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Rudolf Wissell

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Rudolf Wissell (* 9. März 1869 in Göttingen; † 13. Dezember 1962 in Berlin) war Reichswirtschaftsminister und Reichsarbeitsminister für die SPD in der Weimarer Republik.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Bürgerschule in Bremen absolvierte Wissell bis 1887 eine Lehre als Dreher und Maschinenbauer. Anschließend war er als Maschinenbauer zunächst in Bremen und danach bis 1901 bei der Kaiserlichen Torpedowerkstatt und bei Bohn und Kähler in Kiel tätig. 1888 wird er Vorsitzender des Fachvereins der Schlosser und Maschinenbauer, der sich 1890 dem Deutschen Metallarbeiter-Verband anschließt. Von 1901 bis 1908 war er Gewerkschaftsfunktionär in Lübeck. Ab 1908 war Wissell Mitglied des Zentralarbeitersekretariats der Gewerkschaften in Berlin. Seit 1916 arbeitete er nebenberuflich als Redakteur für das SPD-Organ "Vorwärts".

Als Zweiter Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften setzt er sich während der Novemberrevolution 1918 für Abkommen mit den Arbeitgebern und gegen eine Räterepublik ein. Als anerkannter Sozialpolitiker war er von 1919 bis 1924 Vorstandsmitglied der ADGB. Von 1924 bis 1932 war er als obligatorischer Schlichter in Berlin und Brandenburg bei Tarifauseinandersetzungen tätig. 1933 wird Wissell für zwei Monate verhaftet und lebt danach bis 1945 in der inneren Emigration in Berlin.

Wissell war seit 1891 verheiratet und hatte fünf Kinder. Er wurde in einer Ehrengrabstelle des Berliner Senats auf dem Kirchhof der Evangelischen Kirchengemeinde Zum Heiligen Kreuz in Berlin-Schöneberg bestattet.

Neben seiner politischen Tätigkeit beschäftigte er sich mit der Geschichte des Handwerks und veröffentlichte 1929 ein frühes Standardwerk zur Handwerksgeschichte.

[Bearbeiten] Partei

Rudolf Wissell trat 1888 der SPD bei, wo er zum rechten Parteiflügel gerechnet wird. Nach 1945 beteiligt er sich am Wiederaufbau der Berliner SPD. Er kämpft dabei gegen eine Vereinigung mit der KPD.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Von 1905 bis 1908 war Wissel Mitglied der Bürgerschaft in Lübeck. Bei einer Nachwahl im März 1918 wird er im Wahlkreis Niederbarnim in den Reichstag des Kaiserreiches gewählt. 1919/20 gehört er der Weimarer Nationalversammlung an und von 1920 bis 1933 war er erneut Reichstagsabgeordneter.

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Zusammen mit Gustav Noske kam er nach dem Rücktritt der USPD-Mitglieder am 29. Dezember 1918 in den Rat der Volksbeauftragten. Vom Februar bis Juli 1919 war Rudolf Wissel der erste Wirtschaftsminister der Republik und trat für eine „zugunsten der Volksgemeinschaft planmäßig betriebene und gesellschaftlich kontrollierte Volkswirtschaft“ ein. Damit blieb er erfolglos und trat zurück.

In den Jahren 1928-1930 gehörte Wissell als Reichsarbeitsminister zum so genannten Kabinett der Persönlichkeiten unter Hermann Müller. Angesichts der Weltwirtschaftskrise tritt er der Streikbewegung entgegen.

[Bearbeiten] Ehrungen

1929 erhält Wissell die Ehrendoktorwürde der Universität Kiel.

1949 wird Wissell zum Ehrenbürger Berlins ernannt und erhält 1954 das Große Bundesverdienstkreuz. Nach ihm sind die Rudolf-Wissell-Brücke in Berlin-Charlottenburg, die mit 960 Metern die längste Straßenbrücke Berlin ist, die Rudolf-Wissell-Siedlung aus den 1970er Jahren in Berlin-Staaken, und die Rudolf-Wissell-Grundschule in Berlin-Wedding benannt.

[Bearbeiten] Werke

  • Rudolf Wissell: Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit. Berlin 1929, 2 Bände (Geschichte des deutschen Handwerks)

[Bearbeiten] Literatur

  • Michael Schneider; Rudolf Wissell (1869-1962). Sozialpolitische Portraits, in: Vierteljahresschrift für Sozialrecht. Jg. 1978, Heft 1/2.

[Bearbeiten] Weblinks


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