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Schloss Hohenlimburg

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Hagen-Hohenlimburg, mittig der Schlossberg
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Hagen-Hohenlimburg, mittig der Schlossberg

Das Schloss Hohenlimburg ist eine frühere Höhenburg in Hagen-Hohenlimburg im östlichen Ruhrgebiet, NRW, Deutschland. Wesentliche Umbaumaßnahmen erfolgten gegen Mitte des 16. Jahrhunderts sowie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als das Schloss die Hauptresidenz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg war.

Bis 1807/08 bildete das Schloss den politischen Mittelpunkt und Verwaltungssitz der bis dahin bestehenden Grafschaft Limburg. Nach 1816/17 bis gegen 1830 diente das Schloss den Fürsten von Bentheim-Tecklenburg als Hauptresidenz; sie wurde anschließend wieder nach Rheda verlegt.

Schloss Hohenlimburg ist eine der wenigen noch weitgehend in der ursprünglichen Baugestalt erhaltenen Höhenburgen in Westfalen. Es befindet sich am Eingang zum Lennetal, das auf seinem Weg in das Sauerland weitere Burgen und Adelssitze aufweist. Die nächste intakt erhaltene Höhenburg an der Lenne, allerdings in einer im Historismus bis 1914 erneuerten Baugestalt, ist die Burg Altena.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Graf Dietrich I. von Altena-Isenberg ließ die auf einem Bergsporn oberhalb des Lennetales liegende Burg um oder kurz nach 1240 errichten. Sie entwickelte sich im Verlauf des 13. Jahrhunderts zur Residenz der Stammlinie dieses Grafenhauses. Sie war auch die Keimzelle der Grafschaft Limburg, mit der sich der Erbe des hingerichteten Friedrich von Isenberg in einem Friedensvertrag mit den Grafen von der Mark am 1. Mai 1243 abfinden musste. Alle Spekulationen von Heimatforschern, die eine Gründung der Burganlage (oder gar der 1903 zur Stadt erhobenen Gemeinde Hohenlimburg unterhalb der Burg) in das Jahr 1230 setzen, sind historisch nicht belegt und widersprechen der eindeutigen Quellenüberlieferung. Die Burg wurde erst 1242 urkundlich erwähnt, die Siedlung hingegen erst im frühen 17. Jahrhundert, kurz nach 1610.

Blick von der Hauptburg durch die Torhäuser
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Blick von der Hauptburg durch die Torhäuser

Von "Heimatforschern" wird vermutet, dass Dietrich I. von Isenberg-Limburg zuvor eine palisadenumwehrte Wallburg errichten ließ, deren Reste sich heute etwa 400 m weiter südlich befinden: die "Sieben Gräben" auf dem Schleipenberg. Archäologische und schriftliche Quellen für diese Mutmaßungen gibt es allerdings nicht. Der Bautyp dieser Burg spricht jedoch eher für ein ältere Datierung. Auch war es im Burgenbau des Mittelalters üblich, den vorgesehenen und am besten geeigneten Bauplatz für eine Burg zu befestigen, um keine Gegengründung an dieser Stelle durch z.B. gegnerische Truppen zu ermöglichen. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass der Standort des heutigen Schlosses Hohenlimburg ebenfalls der Gründungsplatz der mittelalterlichen Limburg war.

Im Jahre 1288 eroberte Graf Eberhard II. von der Mark die Limburg. Im Jahr 1300 nahm der Ritter Sobbo de Svirte die Burg ein, doch gab er sie später an die Grafen von der Mark zurück. Erst 1304 erfolgt die Rückgabe der Limburg an Graf Dietrich II. von Limburg. In einer Fehde zwischen den Grafen von Limburg-Broich und den Grafen von Neuenahr, die den Besitz durch Heirat von dem letzten Vertreter der damals ausgestorbenen älteren Stammlinie des Grafenhause Limburg geerbt hatten, kam es während einer Fehde 1459 zu einer Belagerung und Einnahme der Limburg durch Truppen der Grafen von Limburg aus dem Hause Broich und ihrer Verbündeten.

Seit 1460 teilten sich die Grafenhäuser Limburg-Broich und Neuenahr den Besitz, der im Fall Limburg-Broich zwischen 1509 und 1546 an die Grafen von Daun-Falkenstein fiel. Von 1546 bis 1589 waren die Grafen von Neuenahr alleinige Regenten, ab 1592 bis 1807/08 gehörten Schloss und Grafschaft zum Besitz der Grafen von Bentheim-Tecklenburg. Im Jahre 1584 wurde die Hohenlimburg und das Territorium von Kurkölnischen Truppen erobert und blieb bis 1610 besetzt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hohenlimburg 1633 von kaiserlichen Truppen unter dem Generalwachtmeister Lothar Dietrich von Bönninghausen belagert und diente bis 1636 als Quartier. Die Vorburg und die dort befindlichen Gebäude, einschließlich des mittelalterlichen Halbturms, wurden bei dem Abzug der Truppen durch einen Brand zerstört.

Im 17. Jahrhundert vollzog sich der Wandel von einer Burganlage hin zu einem vorwiegend auf Repräsentation ausgerichteten Schloss. Dennoch zählte Schloss Hohenlimburg noch im Siebenjährigen Krieg zu den Festungen im preußischen Einflußgebiet. 1762 kam es zu eine Kanonade durch Truppen des Herzogs von Braunschweig-Hannover. Damals war das Schloss von französischen Einheiten besetzt.

[Bearbeiten] Schlossmuseum

Heute sind die Vorburg und Hauptburg und insbesondere der Pallas, die Torhäuser, die Ringmauern und der Bergfried aus dem 13. und 14. Jahrhundert sowie verschiedene Wohn- und Arbeitsgebäude vom 16. bis 18. Jahrhundert erhalten.

Seit Jahrzehnten zählt das Schloss zu einem wichtigen Ausflugsziel in der Region Südwestfalen, wozu auch die jährlich stattfindenden Schloßspiele beitragen. Das Schloss firmiert seit Anfang des Jahres 2005 als gemeinnützige GmbH. Im privat vom Fürstenhaus betriebenen Schloßmuseum wird vor allem "höfische Wohnkultur" sowie die Geschichte der Grafen und Fürsten von Bentheim-Tecklenburg präsentiert.

Ein berühmtes Ausstellungsstück ist die absichtlich mumifizierte "Schwarze Hand". Einer Legende nach ließ Graf Dietrich von Isenberg-Limburg seinem Sohn diese Hand abschlagen, weil dieser seine Mutter geschlagen hatte. Tatsächlich handelt es sich um ein mittelalterliches oder frühneuzeitliches Leibzeichen, das man z.B. Mordopfern zur Beweissicherung abtrennte. Abgeschlagene Hände waren aber auch Zeichen für einen Burgfrieden, der z.B. nach Fehden zwischen den Parteien abgeschlossen wurde. Solche Rechtsverträge sind für auch die Limburg im Spätmittelalter einige Male urkundlich belegt. Der Fundort der "Schwarzen Hand", das alte Archiv im 1811 durch Blitzschlag zerstörten Turm, spricht für beide Thesen.

Schloss Hohenlimburg, Deutsches Kaltwalzmuseum, Burgfried
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Schloss Hohenlimburg, Deutsches Kaltwalzmuseum, Burgfried

Das privat betriebene "Deutsche Kaltwalzmuseum", das im früheren Wirtschaftsgebäude und im mittelalterlichen Pallas untergebracht ist, knüpft an die Geschichte der Drahtzieher an. Noch heute werden etwa 70% der deutschen Kaltwalzerzeugnisse im Lennetal östlich von Hagen produziert.

[Bearbeiten] Lage

  • Lage: südlich des Ortes Hohenlimburg auf dem Schlossberg
  • Anschrift: Schloss Hohenlimburg, Alter Schlossweg 30, 58119 Hagen
  • ÖPNV: Bahnhof Hohenlimburg

Siehe auch: Liste der Burgen und Herrenhäuser im Ruhrgebiet

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 20' 42.55" N 7° 34' 14.23" O

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