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Schöpfungswissenschaft

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Schöpfungswissenschaft oder Schöpfungsforschung, untergliedert in Evolutionskritik und Schöpfungstheorie, sind von Kurzzeitkreationisten gebildete Sammelbegriffe für ihre Versuche, für die wörtliche Interpretation des biblischen Schöpfungsberichts einen wissenschaftlichen Anspruch zu erheben. Die großen amerikanischen Verbände von Naturwissenschaftlern bewerten es jedoch als Pseudowissenschaft.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Überblick

Die Schöpfungswissenschaft gliedert sich im wesentlichen in Evolutionskritik, die versucht, die Evolutionstheorie als unplausibel darzustellen, und Schöpfungstheorie, in deren Rahmen die wissenschaftlichen Daten zum Ursprung der Erde und des Lebens als Hinweise auf ein Schöpfungsereignis (creatio ex nihilo) interpretiert werden sollen. Dabei wird vom uniformitaristischen Modell der Geologie zugunsten einer Flutgeologie abgewichen und die Sintflut als historisches Ereignis angenommen. Schöpfungswissenschaft als organisierte Bewegung ist vor allem in den USA anzutreffen, zumeist in denjenigen evangelikalen christlichen Gemeinden, die die Unfehlbarkeit der Bibel vertreten. Die meisten der dortigen Vertreter kämpften dafür, dass die Schöpfungswissenschaft in den Lehrplan der öffentlichen Schulen in den USA aufgenommen wird. Nach dem endgültigen Scheitern dieses Bestrebens wurde die Schöpfungswissenschaft zur Theorie des "Intelligent Design" (ID) abstrahiert. Intelligent Design versucht, die Aussagen der Schöpfungswissenschaft zu vertreten, ohne ausdrücklich auf Texte und Begriffe aus der Bibel Bezug zu nehmen, da dies für die Gerichte ausschlaggebend war. ID wurde jedoch vor amerikanischen Gerichten inzwischen ebenfalls als religiös eingeordnet.

[Bearbeiten] Schöpfungsbiologie

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Der in der Biologie anerkannte Stammbaum A im Vergleich mit dem von vielen Kreationisten vertretenen Stammbaum B (Schematisch und unvollständig)
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Der in der Biologie anerkannte Stammbaum A im Vergleich mit dem von vielen Kreationisten vertretenen Stammbaum B (Schematisch und unvollständig)
Grundtypen
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Grundtypen

Als Alternative zu dem von der Evolutionstheorie vorgeschlagenen gemeinsamen Vorfahren aller Arten wird seitens des Kreationismus ein Grundtypenkonzept angeboten, das sich nicht auf Homologien (Ähnlichkeiten) als Verwandtschaftsindikator, sondern auf empirisch prüfbare Kreuzungsanalysen stützt. Diese Analysen würden bisher deutliche Grenzen zwischen verschiedenen Grundtypen anzeigen. Diese Grundtypen können der Familie, der Gattung oder der Art entsprechen. Die vereinfachte Basisdefinition lautet "Alle Individuen, die direkt oder indirekt durch Kreuzungen verbunden sind, werden zu einem Grundtyp gerechnet." Die exaktere Definition für den Begriff Grundtyp lautet: "Zwei Individuen gehören zum gleichen Grundtyp, wenn die Embryogenese eines Mischlings über die maternale Phase der Entwicklung hinausführt und eine koordinierte Expression von väterlichen und mütterlichen morphogenetischen Genen beinhaltet." Letztere definiert insbesondere, wie weit die Entwicklung des Embryos voranschreiten muss, um eine Grundtypzugehörigkeit feststellen zu können und die Behandlung von Spezialfällen wie Parthenogenese (vaterlose Befruchtung).

Entstehung der Rassen aus Grundtypen"Kreationistischer Stammbaum von Oben"
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Entstehung der Rassen aus Grundtypen
"Kreationistischer Stammbaum von Oben"

Die Aufspaltung in die heute bekannten Rassen sei durch Abspaltungen von Teilpopulationen aus einem gemeinsamen ursprünglichen Genpool entstanden. Dies könne Rassebildungen und auch einige Artbildungen (z. B. Darwinfinken, Bergwerkshaldenpflanzen) auf Basis mendelscher Vererbungslehre erklären. Hierbei sei der Teilgenpool (rn) der Rasse (Rn) gegenüber dem Ausgangsgenpool verarmt, was die Kreuzbarkeit der verschiedenen Rassen untereinander einschränken kann. Es könnten durchaus über die Ausgangspopulation (g) Kreuzungsbrücken erhalten bleiben. Rassen (und deren Genpools) könnten sich wieder teilen, so wie im Schema die Aufspaltung von den Rassen R1 in R11 und R12 angedeutet ist.

Das Grundtypenkonzept ist nicht wissenschaftlich anerkannt, da keine seiner überprüfbaren Behauptungen im Widerspruch zur Evolutionstheorie steht, es jedoch mit mehreren Grundtypen im Vergleich zu einem einzelnen Ursprung des Lebens von einer größere Anzahl Voraussetzungen ausgeht und deshalb das Rasiermesserprinzip verletzt.

[Bearbeiten] Makroevolution

Hauptartikel: Makroevolution

Die Schöpfungsbiologie unterscheidet zwischen Mikroevolution und Makroevolution. Während die Mikroevolution so definiert wird, dass sie alle unabweisbaren beobachtbaren Phänomen beinhaltet, glauben die Kreationisten, dass eine endliche Anzahl von Grundtypen von Gott geschaffen wurde, jenseits derer evolutionäre Vorgänge (Makroevolution) nicht stattfinden können sollen. Nach ihrer Argumentation sind die überwiegende Quelle von biologischen Änderungen die Isolation von Populationen, Gendrift und schädliche Mutationen, die ausschließlich den Verlust von Vielfalt in den Grundtypen und in der genetischen Information zur Folge hätten. Eine Zunahme der genetischen Vielfalt aufgrund vorteilhafter Mutationen oder anderen Evolutionsmechanismen soll nach den Intelligent-Design-Konzepten der Spezifizierten Komplexität und der Nichtreduzierbaren Komplexität ausgeschlossen sein.

Obwohl die Wissenschaftsgemeinde die Details der Mechanismen hinter der Makroevolution noch diskutiert, wird wegen eines überwältigenden Reichtums an Zwischenformen im Fossilienbericht nicht ernsthaft angezweifelt, dass sie stattfindet.[1] Kreationisten verneinen dies und argumentieren, dass die gefundenen Mosaikformen erst durch Interpretation im Rahmen der Evolutionstheorie zu Übergangsformen werden.[2]

[Bearbeiten] Literatur

Befürworter
Kritiker
  • Dawkins, R.: Der blinde Uhrmacher, ISBN 3-4233-0558-4.
  • Hemminger, H.: Kreationismus zwischen Schöpfungsglaube und Naturwissenschaft (PDF). EZW Orientierungen und Berichte 16 (1988), Stuttgart.
  • Jeßberger, R.: Kreationismus – Kritik des modernen Antievolutionismus (1990), ISBN 3-4896-4534-0.
  • Kitcher, P.: Abusing Science: The Case Against Creationism (1982), MIT-Press, Cambridge, MA.
  • Kotthaus, J.: Propheten des Aberglaubens. Der deutsche Kreationismus zwischen Mystizismus und Pseudowissenschaft (2003), LIT, Münster, ISBN 3-8258-7032-4.
  • Mahner, M.: Kreationismus. Inhalt und Struktur antievolutionistischer Argumentation (1986), Pädagogisches Zentrum, Berlin.
  • Mahner, M.: Warum eine Schöpfungstheorie nicht wissenschaftlich sein kann. Praxis der Naturwissenschaften – Biologie 38:8 (1989), 33–36.
  • Mahner, M.: Wissenschaftlicher Kreationismus – Eine Pseudowissenschaft mit religiösem Hintergrund. Skeptiker 3:3 (1990), 15–20.
  • Mahner, M.: Kreationismus. Lexikon der Biologie 8 (2002), 202–203, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.
  • Radner, D.; Radner, M.: Science and Unreason (1982), Wadsworth.
  • Rennie, John: 15 answers to creationist nonsense (PDF). Scientific American (July 2002), 78–85.
  • Isaac Asimov: The "Threat" of Creationism Science and Creationism. In Ashley Montagu (Hrsg): Science and Creationism (New York: Oxford University Press, 1984), S. 182-193. ISBN 0195032527
  • Kutschera, U.: Streitpunkt Evolution, Münster, 2004, ISBN 3825872866

[Bearbeiten] Quellen

  1. "So many intermediate forms have been discovered between fish and amphibians, between amphibians and reptiles, between reptiles and mammals, and along the primate lines of descent that it often is difficult to identify categorically when the transition occurs from one to another particular species" (Auf Deutsch etwa: Es wurden so viele Zwischenformen zwischen Fischen und Amphibien, zwischen Amphibien und Reptilien, zwischen Reptilien und Säugetieren und entlang der Primatenlinien entdeckt, dass es oft schwierig ist, kategorisch abzugrenzen, wo der Übergang von einer bestimmten Spezies zu einer anderen genau stattfindet.) National Academy of Sciences: Evidence Supporting Biological Evolution. Science and Creationism (1999). Siehe Ken Miller Webcast The Collapse of Intelligent Design zu Zwischenformen zwischen Walen und Landlebewesen, siehe auch Archaeopteryx.
  2. http://www.genesisnet.info/artikel/artikel.php?Sprache=de&Artikel=42841&l=1

[Bearbeiten] Weblinks

Befürwortend
Kritisch

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