Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Rudolf Wassermann - Wikipedia

Rudolf Wassermann

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Rudolf Wassermann (* 5. Januar 1925 in Letzlingen (Altmark)) ist ein deutscher Jurist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Von 1931 bis 1943 ging er in Klötze (Altmark) und Gardelegen zur Schule, die er mit dem Kriegsabitur abschloss. Anschließend musste er Kriegsdienst leisten und war von Mai bis September 1945 in Kriegsgefangenschaft. 1946 machte er das Abitur in Gardelegen nach und studierte anschließend Rechtswissenschaft, Philosophie und Politik in Halle (Saale) und später in West-Berlin an der Freien Universität. Die erste juristische Staatsprüfung legte er noch 1950 in Halle ab. Den juristischen Vorbereitungsdienst leistete er ab 1951 aber im Kammergerichtsbezirk Berlin (West), wo er 1955 die zweite juristische Staatsprüfung bestand. Dort trat er auch 1955 in den Richterdienst ein. 1959 wurde er zum Landgerichtsrat ernannt, 1963 wurde er Kammergerichtsrat. 1967 wechselte er ins Bundesministerium der Justiz unter Gustav Heinemann und wurde zum Ministerialrat ernannt. 1968 wurde er Präsident des Landgerichts Frankfurt am Main. Als er 1971 Präsident des Oberlandesgerichts Braunschweig wurde, wurden Proteste laut. Nicht nur, dass es in Braunschweig nicht gern gesehen wurde, dass ein Auswärtiger an die Spitze der Braunschweiger Justiz berufen wurde. Befürchtet wurde vor allem, dass Wassermann, der als SPD-Mitglied für seine Kritik am konservativem Richtertum bekannt wurde, die richterliche Unabhängigkeit einschränken und sein Amt parteipolitisch instrumentalisieren könnte. In der Tat galt Wassermann mit seinen vielen rechtspolitischen Äußerungen und Impulsen zur Justizreform bald als einer der bundesweit bekanntesten Oberlandesgerichtspräsidenten. Im Gegensatz zu den anfänglichen Befürchtungen wird jedoch heute betont, dass er das Ansehen der Braunschweiger Justiz nicht unwesentlich mehrte. Er blieb Präsident des Oberlandesgerichts Braunschweig bis 1990, sein Nachfolger wurde Manfred Flotho.

Wassermann war von 1969 bis 1974 zweiter Bundesvorsitzender und von 1974 bis 1980 erster Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen. Von 1976 bis 1990 war er Präsident des Niedersächsischen Landesjustizprüfungsamtes, ferner Mitglied des Niedersächsischen Staatsgerichtshofs. Die mittlerweile wieder aufgegebene einstufige Juristenausbildung an der Universität Hannover hat er initiiert und maßgeblich vorangetrieben. Sie wird daher auch als „Wassermann-Modell“ bezeichnet. In der Rechtswissenschaft hat er sich als Gesamtherausgeber der Reihe Alternativkommentare des Luchterhand-Verlages verdient gemacht.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Gestörtes Gleichgewicht - kritische Essays zu Politik und Recht, Asendorf 1995, ISBN 3-89182-063-1
  • Ist Bonn doch Weimar? - zur Entwicklung der Justiz nach 1945, Neuwied 1983, ISBN 3-472-05101-9
  • Justiz im sozialen Rechtsstaat, Darmstadt 1974, ISBN 3-472-61168-5
  • Der politische Richter, München 1972, ISBN 3-492-00309-5
  • Louis Levin - Braunschweiger Oberlandesgerichtspräsident 1922 - 1930, eine biographische Skizze, Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig 1988

[Bearbeiten] Literatur

  • Edgar Isermann/Michael Schlüter (Hrsg.): Justiz und Anwaltschaft in Braunschweig 1879 - 2004, Joh. Heinrich Meyer Verlag, Braunschweig 2004, ISBN 3-926701-62-5 (darin die Beiträge von Dieter Miosge über Rudolf Wassermann, S. 150 f. und S. 192 ff.)
  • Christian Broda/Erwin Deutsch u.a. (Hrsg.), Festschrift für Rudolf Wassermann zum sechzigsten Geburtstag, Luchterhand, Darmstadt, 1985, ISBN 3-472-05102-7 (mit einem tabellarischen Lebenslauf und einem ausführlichen Schriftenverzeichnis)


[Bearbeiten] Weblinks

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