Ruhr-Viadukt (Witten)
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Der Ruhr-Viadukt in Witten überspannt als Eisenbahn-Brücke die Ruhr in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
"Ein Viadukt wie aus dem Bilderbuch" – so staunen und bewundern selbst die Autoren der bekannten Route Industriekultur das Bauwerk. Die mit Natursteinen verkleidete Betonbogenbrücke überspannt auf einer Länge von 800 Metern mit 20 Bögen das Ruhrtal. Der Bau begann im Jahre 1913, als ab diesem Datum eine Zugverbindung zwischen Witten und Schwelm gebaut wurde, und konnte 1916 abgeschlossen werden. Zunächst diente der Viadukt nur als Trasse für den Güterverkehr, ab 1934 überquerten ihn auch Personenzüge auf der endgültig fertiggestellten Bahnstrecke nach Schwelm, für die er ursprünglich gebaut wurde. Die Höhenlage des Bauwerkes über die Ruhr wird auch jetzt noch durch diese längst nicht mehr bestehende Strecke festgelegt, da eine einfache Anbindung des Wittener Hauptbahnhofes an die auf dem gegenüberliegenden Ruhrufer liegenden Ruhrtalbahn eine deutlich niedrigere Brücke erfordert hätte. Über eine später gebaute Streckenverbindung nach Wetter-Wengern wurde schließlich die Anbindung an die Ruhrtalbahn hergestellt.
Die Brücke stieß vor Ihrer Erbauung auf breiten Widerstand in der Bevölkerung, die sie als Landschaftsverschandelung ablehnte. Der Protest konnte die Brücke zwar nicht verhindern, erreichte aber, dass das Bauwerk mit Natursteinen verkleidet wurde. Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, 1945 drohte die Sprengung, doch in letzter Minute konnte dies durch eingreifende Eisenbahner verhindert werden. Heute wird der Viadukt nur noch von Güterzügen zwischen Witten und Hagen befahren – die Eisenbahnstrecke nach Schwelm existiert seit 1980 nicht mehr. Gelegentlich verkehren jedoch auch Personenzüge über den Viadukt, wenn die Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn zwischen Witten und Hagen wegen Bauarbeiten gesperrt ist.
Der Ruhr-Viadukt endet auf der Wittener Nordseite kurioserweise mit drei Stahlbögen, was zu vielen Spekulationen führte. Die speziellen Bodenverhältnisse erforderten jedoch eine größere Bogenspannweite.
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Koordinaten: 51° 25' 24,51" N, 7° 20' 43,72" O