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Schlacht bei Vionville

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Die Schlacht von Vionville, benannt nach einem Dorf westlich von Metz, war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges, die am 16. August 1870 stattfand.

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Nach der Schlacht bei Colombey-Nouilly erhielt das 3. Korps unter General von Alvensleben nebst der 6. Kavalleriedivision Befehl vom Oberkommando der zweiten Armee, die Mosel bei Novéant und Champey zu überschreiten, während das 10. Korps, das Pont-à-Mousson und das linke Moselufer bereits besetzt hatte, angewiesen wurde, mit der 5. Kavalleriedivision die Straße Metz-Verdun aufzuklären, ob die feindliche Armee aus Metz bereits abgezogen oder noch im Abzug begriffen sei.

Am 16. August sollten beide Korps, das 3. über Gorze und Onville, das 10. über Thiaucourt, einen kräftigen Vorstoß gegen die Straße Metz-Verdun ausführen, während die übrigen Korps der zweiten Armee (Garde, 12., 4., 2. und 9.), welche teilweise auch schon die Mosel überschritten hatten, den Marsch nach Westen fortsetzen und den Feind an der Maas zu erreichen suchen sollten; denn das Oberkommando setzte voraus, dass die Hauptmasse der Rheinarmee schon in vollem Marsch nach Verdun sei. Dies war aber nicht der Fall. Zwar war der am 13. August befohlene, aber durch die Schlacht bei Colombey-Nouilly unterbrochene Abmarsch der Franzosen nach Westen am 15. fortgesetzt worden, doch waren der linke Flügel (2. und 6. Korps und Garde) auf der südlichen Straße erst bis Rezonville, der rechte Flügel (3. und 4. Korps) nur zum Teil bis Verneville gelangt; drei Divisionen standen noch im Moseltal, und daher befahl Bazaine, dass am 16. der Weitermarsch, um das 3. und 4. Korps nachkommen zu lassen, erst nachmittags stattfinden sollte.

Das deutsche 3. Korps, welches seinen Vorstoß auf Rezonville richtete, traf also auf drei feindliche Korps, denen ein viertes (das 3.) ganz nahestand. Die bei V. lagernde französische Kavallerie, welche die Vorhut bildete (Division Forton), wurde von den Granaten der deutschen Reiterei (5. und 6. Division) völlig überrascht und floh in wilder Unordnung. Die durch den Kanonendonner aufgescheuchte Infanterie (2. Korps unter Frossard) ging sofort vor, um den Höhenzug nach Gorze zu sowie Flavigny und Vionville zu besetzen; vor ihr wich die deutsche Reiterei langsam zurück, als gegen 10 Uhr die Spitzen der 5. (Stülpnagel) und 6. (Buddenbrock) Infanteriedivision, von Gorze und Onville heranrückend, den Rand der Hochfläche erreichten, welche das Schlachtfeld von Vionville bilden sollte.

[Bearbeiten] Verlauf

Alvensleben befahl ihnen sofort den Angriff auf den Feind, und unter großen Verlusten wurde von der 5. Division bis Mittag Flavigny erreicht, auch das Bois de V. und das Bois de St.-Arnould erobert, während die gesamte Artillerie der Division in einer Linie gegen Rezonville aufgefahren war und die Feinde erfolgreich beschoss. An ihren linken Flügel schloss sich die Korpsartillerie. Die 6. Infanteriedivision ging erst nördlich bis Tronville vor und schwenkte sodann rechts, um, die 11. Brigade rechts, die 12. links, Flavigny und V. anzugreifen. V. wurde 111/2 Uhr von den 35ern und 6ern im ersten Anlauf erobert, während das 24. Regiment in langgestreckter Linie nordwestlich von V. die immer stärker andrängenden Heeresmassen des 6. französischen Korps (Canrobert) abzuwehren hatte. Auch über V. gegen Rezonville drangen die Regimenter der 6. Division vor, und besonders gelang es durch die Besetzung Flavignys, eine Verbindung mit der 5. Division herzustellen und der zu langen Gefechtsfronte einen festen Halt zu geben, auf den gestützt das 3. Armeekorps ohne Reserven, ohne Aussicht auf baldige Hilfe (nur die Hälfte der 37. Brigade des 10. Korps stand zur Verfügung) allen Angriffen des überlegenen Gegners den ganzen Nachmittag hindurch einen heldenmütigen Widerstand entgegensetzte. Dem französischen Oberbefehlshaber Bazaine war es von Beginn der Schlacht an darauf angekommen, nicht von Metz abgedrängt zu werden. Er hatte daher nicht nur die Defensivstellung Frossards und Canroberts vorwärts Rezonville gebilligt, sondern auch den linken Flügel bei Gravelotte durch die Garde und eine Division des 6. Korps verstärkt, weil er hier irrtümlicherweise den Hauptangriff des Feindes erwartete.

Statt seine Übermacht dazu zu benutzen, das deutsche Korps beiseite zu werfen und seinen Marsch nach Westen entschlossen fortzusetzen, was ihm möglich gewesen wäre, erließ er an das 3. und 4. Korps den Befehl, sich dem rechten Flügel der Schlachtlinie anzureihen. Erst als nach dem Verlust Vionvilles und Flavignys der rechte Flügel des 2. Korps in Unordnung nach Rezonville zurückwich, suchte Bazaine durch Vorstöße der Reiterei hier das Gefecht herzustellen. Diese misslangen, ebenso aber auch die Angriffe deutscher Reiterregimenter, der 11. und braunschweigischen Husaren, welche beinahe Bazaine selbst gefangen genommen hätten, und der 6. Kavalleriedivision, da inzwischen eine frische Gardedivision die Stellungen südlich von Rezonville eingenommen hatte. Zugleich war die 6. Division auf dem linken Flügel in große Bedrängnis geraten. Marschall Canrobert, dies bemerkend, hatte daher um 2 Uhr von Rezonville aus einen allgemeinen Angriff des 6. Korps befohlen. Dieser wurde durch den todesmutigen Reiterangriff der preußischen Brigade von Bredow (7. Kürassiere und 16. Ulanen) vereitelt und nicht wieder erneuert, weil Bazaine wiederum seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen linken Flügel richtete.

Aber die Übermacht der Franzosen, von denen das ganze 3. Korps und eine Division des 4. jetzt von St.-Marcel und Bruville her in den Kampf eingriffen, war so groß, dass gegen 4 Uhr der linke deutsche Flügel aus den Tronviller Büschen vertrieben und hinter Tronville zurückgedrängt wurde. In diesem kritischen Augenblick traf nach einem Gewaltmarsch die 20. Infanteriedivision (v. Kraatz-Koschlau) bei Tronville ein. Ein Teil derselben kam der 5. Division zu Hilfe, die Artillerie half den Vorstoß des Feindes auf Tronville brechen, das 79. und 17. Regiment besetzten die Tronviller Büsche wieder.

Auch kam von Westen her die Hälfte der 19. Division (Schwartzkoppen), welche bereits auf dem Marsch nach Étain war, zu Hilfe. Der Angriff derselben (16. und 57. Regiment) auf die feindliche Flanke von Mars-la-Tour aus gegen die Höhen von Bruville wurde allerdings von den französischen Divisionen Grenier und Cissey unter furchtbaren Verlusten (2600 Mann) zurückgewiesen. Auch hier musste die Reiterei rettend eingreifen. Die Gardedragoner warfen die heftig nachdringenden Franzosen zurück; der für die Deutschen siegreiche Ausgang des Reiterkampfs (gegen 7 Uhr abends) bei Bruville, wo General von Barby mit fünf Regimentern die französische Kavallerie in die Flucht schlug, bewog General Ladmirault (Kommandeur des 4. Korps), von einem weitern Angriff auf Mars la Tour und Tronville abzustehen, und somit war die so drohende Gefahr für den deutschen linken Flügel abgewendet. Der rechte preußische Flügel hatte vom Oberkommandierenden der zweiten Armee, Prinzen Friedrich Karl, der um 4 Uhr von Pont à Mousson auf dem Schlachtfeld eintraf, den Befehl erhalten, nur seine Stellung zu behaupten. Bazaine begnügte sich seinerseits, seine Verbindung mit Metz zu sichern, und unterließ es, seine Übermacht zu einem entscheidenden Angriff zu verwenden. Die vereinzelten Angriffsversuche der Franzosen hatten daher ebensowenig Erfolg wie anderseits die Vorstöße der zur Verstärkung der 5. Division herankommenden deutschen Truppenteile vom 10. und 8. Korps. Zu einem besonders heftigen, blutigen Kampfe führte der Angriff, welchen die durch das 11. Regiment (vom 9. Korps) verstärkte 32. Infanteriebrigade (72. und 40. Regiment) nach 5 Uhr von Gorze über die Côte Mousa durch das Bois St.-Arnould auf die stark besetzte Höhe südlich Rezonville unternahm. Dreimal wurde die Höhe unter großen Verlusten gestürmt, dreimal wurden die preußischen Regimenter wieder zum Rückzug gezwungen. Als es bereits dämmerte, befahl der Prinz noch das Vorgehen der Artillerie und der Brigade Grüter von der 6. Kavalleriedivision gegen Rezonville. Dasselbe zeigte den Franzosen, dass die Kräfte der Preußen noch nicht erlahmt waren. Erst gegen 10 Uhr verstummte die Schlacht.

[Bearbeiten] Ausgang

Die taktischen Ergebnisse des Kampfes waren gering, da die Deutschen die mehr als doppelt überlegene französische Heeresmacht (120.000 Mann gegen 66.000 Deutsche) aus ihren Hauptstellungen nicht hatten vertreiben können. Dagegen zeigte sich die strategische Bedeutung desselben, als sich am 17. morgens ergab, dass die Franzosen wegen ihrer großen Verluste und des Mangels an Munition und Lebensmitteln ihre Stellungen geräumt und auf die Fortsetzung des Abmarsches nach Westen vorläufig verzichtet hatten.

Die französischen Verluste beliefen sich an Toten, Verwundeten und Gefangenen auf 879 Offiziere und 16.128 Mann (nebst 1 Geschütz), die deutschen auf 711 Offiziere und 15.079 Mann, wovon das 3. Korps 310 Offiziere und 6641, das 10. Korps 202 Offiziere und 4945 Mann verlor.

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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