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Schlacht bei Dessau

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Stich aus dem Werk Theatrum Europaeum mit der Darstellung der Schlacht an der Dessauer Brücke
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Stich aus dem Werk Theatrum Europaeum mit der Darstellung der Schlacht an der Dessauer Brücke

In der Schlacht bei Dessau trafen während des Dreißigjährigen Kriegs am 25. April 1626 protestantische Truppen unter Graf Mansfeld auf ein kaiserliches Heer unter Wallenstein und wurden von diesem geschlagen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Um zu verhindern, dass das Heer Mansfeld oder das Heer des dänischen Königs Christian, aus Norddeutschland kommend die Elbe überschreiten und in Richtung Schlesien oder Böhmen ziehen, besetzte Wallenstein im Winter 1625/26 die Elbbrücke bei Dessau. Auf dem rechten Ufer hatte Wallenstein eine kleine Festung errichten lassen und auf dem linken Ufer weitere Befestigungen bauen lassen. Dafür wurden tausende seiner Söldner herangezogen, aber auch Bauern der Umgebung zum Dienst gepresst.

[Bearbeiten] Verlauf

Mansfeld brach im Frühjahr 1626 mit seinem etwa 12.000 Mann starken Heer von Brandenburg auf und zog am östlichen Ufer der Elbe entlang in Richtung Magdeburg. Er erschien und erschien Anfang April mit seinem Heer von rund zwanzigtausend Mann an der Brücke und ließ seinerseits kanonenbestückte Schanzen bauen und Approchen graben. Warum sich Mansfeld zum Angriff auf die Brücken entschloss, ist nicht vollständig klar. Einerseits wollte er sicherlich keinen Feind in seinem Rücken zurücklassen, wenn er Richtung der österreichischen Erblande und Böhmens marschierte, denn er hätte die Elbe auch weiter südlich überschreiten können. Andererseits dürfte es ihm darum gegangen sein, seinen angewelkten Ruhm wieder aufzufrischen.

Der Brückenkopf wurde durch den wallensteinischen Generalzahlungskommissar Johann von Aldringen befehligt. Ihm unterstanden zwei Regimenter der kaiserlichen Truppen. Von der Anzahl her, waren die kaiserlichen Truppen Mansfeld hoffnungslos unterlegen. Aldringen verfügte aber über die starken Befestigungen und über 86 Kanonen, die seine Verteidigung durch wirksam unterstützten. Zudem erschien ihre Anzahl durch ihre geschickte Positionierung in Gräben und sonstigen Feldbefestigungen ihre Zahl deutlich geringer, als sie es tatsächlich war. Deshalb ordnete Mansfeld kurz nach seinem Eintreffen einen ersten Sturmangriff auf die kaiserlichen Stellungen an, der vollständig scheiterte. Aldringen hielt den Ort die nächsten drei Wochen und sandte mehrfach Boten zu Wallenstein mit der Bitte um Verstärkungen und Unterstützung. Wallenstein befand sich zu dieser Zeit mit dem größten Teil seines Heeres in Aschersleben, wo er einen Angriff auf die Truppen des dänischen Königs vorbereitete. Auf Grund der Situation bei Dessau ließ er allerdings den Plan fallen und zog mit seinem gesamten Heer zur Elbbrücke, wo er am 14. April eintraf.

Am 25. April kam es zur entscheidenden Schlacht. Am Morgen des Tages entschloss sich Mansfeld zum Sturm auf die Verteidiger der Brücke. Die Schlacht dauerte insgesamt sechs Stunden und dauerte damit ungewöhnlich lange. Sämtliche Angriffe von Mansfelds Soldaten auf die stark befestigten kaiserlichen Stellungen wurden abgewiesen. Unter Beschuß des linken Flügels der Mansfeldischen Truppen durch eine auf dem westlichen Ufer der Elbe postiert warm brach das kaiserliche Heer aus dem Brückenkopf aus und griff an. Als Mansfeld schon den Rückzug befohlen hatte, griffen die Kürassiere des Grafen Schlick aus einem Hinterhalt in einm Wäldchen heraus die Flanke Mansfelds an und welcher den geordneten Rückzug in eine wilde Flucht ausarten ließ. Zu guter Letzt flogen auch noch die Pulverwagen Mansfelds in die Luft. Da sich die Truppen Mansfeld deshalb von allen Seiten umzingelt glaubten, wurde das ohnehin schon vorhandene Chaos noch vergrößert.

Die Schlacht kostete etwa drei- bis viertausend Soldaten Mansfelds das Leben, darunter auch hohe Offiziere, Oberste und Kapitäne. Etwa 1500 Mann wurden gefangengenommen und nach den militärischen Regeln der Zeit wenig später in das Heer Wallenstein eingegliedert. Wallenstein verfolgte Mansfeld bis zum Abend nach Zerbst, nahm die Verfolgung am nächsten Tag aber nicht wieder auf, sondern kehrte nach Aschersleben zurück. Von der Armee Mansfelds waren nur noch zirka 5000 Mann übriggeblieben.

Stolz berichtete Wallenstein in seinen Briefen an den Kaiser:

Kann E. Kaiserliche Majestät gehorsamlich unberichtet nit lassen, wie heutigen Tages Gott, welcher allzeit E. Majestät gerechter Sache beigestanden, mir das Glück gegeben, daß ich den Mansfelder aufs Haupt geschlagen habe.[1]

[Bearbeiten] Nachwirkungen

Die Schlacht bei Dessau war der erste militärische Erfolg von Wallenstein in kaiserlich-habsburgischen Diensten. Jedoch wurde Wallenstein vorgeworfen, dass er den Erfolg nicht ausgenutzt habe, und Mansfeld endgültig besiegt zu haben. Johann von Aldringen wurde wegen seiner Verdienste in der Schlacht zum Freiherren ernannt. Mansfeld erholte sich sehr schnell von der Niederlage und füllte seine Truppen durch Schotten, Dänen, das Heer des Herzogs Johann Ernst von Weimar. Nach nur sechs Wochen Aufenthalt in der Altmark, hatte Mansfeld Armee die gleiche Truppenstärke wie vor der Schlacht.

[Bearbeiten] Weblinks

Wikisource: Zeitgenössische Darstellung der Schlacht auf einem Flugblatt – Quellentexte

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. zitiert nach Golo Mann. Wallenstein, Frankfurt am Main, 1997, 6. Auflage, S. 324
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