Schweizer Wirtschaft
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bruttoinlandsprodukt nach Verwendungsarten
Das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz betrug 2004 444.4 Milliarden Schweizer Franken, was rund 59'900 Franken beziehungsweise 38'600 Euro pro Kopf entspricht.
[Bearbeiten] Details
(Angaben in Mio. CHF, Nominalwerte zu laufenden Preisen, 2004)
- Konsumausgaben 322'117
- Private Haushalte 268'935
- Staat 53'182
- Bruttoinvestitionen 93'767
- Inländische Endnachfrage 415'884
- Vorratsveränderungen und
Nettozugang an Wertsachen - 5'176
- Vorratsveränderungen und
- Inlandnachfrage 410'708
- Exporte 203'993
- Waren 148'643
- Dienstleistungen 55'349
- Gesamtnachfrage 614'701
- Importe 170'274
- Waren 141'816
- Dienstleistungen 28'458
- Bruttoinlandsprodukt 444'425
- Arbeitslosigkeit (Juni 2005): Ende Juni 2005 waren in der Schweiz 140.661 Personen als arbeitslos gemeldet, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,6 %. In der Deutschschweiz betrug sie 3,1 %, während sie in der Westschweiz und dem Tessin bei 4,9 % lag.
[Bearbeiten] Landwirtschaft und Rohstoffe
Im hochindustrialisierten Dienstleistungsstaat Schweiz arbeiten heute weniger als fünf Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Trotzdem wird dieser Wirtschaftszweig vom Bund mit beträchtlichen Mitteln unterstützt (Subventionen). Die landwirtschaftliche Produktion ist regional sehr unterschiedlich. In den Voralpen, Alpen und im Jura dominiert Viehzucht und Milchwirtschaft, im Mittelland Getreide-, Kartoffel- und Rübenanbau, in der Ostschweiz und im Wallis Obst. In verschiedenen Gebieten wird Weinbau betrieben. Exportiert wird in erster Linie Hartkäse (Emmentaler, Greyerzer (Gruyère), und Sbrinz). In der Schweiz dominiert in der Landwirtschaft die integrierte Produktion. Der biologische Anbau beträgt etwa 9% der Produktion und ist stark im Wachsen. Es gibt keinen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzensorten, ausser zu Forschungszwecken.
Die Schweiz ist rohstoffarm. Abgebaut werden Kies, Kalkstein (Jura), Ton, Granit (Graubünden, Tessin) und Salz (Rheinfelden (Schweiz), Bex). Kohle, Uran und Erdöl sind bisher nur in Spuren gefunden worden. Mehrere Minen, die in der Vergangenheit Eisenerz (Sargans, Fricktal, Stechelberg), Asphalt (Travers), Kupfer (Zinal) oder Gold (Gondo) lieferten, wurden mittlerweile geschlossen. Ein wichtiger Rohstoff der Schweiz ist die Wasserkraft, die mit Speicherkraftwerken und Laufkraftwerken zwei Drittel des Schweizer Elektrizitätsbedarfs deckt. Siehe auch: Liste der Speicherseen in der Schweiz. Im übertragenen Sinn ein äusserst wichtiger "Rohstoff" ist die Schönheit der Landschaft.
[Bearbeiten] Gewerbe und Industrie
Industrie
- traditionell: Uhrenindustrie, Präzisionsinstrumente, Maschinenbau, Apparate, Chemie, Nahrungsmittel
- zunehmend: Pharmazeutik, Medizintechnik
Der grösste Teil des Bruttoinlandsproduktes wird im sekundären und tertiären Sektor erwirtschaftet.
Im sekundären Sektor dominieren die Uhrenindustrie, der Maschinenbau und die Textilindustrie. Letztere hatte im 19. Jahrhundert eine sehr grosse Bedeutung, heute ist sie eher ein Nebenzweig. Bekannt ist die Schweiz zudem für die Herstellung von Präzisionsinstrumenten, Apparaten sowie für die Chemie, die Pharmaindustrie, die Nahrungsmittelherstellung und die Medizintechnik.
[Bearbeiten] Dienstleistungen
Der tertiäre Sektor hat eine immer grössere Bedeutung: 72% der Erwerbstätigen arbeiteten 2003 im Dienstleistungssektor (15,5% im Handel, 5,7% in Hotels und Restaurants, 5,3% in Banken und Versicherungen).
Die zu den grössten Banken der Welt gehörenden UBS AG wie auch der Credit Suisse haben ihren Sitz in der Schweiz. Beide Banken zusammen hatten 2003 einen Bruttoertrag von 60 Milliarden Franken.
Seit fast 200 Jahren ist der Fremdenverkehr ein Hauptwirtschaftszweig in der Schweiz, begünstigt durch die Alpen, die Seen und die Schönheit des Landes.
- Banken
- Die UBS AG ist die grösste Bank der Schweiz und eine der grössten der Welt. Der Bruttoertrag 2003 betrug 34 Milliarden Fr.
- Der Credit Suisse ist die zweitgrösste Bank mit einem Bruttoertrag von 26,3 Milliarden Fr. (2003).
- Versicherungen
- Tourismus: Die Schweizer Alpen bilden einen der Hauptanziehungspunkte des weltweiten Fremdenverkehrs. Die Schweiz hat einen Nationalpark. Zudem wurde am 13. Dezember 2001 das Gebiet Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn in die Liste des Unesco-Weltnaturerbes eingetragen.
[Bearbeiten] Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 20%
- das Bildungswesen bei 2%
- das Militär bei 5%
[Bearbeiten] Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich
Gemäss zwei voneinander unabhängigen Ranglisten ist die Schweiz bezüglich Wettbewerbsfähigkeit im 8. Rang:
- World Competitiveness Scoreboard 2005: 1. USA, 2. Hong Kong, 3. Singapur, 4. Island, 5. Kanada, 6. Finnland, 7. Dänemark, 8. Schweiz. Österreich ist im 17. Rang, Deutschland im 23. Rang (von 60 Ländern). Quelle: IMD Lausanne, 2005, www.imd.ch.
- Growth Competitiveness Index 2005: 1. Finnland, 2. USA, 3. Schweden, 4. Dänemark, 5. Taiwan, 6. Singapur, 7. Island, 8. Schweiz. Deutschland ist im 15., Österreich im 21. Rang (von 117 Ländern). Quelle: World Economic Forum, Genf. www.weforum.org.