Anbindung an das Eisenbahnnetz erfolgt über die von IC-, ICE-, Regionalexpress-Zügen und Regionalbahnen befahrene Strecke Hamm–Paderborn und die Bahnstrecke Dortmund–Soest. Die folgenden Nahverkehrslinien bedienen Soest:

Soest liegt im Verkehrsgebiet der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe.

[Bearbeiten] Bildung

In Soest befindet sich ein Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (Fachhochschule Südwestfalen) mit den drei Fachbereichen Agrarwirtschaft, Elektrische Energietechnik und Maschinenbau-Automatisierungstechnik (früher: Universität/Gesamthochschule Paderborn - Abteilung Soest). Bei internationalen Studiengängen besteht eine Kooperation unter anderem mit der Soester Abteilung „Westphalia“ der „Swiss German University of Jakarta“. Entstanden ist der Campus aus der Konversion, also Um- und zum Teil auch Neugestaltung eines ehemaligen Kasernengeländes der früher in Soest stationierten belgischen Streitkräfte. Zur Bildungslandschaft gehören drei Gymnasien, das Aldegrever-Gymnasium, das Archigymnasium und das Conrad-von-Soest-Gymnasium, zwei Realschulen, die Christian-Rohlfs-Realschule und die Hansa-Realschule, weiterhin eine reformorientierte Gesamtschule sowie eine Waldorfschule. Das Archigymnasium ist das älteste humanistische Gymnasium in Westfalen. Soest besitzt eine Stadtbücherei und ein überregional bedeutsames Stadtarchiv, hinzu kommt das in den letzten Jahren aufgebaute Kreisarchiv des Kreises Soest. Wichtig unter den Soester Archiven ist auch das Islam-Archiv Deutschland, maßgeblich mitgeformt von Mohammed Salim Abdullah.

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Theater

In der Stadthalle gastieren regelmäßig bekannte deutsche Tourneetheater. Darüber hinaus finden hier Konzerte, Musicals, Opern, Operetten, Kindertheater und Ballettveranstaltungen statt.

In Soest ist das größte englischsprachige Tourneetheater Europas ansässig, das White Horse Theatre, das vornehmlich pädagogische Ansätze verfolgt.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

Zum 669. Mal fand im November 2006 die Allerheiligenkirmes statt. Sie ist die größte Altstadtkirmes in Europa (Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als größte Innenstadtkirmes Europas) und verläuft durch große Teile des mittelalterlichen Stadtkerns. Die Allerheiligenkirmes beginnt immer am ersten Mittwoch nach Allerheiligen und dauert insgesamt fünf Tage. In jedem Jahr wird zur Allerheiligenkirmes der Jäger von Soest/Jägerken von Soest ernannt. Das Jägerken von Soest ist das Symbolbild für die Allerheiligenkirmes und stellt die Titelfigur des Romans Simplicius Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen dar. Die Geschichte spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Der Bördetag am zweiten Wochenende im Mai ist das große Stadtfest in Soest. Neben verkaufsoffenem Sonntag und Trödelmarkt wird ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm mit Musik und Show geboten. In jedem Jahr wird zum Bördetag die Bördekönigin ernannt.

Jägerken und Bördekönigin vertreten meistens gemeinsam die Stadt Soest auf Stadtfesten in und außerhalb von Soest.

Das Bürgerschützenfest ist immer am Samstag nach Johanni im Juni. Ausgerichtet vom Bürger-Schützen-Verein zu Soest 1224 1444 1824, der wohl älteste Schützenverein in Deutschland, mit seinem Schützenfestauftakt dem "Wippen in den großen Teich". Ein alte Tradition besteht in Soest, wo zwei bekannte Soester Bürger und ein Schützenbruder jährlich in den Teich gewippt werden. Die Malefikanten müssen eine Holztreppe hinauf gehen, welche in der Mitte anfängt zu kippen, bis zum Ende, um dann mit einem Sprung in den Ententeich zu gelangen. Der Teich wird vorher nicht gereinigt. Bis zu 3500 Menschen schauen sich das Schauspiel an. Freitagabend folgt der große Zapfenstreich an der Stadthalle und am Schützen-Samstag die große Festrede auf dem Markt und anschließend die große Parade vor dem Rathaus sowie Sonntagmorgen der Empfang des Kommandeurs im Burghofmuseeum für das neue Königspaar mit Ehrengästen und Schützenbrüdern.

[Bearbeiten] Sport

Soest ist ein Zentrum des Kraftsports. So ist der AC Soest mehrfacher Deutscher Meister im Gewichtheben und hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von bedeutenden Gewichthebern und anderen Kraftsportlern hervorgebracht. Ende der 80er Jahre war Soest Austragungsort der Weltmeisterschaft im Kraftdreikampf. Auch fand die Wrestlingliga wXw in Soest statt.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Ehrenbürger

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten] Sonstige mit der Stadt in Verbindung stehende Personen

A

  • Heinrich Aachen, preußischer Staatsmann, besuchte das Soester Archigymnasium
  • Albertus Magnus, geb. etwa 1193 in Lauingen, gest. 1280 in Köln, größter deutscher Philosoph und Theologe des Mittelalters, wirkte eine Zeit lang am ehemaligen Dominikaner-Kloster
  • Heinrich Aldegrever, bedeutender Kupferstecher und Maler, lebte ab 1525 bis zu seinem Tode in Soest

B

  • James Blunt, * 22. Februar 1974 in Tidworth, Wiltshire, Großbritannien, eigentlich James Hillier-Blount, britischer Musiker, bei Soest aufgewachsen
  • Jochen Borchert, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten von 1993-1998, Absolvent der Hochschule in Soest
  • Karl Brauckmann, * 30. November 1862 in Hengsen, † 28. März 1938 in Jena, Sonderpädagoge

D

  • Henricus de Suderlande, † 14. Jahrhundert, Priester und Offizial, Kanoniker in Soest (belegt am 4. Mai 1346)
  • Konrad Duden, in Soest lebend 1854 und von 1859 bis 1869, Oberlehrer am Archigymnasium, entwickelte in Soest seine „Zukunftsorthographie“

F

G

  • Heinrich Grymhardt (Heinrich Grimhart von Westerholt), † 12. August 1419 in Köln, Priester und Offizial in Köln, Domherr an St. Patrocli in Soest

K

  • Hugo Kükelhaus, geb. am 24. März 1900 in Essen, † 5. Oktober 1984 in Herrischried, Bau- und Möbelschreiner, Innenarchitekt, Schriftsteller, Pädagoge, Philosoph und bildender Künstler in einer Person; Mitglied des Widerstandskreises um Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg; Beteiligung an der Weltausstellung 1967 in Montreal mit ca. 12 Spiel- und Erfahrungsgeräten; Schöpfer des „Erfahrungsfeldes zur Entfaltung der Sinne“, lebte 30 Jahre lang in seiner Wahlheimat Soest

L

  • Heinrich Luhmann, * 22. Dezember 1890 in Hultrop, † 6. Mai 1978 in Hamm, Pädagoge und Dichter, 1922 bis 1926 Rektor der Patrokli-Schule in Soest
  • Johannes Lycaula, Theologe und Reformator, gest. 1572 in Soest

M

N

  • Agnes Neuhaus, geb. Morsbach, * 24. März 1854 in Dortmund, † 20. November 1944 in Soest, Zentrumspolitikerin

O

  • Gerd Omeken, wirkte als Theologe 1532 in Soest
  • Heinrich Johann Friedrich Ostermann, in Russland Andrei Iwanowitsch Ostermann (russisch Андрей Иванович Остерман), * 9. Juni 1687 in Bochum, † 31. Mai 1747 in Beresow, Sibirien, russischer Diplomat und Staatsmann, besuchte das Soester Archigymnasium

P

  • Jochem Poensgen, * 1931 in Düsseldorf, Entwerfer von Glasgestaltungen im Kirchenbau, lebt seit 1991 in Soest
  • Johann Pollius, wirkte als Theologe in Soest von 1532 bis ca. 1534

R

  • Amplonius Rating de Berka, geb. 1363 oder 1364 in Rheinberg, gest. 1435 in Köln, deutscher Wissenschaftler und Arzt, studierte an der Kapitelschule des St. Patrokli-Stifts in Soest sowie in Köln, Wien, Prag und Erfurt. Amplonius war zweimal Rektor der Universität Köln. In Erfurt findet sich die so genannte Amploniana, die größte noch zusammenhängend erhaltene Sammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten überhaupt

S

  • Rolf Sethe, * 22. April 1960 in Witten/Ruhr, deutscher Professor, Abiturient des Aldegrever-Gymnasiums
  • Paul Schneider, der "Prediger von Buchenwald", ausgebildet am Soester Prediger-Seminar
  • Ferdi Schüth, * 8. Juli 1960 in Allagen, jetzt Warstein/Westfalen, Chemiker und Träger des Leibniz-Preises, 1970 bis 1978 Schüler des Aldegrever-Gymnasiums
  • Karl Friedrich Stellbrink, * 28. Oktober 1894 in Münster, † (hingerichtet) 10. November 1943 in Hamburg, einer der Lübecker Märtyrer besuchte 1913 bis 1915 das Diaspora-Seminar in Soest

T

V

Z

  • Heinz Zahrnt, geb. am 31. Mai 1915 in Kiel, gest. am 1. November 2003 in Soest, war evangelischer Theologe, Schriftsteller und Publizist. Mitglied des deutschen PEN-Clubs; Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages und von 1971 bis 1973 dessen Präsident; 25 Jahre lang Chefredakteur des „Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts“. Mit seinem theologischen Werk (u. a. „Die Sache mit Gott“) gelang es Zahrnt, einem breiten Publikum die Ergebnisse neuzeitlicher Theologie und deren Auseinandersetzung mit der Religionskritik deutlich zu machen

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Soest – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Quellen

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