Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Sieben Gemeinden (Italien) - Wikipedia

Sieben Gemeinden (Italien)

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Die Sieben Gemeinden sind eine deutsche Sprachinsel der Zimbern in der oberitalienischen Provinz Vicenza der Region Venetien.

Hauptort ist Asiago mit etwa 6.000 Einwohnern.

Gelegen auf der Hochebene der Sieben Gemeinden (zimbrisch: Hoga Ebene bon Siben Komoine) nördlich von Vicenza bzw. westlich von Bassano del Grappa auf ca. 700-1.200 m über N.N.

Die Gemeinden sind:

  • Sleghe/Schlege (deutsch auch Schlägen, italienisch Asiago)
  • Ghel (italienisch Gallio)
  • Robaan (deutsch auch Rain, italienisch Roana)
  • Vüsche (italienisch Fozza)
  • Genebe (italienisch Enego)
  • Rotz (deutsch auch Ross, italienisch Rozzo)
  • Lusaan (italienisch Lusiana), nicht zu verwechseln mit Lusern (italienisch Luserna)!


[Bearbeiten] Geschichte und Sprache

Im 11./12. Jahrhundert wurde die Hochebene der Sieben Gemeinden von Zuwanderern aus dem bayerisch-alemannischen Raum besiedelt.

Die zimbrische Sprachvariante der Sieben Gemeinden weist daher bis heute Elemente des bayerischen frühen Mittelhochdeutschen und sogar des Althochdeutschen auf, so dass es den ältesten Sprachstand aller Varianten des Zimbrischen aufweist und daher für die Sprachwissenschaft von sehr großem Interesse ist.

Die Sieben Gemeinden waren fast seit der Zeit ihrer Gründung Teil der Republik Venedig, die sie mit Holz für den Bau von Schiffen belieferten. Für diesen Dienst und für den Schutz der Grenzen - sie befanden sich tatsächlich am nördlichen Rande des venezianischen Machtbereichs - erhielten sie von den venezianischen Dogen eine weitgehende, durch Jahrhunderte hindurch immer wieder bestätigte Autonomie mit eigenen Statuten und Gesetzen. Die Auflösung der Republik Venedig 1797 durch Napoleon und die Eingliederung ins österreichische Habsburgerreich (Wiener Kongress 1815) bedeutete für die Sieben Gemeinden das Ende einer jahrhundertelangen Selbstverwaltung und der Verlust eines übergeordneten Schutzes. 1866 wurde Venetien dem neu gegründeten Königreich Italien angeschlossen.

Mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 wurden die Sieben Gemeinden zum unmittelbaren Frontgebiet und Schauplatz einiger der erbittertsten Schlachten des Dolomitenkriegs. Die Dörfer der dort lebenden Zimbern wurden in Schutt und Asche gelegt, und da die Sieben Gemeinden auf der italienischen Seite der Frontlinie lagen, wurden ihre Einwohner in die Poebene evakuiert. Dort wurden sie gezwungen, selbst im privaten und familiären Bereich italienisch zu sprechen, um von der italienischen Bevölkerung nicht als Feinde und Verräter betrachtet zu werden. Viele kehrten auf die Hochebene der Sieben Gemeinden nie mehr zurück.

Seit der Evakuierung 1915 und der Politik der Italianisierung durch die Faschisten (1922-1943) unter Federführung von Ettore Tolomei, die den Gebrauch des Zimbrischen nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Bereich unter Strafe stellten, hat sich das Zimbrische nur noch in kleinen Teilen der Sieben Gemeinden als Nischensprache halten können: Während es in Asiago nicht mehr gesprochen wird, gibt es im Wesentlichen nur noch in Roana und dessen Ortsteil Mezzaselva Zimbrisch Sprechende, allerdings schon lange nur noch als Minderheit in den eigenen Dörfern (im Gegensatz zum ca. 30 km nordwestlich gelegenen Lusern, wo etwa 90% der Einwohner auch im täglichen Leben zimbrisch sprechen).

Heute gibt es in Roana das gut ausgestattete „Kulturinstitut Agustin Prunner“ und eine überregionale Zusammenarbeit mit den anderen Sprachinseln der Zimbern (Lusern, Fersental, Sappada, Sauris, Dreizehn Gemeinden, Timau).

Familien- und Flurnamen dokumentieren im Bereich der Sieben Gemeinden, dass ursprünglich einmal deren gesamtes Gebiet zimbrisch geprägt war.

Die heutigen Bewohner der Sieben Gemeinden - nicht nur die Zimbrisch Sprechenden - sind sich aber der besonderen zimbrischen Geschichte und Tradition ihrer Region bewusst und versuchen, das zu bewahren, was davon noch übrig geblieben ist.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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