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Smiřice

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Smiřice (deutsch Smirschitz) ist eine Stadt mit 3.166 Einwohnern in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographische Lage

Geographische Lage
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Geographische Lage

Smiřice liegt elf Kilometer nordöstlich von Hradec Králové in 240 m ü.M. am rechten Ufer der Elbe und gehört dem Okres Hradec Králové an. Westlich der Stadt auf halbem Wege zwischen Hradec Králové und Jaroměř verläuft die Europastraße 67.

[Bearbeiten] Geschichte

Smiřice entstand an der Elbe, die zur Zeit der Ortsgründung aus drei großen Flussarmen bestand. Umgeben von zwei Flussarmen befand sich eine mittelalterliche Veste, die 1392 erstmals erwähnt und im 15. Jahrhundert zum Schloss umgebaut worden ist. Die dazugehörige Ansiedlung Smiřic wurde 1659 zur Stadt erhoben. Daneben bestand im 16. und 17. Jahrhundert noch das Dorf Smiřice, das danach mit der Stadt verschmolz. Ein weiteres Dorf war Smiřičky, das sich einen Kilometer weiter westlich auf dem Gelände des heutigen Bahnhofs befand.

Verbunden mit der Geschichte der Stadt ist das Geschlecht der Smiřický von Smiřice. Der erste Nachweis darüber stammt von 1405, als Václav Smiřický ze Smiřic das Dorf Smiřice und das benachbarte Číbuz kaufte. Dieser erste belegbare Smiřický ze Smiřic soll in Holohlavy bestattet sein. Nach Hinrichtung Jan Smiřickýs am 7. September 1453 ging Smiřice an seine Neffen, die Brüder Jan und Hynek Smiřický über. Nachdem Jan und 1476 schließlich auch Hynek ohne Nachkommen verstorben waren, folgten verschiedene Besitzer.

1498 erwarb Nikolaus der Jüngere Trčka von Lípa Smiřice. Als 1634 Adam Erdmann Graf Trčka in Eger zusammen mit dessen Schwager Albrecht von Waldstein ermordet wurde, erbte Adam Erdmanns Vater Johann Rudolf Trčka von Lípa den Besitz. Als dieser 1635 ohne Erben starb, wurde der Besitz konfisziert.

1636 erwarb Johann Matthias Gallas die Herrschaft Smiřice mit dem Städtchen und dem Schloss Smiřice einschließlich der Güter Žiželeves, Rodov, Hořiněves und Sadová und den zugehörigen 40 Dörfern. Nach dessen Tod erbten seine vier Söhne den Besitz und verliehen Smiřice 1659 die Stadtrechte. 1661 ließ Anton Pankratius Gallas ein Barockschloss errichten.

Am 1. Oktober 1685 verkaufte Gallas die Herrschaft an Isabella Magdalena von Sternberg. 1747 ging der Besitz durch die Ehe zwischen Maria Theresia von Sternberg mit Johann Leopold von Paar an die Fürsten Paar über. Nach ihrem Tod im Jahre 1761 übernahm ihr Sohn, der k.k. Erblandpostmeister Johann Wenzel Fürst von Paar den Besitz, der ihn 1780 für 500.000 Gulden an Kaiser Joseph II. verkaufte. Die Herrschaft blieb bis 1848 Kronbesitz und wurde nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften zur Reichsdomäne, deren Verwaltung der k.k. privilegierten Credit-Anstalt übertragen wurde.

1856 erhielt die Stadt mit dem Bau der Strecke der Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn von Josefstadt nach Pardubitz einen Eisenbahnanschluss. Am 20. Mai 1858 fuhr die erste Bahn und die Stadt erhielt ein Bahnhofsgebäude, das einem Lustschlösschen ähnelte.

1863 kaufte der Reichenberger Textilfabrikant Johann Baron von Liebieg der Ältere die Domäne für 2.505.000 Gulden. 1864 entstand in der Stadt eine Dampfmühle und 1867 gründete Liebieg die Zuckerfabrik. Liebiegs Sohn Franz überschrieb 1868 das Gut Swiet seiner Tochter Gabriele. Als das Unternehmen in eine Krise geriet und Liebieg seine kostspieligen Leidenschaften nicht mehr finanzieren konnte, verkaufte er Teile des Besitzes. Darunter war das Gut in Mesletsch, das die Fürsten Schaumburg-Lippe, denen schon die benachbarte Herrschaft Náchod gehörte, erwarben.

1881 nahm die Rübenbahn nach Sadová und Horschitz den Betrieb auf, die in Smirschitz von der Hauptbahn nach Westen abzweigte.

1882 hatte Franz von Liebieg seinen ihm verbliebenen Besitz in Smiřice so überschuldet, das dieser an den k.k. Familienfond fiel.

Im 19. Jahrhundert wuchs die Einwohnerzahl stark an. Waren es 1849 noch 1234 Menschen, die in Smiřice lebten, so erhöhte sich deren Anzahl auf 2247 im Jahre 1890. Mit der Ausrufung der Tschechoslowakei wurde die Herrschaft 1918 beschlagnahmt und zum Staatsbesitz erklärt. Bis 1950 diente das Schloss als Landwirtschaftsschule und war dann Sitz der Direktion der Staatsgüter und anschließend der Industriemast Prag. Derzeitiger Besitzer des Schlosses ist die Stadt Smiřice, die keine Nutzungskonzepte für das Bauwerk hat und lediglich Notreparaturen an dem heruntergewirtschafteten Bauwerk durchführt.

[Bearbeiten] Legenden um den Namen der Stadt

Zur Herkunft des Namens Smiřice bestehen drei unterschiedliche Versionen. Zum einen sollen zwei Ritter in einen Streit über den Besitz des Dorfes Hněvčeves geraten sein, das nach dem erfolgten Vergleich (Smír) zwischen beiden den Namen Smiřice erhielt.

Eine andere Deutung leitet den Ortsnamen vom alttschechischen samé říce (derselbe Fluss) her. Zum Zeitpunkt seiner Gründung war Smiřice von mehreren Flussarmen der Elbe umgeben, die der Betrachter als mehrere Flüsse wahrnahm.

Laut der Chronik der Familie Záruba z Hustiřan (auch als Rodovský z Hustiřan bezeichnet) soll an der Stelle der Stadt ein Herrscher namens Budivoj ansässig gewesen sein. In einer Grenzfehde mit dem Gaugrafen von Červený Hradec über die in vielen Flussarmen verlaufende Elbe soll 839 vor Fürst Boleslav auf Vergleich über den Fluss (smír o říce) geschlossen worden sein, nach dem sich der Herrscher dann Budivoj Smír ze Smírřice nannte. Diese Quelle nennt für 1330 Svatobor ze Smiřic und für 1359 die fünf Brüder Myslibor, Mikuláš, Soběslav, Ješek und Břetislav Smiřický von Smiřice als Besitzer der Veste Smiřice.

Die erste historisch nachweisliche Person dieses Namens ist eine Eliška ze Smiřic, die ab 1361 belegbar ist. Offen bleibt dabei, ob sie diesem Geschlecht zuzuordnen ist. Als sicher gilt die Herleitung des Ortsnamens vom Familiennamen Smír.

[Bearbeiten] Ortsgliederung

Zur Stadt Smiřice gehören die Ortschaften Rodov (Rodow) und Trotina.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Kultur

  • Loutkové divadlo (Kasperltheater Smiřice)
  • Smiřické svátky hudby (Smirschitzer Musikfesttage), Festival der klassischen Musik)
  • Smiřický hrnec (Smirschitzer Kochtopf), seit 1980 veranstaltetes folkloristisches Musikfestival

[Bearbeiten] Partnerstädte

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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