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Schtonk!

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Filmdaten
Deutscher Titel: Schtonk!
Originaltitel: Schtonk!
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1992
Länge (PAL-DVD): 115 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Helmut Dietl
Drehbuch: Helmut Dietl, Ulrich Limmer
Produktion: Bavaria
Musik: Konstantin Wecker
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Schnitt: Tanja Schmidbauer
Besetzung

Schtonk! ist eine deutsche Filmsatire auf die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher in der Hamburger Illustrierten Stern 1983.

Der Titel ist dem Film Der große Diktator von Charlie Chaplin entnommen. Darin verwendet Chaplin als Diktator in seinen Reden eine deutsch klingende Pseudosprache und erwähnt da mehrmals das Wort Schtonk, wenn er z.B. sagt: "Demokratsie Schtonk! Liberty Schtonk! Free Sprecken Schtonk!".

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhalt

Der Fälscher "Prof. Dr." Fritz Knobel (Uwe Ochsenknecht) produziert und verkauft dem Fabrikanten und Alt-Nazi Lentz ein Porträt von Eva Braun, angeblich gemalt "vom Führer", und ein Hitlertagebuch. Der Reporter Hermann Willié (Götz George) erhält ebenfalls Kenntnis von dem Buch und macht sich an die Recherche für seine Zeitung, die HHpress. Hermann Willié weiht nur zwei leitende Mitarbeiter seiner Redaktion ein und erwirkt den Aufkauf von 60 Hitlertagebüchern, allesamt Fälschungen von Knobel, für über neun Millionen D-Mark, um sie zu veröffentlichen. Ständige Zweifel an der Echtheit zerstreut Knobel, indem er selbst Vergleichsschriftstücke anfertigt, unter anderem einen "Führerbefehl" an Ferdinand Porsche zum Bau des VW-Käfers. Knobel schreibt alle Tagebücher selbst und füllt sie mit profanem Inhalt. Wohl am häufigsten zitiert ist sein Ausspruch im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 1936: "Hoffentlich bekomme ich für Eva noch Karten!". Am Schluss fliegt der Schwindel auf. Knobel setzt sich mit gefälschten Papieren rechtzeitig ab. Willié macht sich geistig verwirrt auf die Suche nach Hitler, der, nachdem nun bewiesen ist, dass die Tagebücher nach Kriegsende geschrieben wurden, noch am Leben sein müsse.

[Bearbeiten] Hintergründe

Der Film persifliert mit sehr genauen Details die Vorgänge um den Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher beim Stern im Jahre 1983. Die Hamburger Illustrierte hatte für 9,3 Millionen Mark gefälschte Hitler-Tagebücher erworben. Einen Tag nach der Veröffentlichung der Sensationsausgabe wurde durch ein Gutachten des Bundeskriminalamtes klar, dass alle angeblichen Hitler-Tagebücher Fälschungen waren. Es waren Klebstoffe und Papier an den Tagebüchern nachgewiesen worden, die erst nach 1945 entwickelt wurden. Originale Zitate der damaligen Stern-Chefredaktion um Peter Koch sind in dem Film wörtlich enthalten. So zum Beispiel „Weite Teile der deutschen Geschichte müssen neu geschrieben werden“ oder „Da weht einen schon so etwas an, so ein Eishauch der Geschichte.“ Die Reise des realen Stern-Redakteurs Gerd Heidemann in die DDR hat es tatsächlich gegeben. Höhepunkt des Films wie auch des echten Skandals ist die internationale Pressekonferenz, die 1983 tatsächlich unter Beteiligung von über 15 Kamerateams und hunderten Redakteuren anderer Zeitungen im Verlagshaus Gruner und Jahr stattfand. In Schtonk! wird diese Szene zu einer überspitzten Satire, die sich jedoch erstaunlich nah an den Originalaufnahmen bewegt. Götz George erklimmt den Schreibtisch und herrscht über die Presseschar mit einem Victory-Zeichen, das immer mehr zum Hitlergruß mutiert. Der reale Fälscher Knobel verändert sich während des Schreibens immer mehr zu einem karikierten Hitlerpendant, das gegen Ende „des Führers Handschrift besser schreibt als seine eigene“. Die Leichtgläubigkeit der Redaktion basiert vor allem auf der Tabuisierung der Thematik Nationalsozialismus, den zahlreichen Mythen um die Nazigrößen und der Gier nach einer Sensation. Letzten Endes wird auch die Ehrfurcht vieler Beteiligter vor dem Dritten Reich und die Sehnsucht der Deutschen nach einer starken Führung bloßgestellt.

[Bearbeiten] Alternatives Ende

In der originalen Kinofassung endet der Film anders. Knobel, der sich mit seinen zwei Frauen ins Ausland absetzt, erfährt dort, wie Willié sich an der ganzen Fälschungsgeschichte bereichert. Er fühlt sich ausgenutzt, fährt in einer Kurzschlusshandlung nach Hamburg und stellt Willié auf seiner Jacht "Carin II". Willié ist jedoch völlig weggetreten und fährt mit dem Schiff los. In der letzten Szene des Filmes fährt die Jacht von mehreren Polizeibooten begleitet davon. Knobel sitzt in der vorderen Hälfte des Schiffes (deutlich sichtbar auch in der abgeänderten/gekürzten TV/DVD - Fassung).

[Bearbeiten] Produktionsnotizen

Die Zeitschrift im Film sollte ursprünglich "Express" heißen. Doch dagegen klagte noch vor Kino-Start die in Köln und Düsseldorf erscheinende Boulevard-Zeitung "Express" und gewann den Prozess. Da die Dreharbeiten bereits abgeschlossen waren, mussten Szenen neu gedreht oder mit Hilfe damals noch völlig neuartiger digitaler Effekte geändert werden. Daher heißt die Zeitung in der endgültigen Filmfassung "HHpress". In "Schtonk!" wurden digitale Effekte erstmals eingesetzt, um das gedrehte Bildmaterial zu reparieren. In Hollywood gab es erst 2 Jahre später einen ähnlichen Fall mit The Crow – Die Krähe.

Gerd Heidemann hatte in der Originalfassung einen Statistenauftritt als Kellner, der dem Schnitt zum Opfer fiel.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Kritiken

  • "Der Skandal um die Hitler-Tagebücher (...), aufbereitet als grell-freche Posse mit grotesken Zügen. Der von guten Schauspielern getragene Film attackiert gesellschaftliche Doppelmoral sowie die „Wiederholbarkeit von Geschichte“, ohne sonderliche inszenatorische Dichte und dramaturgisches Geschick zu entwickeln. Die Gelegenheit zu einer überzeugenden und entlarvenden Satire bleibt weitgehend ungenutzt." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

[Bearbeiten] Weblinks

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