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Serge Poliakoff

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Serge Poliakoff (*8. Januar 1900 - nicht 1906, wie hartnäckige Legenden betonen - in Moskau geboren; †12. Oktober 1969 in Paris) gilt als wichtiger Vertreter der École de Paris.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Jugend

Die Geschichte Serge Poliakoffs beginnt in Kirgisien im Hinterland Russlands nahe der chinesischen Grenze. Dort besaß sein Vater, Georg Poliakoff, große Pferdezuchten. Dieses naturverbundene Leben mit den Pferden scheint Georg Poliakoff so sehr geprägt zu haben, dass es später, als er sich in Moskau niederließ, in diesem Bereich Arbeit fand: Er wurde Mitglied der kaiserlichen Pferdezucht und mit der Rekrutierung von Pferden für die kaiserliche Armee beauftragt. So war es fast unvermeidlich, dass er seine Leidenschaft an seinen Sohn Serge weitergab. Nach dem heutigen Kenntnisstand scheint Georg Poliakoff nicht in Kirgisien gelebt zu haben, sondern in der Stadt Tula nahe Moskau, wo er auch seiner späteren Ehefrau Agrippina Stroukoff begegnete. Als dreizehntes Kind kommt Serge Poliakoff am 8. Januar in Moskau zur Welt. Seine Familie, die in Moskau ein angenehmes Leben in Wohlstand führt, scheint von starkem Zusammenhalt geprägt zu sein. Somit unterliegt seine Ausbildung, die er von seinen Eltern erhält, auch den verschiedenen Einflüssen seiner Geschwister. Die Kinder- und Jugendjahre des zukünftigen Malers sind deswegen sehr anregend und lehrreich und fördern die Ausbildung der verschiedenen Facetten seiner Persönlichkeit. Da seine Mutter sehr musikalisch war, wurden die entsprechenden Talente Serge Poliakoffs durch eine ansprechende Musikausbildung gefördert. Mit zwölf Jahren spielte der junge Serge bereits perfekt Gitarre. Die Liebe zur Malerei oder zumindest das Bedürfnis, sich plastisch auszudrücken, zeigt sich relativ früh. Mit etwa zwölf Jahren verziert Serge, ein grosser Bewunderer Napoleons, sein Zimmer mit Wandmalereien von den grossen Taten seines Helden. So besucht er auch ab 1914 Malkurse in Moskau. Doch die Revolution im Jahre 1917 sollte dieses erfüllte Leben voller Privilegien zutiefst erschüttern und die Studien sowie diesen ersten Lebensabschnitt Serge Poliakoffs beenden.

[Bearbeiten] Die Flucht vor der Russischen Revolution

1920 wird die Lage in Moskau sehr kritisch. Georg Poliakoff beschliesst, seine beiden jüngsten Kinder, Serge und seine Schwester Sophie, mit ihrer Mutter aufs Land zu schicken, wo sie bei einer ehemaligen Dienerin untergebracht werden sollten. Doch er hatte nicht mit den Plänen seines Sohnes gerechnet. Dieser hatte insgeheim beschlossen, Russland zu verlassen, und seine Flucht sorgfältig geplant. Er nutzt das Umsteigen auf einem Bahnhof und unterrichtet seine Schwester von seinen Absichten; er bittet sie, seiner Mutter - die er nie wiedersehen sollte - nichts zu sagen, um nicht an seinem Vorhaben gehindert zu werden, und verschwindet. Er versucht, in der Nacht die weisse Armee zu erreichen und kommt schliesslich nach einer dramatischen Zugfahrt, auf der er sich unter einem Kohlenwagen versteckt, in Kiew an. Es folgen weitere günstige Wendungen, durch die er sich bis zu seinem Onkel Dimitri durchschlagen kann. Zusammen überqueren sie den Kaukasus, wohnen einige Zeit in Tiflis und können sich mit ihren musikalischen Talenten den Lebensunterhalt verdienen. In Georgien, wo seine Tante Nastia, eine Sängerin, zu ihnen stösst, gelingt es Ihnen schließlich sich nach Konstantinopel einzuschiffen. Über Sofia, Belgrad, Wien und Berlin gelangt Poliakoff schließlich 1923 nach Paris, wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringt.

[Bearbeiten] Paris & Studium

Zuerst als Musiker den Lebensunterhalt verdienend, beginnt er gleichzeitig mit einem intensiven Studium der Malerei. Von 1929 an ist er an der Pariser Forchot und der Akademie de la Grande Chaumière [1] eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London.

[Bearbeiten] Werk

Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive wie Akte, Häuser, Bäume u.ä. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und nutzt Farbe als Farbe ohne gegenständliche Bezüge. Entscheidend beeinflusst wird er in dieser Richtung von Kandinsky den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennenlernt. Durch Sonja und Robert Delaunay lernt er die emotive Qualität der Farbe schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. Auch der Bildhauer Otto Freundlich übt mit seinen gebogenen Farbform-Kompositionen maßgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus. Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die bunte Farbflächen nebeneinander stellt. In den vierziger Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, später, ab 1950 erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne. Poliakoffs Werk wird in den 1950er und 1960er Jahren in den bedeutendsten europäischen und amerikanischen Museen gezeigt. Nach der Einbürgerung in Frankreich 1962 erhält der Künstler einen eigenen Saal auf der Biennale in Venedig. In seinem Spätwerk reduziert er die kräftige Polychromie auf erdfarbene Nuancen und zeigt eine Neigung zur monochromen Gestaltung. Am 12. Oktober 1969 stirbt Serge Poliakoff in Paris.

[Bearbeiten] Weblinks

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